Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)
und fördern Bernalium.«
»Ich glaube nicht, dass hier irgendetwas abgebaut werden wird, bis das Problem gelöst ist. Schließlich haben Ihre unüberlegten Versuche, den Bergbau voranzutreiben, erst zu dieser Krise geführt, Florian Hart.«
»Jetzt hören Sie mir mal zu …«
»Nein, Sie hören jetzt zu«, sagte der Doktor hart. Jamie entging nicht, welch bestimmender Tonfall in seiner Stimme lag. Der kam stets in einer Krise hervor, wenn die Situation klar und die notwendigen Schritte offensichtlich waren. »Die Puzzlestücke ergeben für mich langsam ein Bild.
Etwas befindet sich im Kern dieses Mondes
, so wie ich von Anfang an vermutet habe. Was, kann ich noch nicht sagen. Aber ich weiß, dass es gewaltig sein muss, denn seine Bewegungen beeinflussen die Schwerkraft des Mondes und damit auch das Ringsystem. Ich weiß, dass es intelligent ist. Es hat irgendwelche Informationen in das Ringsystem eingespeist.«
Florian schnaubte.
»Es verfügt über Technologie. Es hat diese Androiden, die Puppen und die Soldaten, als Reaktion auf seine Begegnungen mit der Menschheit hergestellt.
Und es ist etwas, das nicht hierher gehört
. Dass es hier überhaupt Bernalium gibt, das Sie abbauen können, ist ein klarer Hinweis darauf, Florian. Bernalium ist selten in diesem Sonnensystem – nur hier nicht! Zoe und Jamie, ihr wisst, dass wir noch weitere Rätsel entdeckt haben.«
»Aye, diesen allohistorischen Köder«, sagte Jamie.
»Und die Kontinuum-Dislokation«, fügte Zoe hinzu.
»Und die Tatsache, dass es in tiefster Vergangenheit einen großen Knall verursacht hat …«
»Es hat
was
getan?«, fragte Sonia.
»Ja, äh, das tut jetzt nichts zur Sache«, sagte der Doktor hastig. »Wichtig ist nur, dass wir trotz aller Gefahren
auf diesen Mond zurückkehren müssen
. Wir müssen bis in sein Herz vorstoßen. Wir müssen herausfinden, was dort lauert – was es ist und was es will. Und wir müssen dafür sorgen, dass es keine weiteren Schäden anrichtet. Eines können Sie mir glauben: Was wir bisher gesehen haben, ist nichts verglichen mit dem, was dieses Etwas noch anrichten könnte.«
»Und die Blauen«, sagte Sonia. »Die Puppen und die Soldaten. Was machen wir mit denen? Rotten wir sie aus?«
»Oh nein«, sagte der Doktor. Er klang schockiert. »Wir müssen sie retten, Marshal Paley. Wir müssen sie retten.«
»Wir haben das Rad fast erreicht«, sagte Zoe.
»Dann bekomme ich wohl gleich Besuch«, sagte Jo Laws. »Ich melde mich wieder …«
35
Kabelstation und Luftschleuse von Sek drei waren nur wenige Blasen von Bürgermeisterin Jo Laws’ Haus entfernt, das gleichzeitig als ihr Büro diente. Dort hatte sie auch die Konferenzschaltung angenommen. Nun fuhr sie so schnell sie konnte zur Kabelstation. Mit kräftigen, präzisen Schüben trieb sie die Räder ihres Rollstuhls an. Die Schotten zwischen den Modulen wurden extra für sie geöffnet, hielten sie nicht auf. Sonia befahl bereits aus ihrem Fahrstuhlkäfig allen verfügbaren Deputies, bewaffnet zur Kabelstation zu eilen, um Jo zu unterstützen.
Der Sektor war abgeriegelt, so wie sie befohlen hatte; das sah Jo, als sie hindurchfuhr. Es handelte sich um einen Wohnsektor, aber die Schulen, Bars und Spielplätze hatte man geschlossen und gesichert. Außer einigen Deputies war niemand auf den Straßen zu sehen. Nur die Wartungsroboter, spinnenartige Maschinen, gingen weiter ihrer Arbeit nach. Sie reparierten Eiswände, säuberten die Straßen und Abwasserkanäle. Die Infrastruktur des Mnemosyne-Gürtels war unentwegt damit beschäftigt, sich selbst zu erhalten. Ihre Aktivitäten fielen den Menschen, die ihrer eigenen Arbeit nachgingen, meistens nicht auf. Der Anblick war seltsam friedlich und harmonisch. Nichts wies darauf hin, dass auf dem nur einige Kilometer entfernten Eismond Menschen um ihr Leben kämpften.
Als Jo die Luftschleuse erreichte, hatten die Deputies bereits Aufstellung genommen. Sie waren zu sechst. Alle bis auf einen trugen einen Blaster. Sie umkreisten die Luftschleuse, einen transparenten, mit einer breiten Tür versehenen Zylinder, der ein wenig größer als ein Mensch war.
Im Inneren der Schleuse befanden sich schon mehrere Gestalten. Groß, blau. Sie konnte nicht genau erkennen, wie viele es waren; sechs, sieben, acht, vielleicht noch mehr. Sie standen dicht nebeneinander, reglos wie Statuen, was sie noch bedrohlicher wirken ließ.
Einer schien einen Hautanzug zu tragen. »Sie hatten recht, Mr McCrimmon«, murmelte Jo.
»Was sagen
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