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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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kleine Casey. Sie ist ’n Schatz, oder? Ich hab ihr mal ein Spielzeug gebaut. Ein Modell von mir.«
    »Hat es ihr gefallen?«
    »Sie hat sich vor Angst fast in die Hose gemacht. Vielleicht, wenn sie älter ist.«
    »Hast du Lust, noch eine Simulation laufen zu lassen?«
    »Aye, warum nich’? Wir wollen ja nich’ hinterherhinken, wenn alle anderen fertig sind.«
    »Richtig. Ich bereite sie vor.« Zoe, die auf dem Sitz des Co-Piloten saß, legte einige Hebel um und berührte die Monitore, um die nötigen Subroutinen zu aktivieren.
    Das Wrack, in dem sie sich aufhielt, bildete einen Teil der großen Perlenkette namens Rad. Es war noch nicht sehr alt, aber sein Design orientierte sich an einer ganzen Reihe von Vorgängern. Es handelte sich um ein Shuttle, das einst zu einer Basis auf dem Mars gehört hatte. Sein Aufbau und die schwarzweißen Markierungen erinnerten an die alten Shuttles, die von der NASA gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in der Umlaufbahn der Erde eingesetzt worden waren. Es war allerdings kleiner, kompakter und robuster. Sein längst ausgebauter und ausgeschlachteter Antrieb war außerdem deutlich leistungsfähiger gewesen. Das Prinzip war allerdings das gleiche: ein gedrungener Körper, eine weiße, wärmeisolierte Ummantelung und schwarze Kacheln, die vor der Luftreibung schützten. Jo hatte es Zoe als Basis für ihren Teil des Plans empfohlen. Das Shuttle würde zwar nie wieder fliegen, doch die Bordelektronik funktionierte noch.
    Oh, und hätte es Zoe etwas dagegen, während der Arbeit auf Casey aufzupassen? Das würde Jo entlasten, sie hatte ja soviel zu tun. Das kleine Mädchen würde ihr keinen Ärger machen, entkommen konnte sie auch nicht, so lange Zoe die Luftschleuse geschlossen hielt. Und Casey mochte Zoes Gesicht. Oh, war ihr das nicht aufgefallen?
    Nein, war es nicht. Zoe betrachtete sich in einer der spiegelnden Oberflächen. Sie sah ein rundes, sehr jung wirkendes Gesicht, volle Lippen, große Augen und ordentlich geschnittenes, dunkles Haar. Zoe hatte nie darüber nachgedacht, wie Kinder darauf reagieren würden. Dieses Thema kam in den Astrophysikstunden in der Stadt einfach nicht auf. Und auch nicht, wenn man mit dem Doktor gegen Cybermen und Eiskrieger kämpfte.
    Doch nun saßen sie und Casey sicher im Cockpit dieses alten Shuttles, das warm war, leise vor sich hin summte und nach neuem Teppich roch. Zum Glück interessierte sich das kleine Mädchen mehr für sein Spielzeug als für die Hebel und Knöpfe, die es umgaben. Schaden konnte Casey wahrscheinlich keinen anrichten. Abgesehen von den Systemen, auf die Zoe von ihrem Sitz aus zugreifen konnte, war alles abgeschaltet. Altes Raumschiff blieb allerdings altes Raumschiff, und man wusste ja nie …
    »Bist du bereit, MMAC?«
    »Aye, es kann losgehen.«
    Auf den Monitoren vor Zoe tauchten vertraute Bilder auf. Die Ringe des Saturn mit ihren winzigen Locken, den Farben und Dornen und Linien und Kräuselungen, die Archevs eingefrorene Gedanken darstellten. Auf der großen Fahne, die sie hinter sich über einige abgeschaltete Konsolen gehangen hatte, tauchten größere Bilder auf. Einige stammten von MMACs Sensoren, andere von Sonden, die er in das Ringsystem geschickt hatte.
    Casey kicherte und klatschte in die Hände.
    Zoe lächelte. »Wunderschön, MMAC. Und du hast ein kleines Mädchen sehr glücklich gemacht.«
    MMAC lachte. »Dann is’ meine Aufgabe ja erledigt. Was jetzt?«
    »Jetzt simulieren wir das Neutrinosignal.« Sie tippte auf die Tastatur, die in ihre Konsole eingearbeitet war. Auf einem Monitor erschien ein Bild, das von Jamies Detektor stammte. Es sah aus wie ein Röntgenbild und zeigte ein geisterhaft wirkendes rundes Loch, eingebettet in die Schächte und Korridore des Bergwerks auf Mnemosyne. Grüne Kreuze markierten die Positionen von Jamie und den Jugendlichen, die sich nicht bewegt hatten.
    Zoe berührte ein kleines Symbol auf dem Monitor. Ein simulierter Neutrinoimpuls stieg aus dem Zentrum des Mondes auf. Er löste Funken sprühende Kollisionen rund um den Detektor aus. Es wirkte, als zünde jemand in einer Glaskugel ein Feuerwerk, dachte Zoe. Diese Kollisionen sorgten dafür, dass die Sensoren des Detektors aufleuchteten, zumindest in der Simulation. Und die Software verfolgte die Produkte dieser Ereignisse zurück zu den Kollisionen, durch die sie entstanden waren.
    Auf einmal zogen diverse Symbole in rascher Folge über die Monitore und die Fahne. Die vom Chip aus dem Universalübersetzer der TARDIS

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