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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Sie?«, fragte eine untersetzte Frau, die zu den Deputies gehörte.
    »Schon gut.«
    »Wie Sie sehen, haben wir die Luftschleuse gesichert.«
    »Gut.«
    »Sie scheinen zu wissen, dass sie nicht heraus kommen. Sie haben keinen Ausbruch versucht.«
    »Wir werden die Luftschleuse brauchen, wenn die Flüchtlinge eintreffen. Wir müssen sie herauslassen und uns draußen um sie kümmern.«
    »Das sehe ich auch so. Wir sollten Linien bilden.« Der weibliche Deputy gab ein paar kurze Befehle. Drei seiner Kollegen blieben in der Nähe der Schleuse stehen und bildeten einen Kreis um die Frau, die anderen drei wichen zurück. Sie alle richteten ihre Blaster auf die Tür. »Das sollte reichen. Sollten welche an uns vorbeikommen, werden die Schotten sofort verriegelt. Dann können sie wenigstens nicht in den Rest des Sektors eindringen.«
    »Gut. Dann sollten wir anfangen.«
    Der weibliche Deputy hob den Arm und legte einen Finger auf das Kontrollgerät an seinem Handgelenk. Damit konnte die Frau die Schleusentür öffnen. Die anderen versteiften sich beinahe unmerklich; sie waren schussbereit. Jo hob ihren eigenen Blaster.
    »Auf drei. Eins, zwei …«
    Als sich die Luftschleuse öffnete, schwärmten die blauen Soldaten sofort aus. Sie rannten, das sah Jo, rannten wie Athleten. Ihre nackten Füße hafteten irgendwie am Boden. Sie bewegten sich unglaublich schnell.
    Der Soldat, der den Hautanzug trug, lief direkt auf sie zu. Seine Haut war gefleckt. Braun mischte sich in das Blau, das sie unter dem geschlossenen Anzug sah.
    Blaster wurden abgefeuert. Die Blauen brachen zusammen, wurden auseinandergerissen, enthauptet und zerteilt. Doch ihre Körperteile krochen weiter auf die Deputies zu.
    Der Soldat, der den Hautanzug trug, überlebte. Die Deputies waren sich nicht sicher gewesen, ob sie auch auf ihn schießen sollten. Schwankend ging er auf Jo zu, die in ihrem Stuhl saß, und berührte einen Knopf an seinem Anzug, der sich daraufhin öffnete.
    Die braunen Flecken waren keine Verfärbung, sondern Fleisch, menschliches Fleisch. Fetzen von brauner Haut steckten in dem Blau. Ein zusammenhängendes Stück hing in der Brust. Ein weiteres auf dem halben Oberarm. Mehrere auf Oberschenkeln und Lenden. An ihren Rändern hatten sich blaue Fäden gebildet, die in die braune Haut vordrangen.
    Auch das halbe Gesicht bestand aus Fleisch. Der Rest war von Blau überzogen.
    Sinbads Gesicht.
    Er öffnete die Augen, eines menschlich, eines schwarz wie die Nacht. Öffnete einen Mund, den das Blau zur Hälfte geschlossen hatte. Seine Stimme war ein Flüstern, das nur aus Atem bestand.
    »Hilf mir.«
    Jo hob den Blaster und schoss, immer und immer wieder, bis der Körper zerfetzt und zur Unkenntlichkeit verbrannt vor ihr lag. Sie hörte erst auf, als die Energiezelle des Blasters leer war. Ein Deputy nahm ihr die Waffe aus der schlaffen Hand. Sie sank erschöpft in ihrem Stuhl zusammen. Die verkohlten Fleischstücke auf dem Boden krochen auf sie zu wie Schnecken.
    »Warum tust du das?«, fragte Jo. »Wer bist du? Woher kommst du? Warum hast du meine Familie hierher gebracht?
Was willst du?«



I NTERMEZZO
H EIMAT
I
    Was Archev wollte, war einfach.
    Nach Hause.
    Aber dieses Ziel zu erreichen, war alles andere als einfach.
    Fünf Milliarden Jahre zuvor:
    Als sie geboren wurde, erkannte sie ihre Mission sofort.
    Ausdauer. Andenken. Aufbau.
    Diese Worte waren wie Türen, die in ihren jungen Verstand führten und Wissen hereinbrachten.
    Und etwas anderes. Bedauern.
    (Sie wissen, wie grausam das ist. Mir meine Jugend zu nehmen. Mein Wachsen. Ich habe keine Zeit zu wachsen. Nicht, wenn ich die Besten unter ihnen retten soll.)
    Wissen verselbständigte sich in ihrem Kopf. Es wurde zu Deutung. Und dann zu Erkenntnis.
    Sie umkreiste eine Welt. Eine in einer Familie aus Welten, die wiederum eine stabile, langlebige, rotstichige, harmlose Sonne umkreisten. Diese Welt wurde Heimat genannt. Sie war alt; die Zeiten der Kriege und der Ausbeutung waren längst vorbei. Ihr Volk war nicht mehr reich, lebte aber zufrieden im Licht der treuen Sonne …
    Ihre Sonne war nicht das Problem.
    (Und was bin ich? Ich bin verkörpert. Eine Hülle, glänzend, neu, aus festem Bernalium und anderen Materialien. Im Inneren herrscht Komplexität, ein Design, das bis auf die Ebene subatomarer Teilchen durchdacht wurde. An meinem Metallkörper hängt ein Schild. Oder ein Segel?)
    Das Problem war ein anderer Stern, ein monströser, nicht weit entfernter, junger und aufgeblähter Stern.

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