Döskopp, Saudepp, Zickzackpisser
Blutige Hühnerkröpfe . Daher leitet sich ab: Bluadsg‘lombd, vereggds, Bluatskerl – das ist ein gerissener, unsympathischer Zeitgenosse, der soeben wieder einen Coup gelandet hat. Bluatssauarei ist ein Ausruf der absoluten Empörung. Blunzn nennt man in Bayern einen fetten Hintern, aber auch eine unangenehme und dazu noch dicke Person. Schleich di, du Blunzn . Breanzla ist ein bayerischer Herumtrödler. Jetz breanzl halt ned allaweil so umananda , kann man die Mutter zu ihren Kindern sagen hören.
Brechodlmannsquadschn nennt der Franke eine Zweizentnerfrau, die tollpatschig durch die Gegend trampelt.
Breiß (ja: mit weichem „B“) ist in Bayern der Preuße an sich: laut, kraftmeierisch, besserwisserisch, mit Mittelscheitel und Ärmelschonern. Kurz und schlecht: ein Beamter aus den Miefstuben des vorigen Jahrhunderts. Leider auch heute noch nicht ausgerottet.
Brentn sagt der Bayer zu einer Dame, mit Konfektionsgröße 50 aufwärts, deren Gewicht jede anständige Waage sprengt.
Die Brettlebne dagegen ist ein bayerisches Frauenzimmer ohne Hoiz vor der Hüttn , sprich: ohne attraktive Oberweite.
Brunzkathl nennt der Franke ein unsauberes Weibsbild, das Wasser und Seife abgeneigt ist.
Bsundana – Besonderer ist in Bayern eher geringschätzig gemeint. Etwa so: Da Schorsch is mir scho so a Bsundana!
Büffe kommt nicht etwa vom Küchen- oder vom kalten Buffet, sondern von Büffel . In Bayern nennt man einen Bauerntrampel so. Das Bürschle muss in Schwaben kein junger Mann sein. Im Gegenteil: Das Schimpfwort klingt umso härter, je älter der so Beschimpfte ist. Noch schlimmer ist nur die Drohung: Bass blos uff, Buale .
Der Bürschtnbinda ist dem Alkohol mehr als zugeneigt. Da das Bürstenbinden eine recht staubige Angelegenheit war, hatten die Angehörigen dieses Berufsstandes meist reichlich Durst. Kein Wunder, dass der Bayer sagt: Der sauft wiara Bürschtnbinda .
Charaktasau ist eine bayerische Beleidigung – nicht für das entsprechende Borstenvieh. Denn das hat mit Sicherheit mehr Charakter als der mit diesem Schimpfwort titulierte Mensch.
Chaotsgsocks nennt der Franke all jene, die sowohl optisch wie meinungsmäßig aus dem Rahmen fallen und eben nicht „normal“ sind.
Christkindl heißt nicht nur in Bayern eine reichlich naive Person.
Daabschwätzer heißt in Franken jemand, der den ganzen lieben langen Tag nur Blödsinn daherredet. Manchmal nervt das so, dass der Franke wütend ausruft: Brunzverreck!
Der Dachara ist ein bayerischer Dieb, der stiehlt wie eine Elster.
Ein Dagdiab ist bei den Schwaben praktisch undenkbar: Sie nennen einen Menschen so, der nichts zu tun hat und deshalb dem lieben Gott den Tag stiehlt.
Der Daggelr ist geradezu das Gegenteil: ein Mensch nämlich, der den ganzen Tag schafft und in Schwaben sein Häusle baut und dabei – wie ein Dackel – kaum aufschaut.
Damischer wird in Bayern meist in Verbindung mit einem lieben Tier – wie damischer Hund, damischer Aff‘ – gebraucht.
Der Dätschnkopf hat in Bayern einen Schlag mit der flachen Hand auf den Kopf bekommen und ist dabei leider völlig verblödet.
Den Depp gibt es in ganz Bayern und in ganz Baden-Württemberg. Er kann verstärkt werden zu Oberdepp und Saudepp , bezeichnet aber immer einen Menschen, der sich täppisch benimmt. Ebenfalls bekannt ist der Erzdepp , ein besonders gelungenes hirnrissiges Exemplar. Und der Dorftrottel in Bayern ist der Gmoadepp .
Der Dilldapp macht sich in Franken dauernd dadurch bemerkbar, dass er sich besonders dämlich anstellt. In Baden sagt man Dubbel zu ihm.
Der Dollack ist bestimmt keine geistige Leuchte. Der Franke nennt so jemanden, der nicht mal eine Glühbirne richtig einschrauben kann.
Dotschn ist der bayerische Ausdruck für eine tollpatschige, meist weibliche Person. Ursprünglich bezeichnete man eine Kohlrübe so – und die sind ja auch nicht gerade intelligent, oder?
Der Draafdrescher geht in Franken keiner – wirklich keiner! – Rauferei aus dem Weg. Im Hirn hat er dafür natürlich nicht sehr viel.
Ein Dracha ist in Bayern ein keifendes Weib. Drack dagegen nennt man auf Bairisch ein besonders freches Kind.
Drallawadschi sind in Schwaben unter den Einheimischen selten, dafür ist der Schwabe an sich viel zu geschickt. Aber er nennt jemanden so, der zu blöde ist, um wenigstens geradeaus zu gehen und dabei auch noch ununterbrochen dumm daherredet.
Die Dreggschleidr kennt man leider nicht nur in Schwaben – solche Menschen, die gerne in der
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