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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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vibrieren.
    Durch die Luftschleuse zwängten sie sich in den evakuierten Schacht und begannen den endlos anmutenden Aufstieg. Zoe war bereits erschöpft. Ihr Kopf und ihre Brust schmerzten, eine Nachwirkung der Explosion im Nebengang, und nun musste sie erneut durch diese irritierende Mikroschwerkraft schwimmen.
    Schließlich tauchte eine runde Scheibe schwarzen Himmels über ihr auf. Eine kräftige Hand, die in einem Handschuh steckte, packte sie am Kragen ihres Anzugs und zog sie aus dem Schacht. Auf dem Bauch blieb sie liegen. Sie fühlte sich wie der Fisch, den Jamie einmal gefangen hatte; ein großer Lachs war das gewesen, vor vielen Jahrhunderten an einem schottischen See.
    Sie schnappte nach Luft und kam keuchend auf die Füße. Über sich sah sie den großen, schlaksigen, schwerfälligen und unglaublich beruhigend wirkenden MMAC durch das All schwimmen. Weniger als hundert Meter entfernt hing ein Kabel und daran ein transparenter Fahrstuhlkäfig, der bereits an die Basisstation angedockt hatte. Der Weg zurück zum Rad war gesichert!
    Die letzten von Sonias Soldaten kletterten aus dem Schacht und signalisierten Zoe und dem Doktor mit einer Geste, zurückzubleiben. Sonia gab einen kurzen Befehl, worauf ihre Deputies eine Reihe bildeten und ihre Blaster hoben.
    Nur Sekunden nach den letzten Menschen tauchten die ersten blauen Soldaten auf. Da sie sich vor dem Vakuum nicht schützen mussten, konnten sie sich schneller als die Menschen bewegen. Sie liefen sogar geschickt an senkrecht scheinenden Eiswänden empor.
    Sonias Truppen eröffneten das Feuer.
    Köpfe wurden gespalten, Rümpfe halbiert, Teile von Gliedmaßen schwebten durch das Vakuum. Aber trotz ihrer Verletzungen rückten die Blauen
weiter vor
. Körper ohne Beine zogen sich über das Eis. Eine kopflose Kreatur stolperte blind und mit ausgestreckten Armen umher. Ein abgerissener Arm, dessen Finger nur angedeutet waren, kroch auf dem Boden entlang.
    Der Doktor lief nach vorn zu den Truppen, riskierte es, von Blasterschüssen getroffen zu werden. »Zielen Sie auf die Wände! Sie müssen den Schacht versperren. Es geht nicht anders!«
    Ein Deputy, eine Frau des C-Rangs, packte den Doktor und zog ihn aus der Gefahrenzone.
    Die anderen richteten ihre Blaster auf die Schachtwände, die unter dem Beschuss aufrissen und abbröckelten. Große Eisplatten lösten sich. Die meisten der blauen Soldaten wurden von ihnen mitgerissen und stürzten in Zeitlupe durch den Schacht nach unten.
    Doch einer Gruppe gelang es, die Oberfläche zu erreichen. Sie liefen auf den Doktor und den weiblichen Deputy, der ihn zu retten versuchte, zu. Im letzten Moment stieß die Frau den Doktor zur Seite.
    Die blauen Soldaten überrannten sie. Rissen sie zu Boden. Zogen sie zurück zum Schacht. Zoe hörte ihre kreischenden Schreie über das Kommunikationssystem ihres Anzugs. Dann stach ein Soldat seine klingenartige Hand in den Anzug der Frau. Ihre Schreie endeten in einem feuchten Gurgeln. Ihr regloser Körper wurde in den Schacht gezogen.
    Sonia zog den Doktor auf die Füße. Sie atmete schwer, ihre Augen waren geweitet. »Sie hieß Bella Kage. Sie war eine Freiwillige und arbeitete als Hebamme. Sie hatte zwei Kinder.«
    »Es tut mir leid … Es tut mir so leid …«
    »Sie hat Ihnen das Leben gerettet. Vergessen Sie niemals ihren Namen.«
    »Das werde ich nicht«, sagte der Doktor grimmig.
    »Wir müssen hier weg. Sie arbeiten sich durch die anderen Schächte, durch natürliche Kamine und Spalten nach oben vor. Wir evakuieren den Mond. Kommen Sie, wir müssen zum Fahrstuhl.«
    Der Doktor und Zoe flohen über das Eis, umringt von Soldaten. Rund um den blockierten Schacht setzten abgerissene und zerschmetterte Körperteile ihren grotesken, schlurfenden Feldzug fort.
    Zoe glaubte, Schatten über die zerfurchte Eisfläche laufen zu sehen, auf dem Weg zu den Kabeln, die zum Rad führten.
    Blaue Schatten.

34
    »Sie organisieren eine Konferenzschaltung«, rief Harry Matthews Jamie zu.
    »Eine was?«
    Jamie und Sam Laws saßen in der kleinen Kabine des Schiffs auf den beiden Rücksitzen. Harry und seine Co-Pilotin, eine Frau namens Karen Madl, saßen vorne und bedienten eine lange Reihe leuchtender Knöpfe und Schalter. Phee und der Rest der sechzehn Jugendlichen vom Titan waren in einem großen Frachtraum untergebracht, in dem normalerweise Methan transportiert wurde. Man hatte ihn hastig mit Reihen von Notbeschleunigungssitzen ausgestattet.
    Vor den Piloten befand sich ein großes,

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