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Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Titel: Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fulvio Ervas
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Parfüm gelesen, nur weil sie in einer Parfümerie arbeitet, oder Seide , weil sie mit Seidendessous zu tun hat. Ich meinerseits habe meine Kenntnisse in der Anthropologie des Geruchssinns vertieft …«
    »Gut so! Sehr gut! Ich gebe mich geschlagen …«
    »Aber Sie … haben Sie niemanden, mit dem Sie den Abend verbringen können?«
    »Eine Frau? Meine Partnerin ist in Toronto, ihr Projekt dort ist auf drei Monate angelegt.«
    »In Toronto wimmelt es nur so vor Leuten aus dem Veneto!«
    »Es ist eine gastfreundliche Stadt.«
    »Sorgen Sie für unseren Schutz, Signor Inspektor! Ich verlasse mich darauf«, sagte die Frau, bevor sie zu ihren Freundinnen zurückkehrte.
    Merkwürdig, dachte Stucky.
    Er verließ das Lokal und spazierte unter einem unglaublichen Sternenhimmel nach Hause. Es war eine jener klaren Winternächte, die die Seele besänftigen und uns endgültig davon überzeugen, dass Weihnachten vor der Tür steht.

    Sorgen Sie für unseren Schutz, Signor Inspektor! Diese Worte klangen ihm noch in den Ohren, als ihn am 8. Dezember um Viertel nach acht Uhr morgens eine Polizeistreife zum Krankenhaus brachte. Ein Notfallwagen hatte dort soeben eine Verkäuferin eingeliefert, die angegriffen worden war und, soweit man ihm mitgeteilt hatte, eine Kopfverletzung davongetragen hatte. Der Arzt in der Notaufnahme beruhigte ihn ein wenig: Keine Gefahr, es handelte sich um eine allerdings nicht ganz geringfügige Verletzung im Bereich der linken Schläfe sowie um eine kleine Schwellung am linken Jochbogen und Unterlid, aber das Auge selbst sei nicht in Mitleidenschaft gezogen.
    »Wurde sie geschlagen?«, fragte Stucky. »Oder sie ist gestürzt«, antwortete der Arzt und zuckte mit den Schultern. Sie würden die Patientin zur Beobachtung durch den Neurologen noch eine Weile im Krankenhaus behalten.
    Der Inspektor ließ sich vom Arzt auf die Station begleiten. Die Eltern des Opfers saßen bereits am Kopfende des Krankenbettes. Mit betrübtem Blick hielt die Mutter der jungen Frau die Hand und strich ihr über den Kopf, wobei sie einen geschickten Bogen um die leichte Bandage machte. Der Vater, der ahnte, dass es sich bei dem Eintretenden um einen Polizisten handelte, schnellte in die Höhe.
    »Gib dem Kommissar die Hand!«, sagte er.
    »Ich hab mir gerade die Hände eingecremt …«
    »Das ist sehr gut für die trockene Haut. Und ich bin Inspektor.«
    »Gleich fängt sie an zu weinen«, sagte die Mutter.
    »Es tut so weh«, murmelte das Mädchen.
    »Darf ich Sie etwas fragen? Geht es schon?«
    Das Mädchen nickte.
    »Signorina Ricci, haben Sie jemals Drohungen erhalten?«
    »Nein.«
    »Wo ist es denn passiert?«
    »Ich habe gerade mein Fahrrad hinter das Geschäft geschoben.«
    »Womit sind Sie geschlagen worden?«
    »Es kam von hinten. Aus den Augenwinkeln habe ich etwas Dunkles auf mich zukommen sehen.«
    »Einen Stock?«
    »Schon möglich … Soll ich Ihnen etwas sagen, Signor Inspektor?«
    »Bitte sehr.«
    »Ich habe ihn gesehen, den Typen.«
    Ich Idiot!, dachte Stucky. All die anderen haben nichts gesehen, und jetzt war ihm die nächstliegende Frage nicht eingefallen.
    »Tatsächlich?«, rief er aus und beugte sich über das Bett.
    »Natürlich nur von hinten. Während er davonlief. Nicht besonders groß, mit einer dunkelbraunen leichten Jacke, kurzes kastanienfarbenes Haar, helle Hose, vielleicht beige oder … Nein, sie war beige.«
    »Und die Schuhe?«
    »Die Schuhe?«
    »Turnschuhe?«
    »Lassen Sie mich nachdenken … nein, keine Turnschuhe. Es waren schwarze Stiefel, solche im Militärstil.«
    »Militärstil. Na gut. Ich schicke Ihnen einen Agente vorbei wegen der Anzeige und ein paar anderen bürokratischen Erfordernissen.«
    »Ach ja, die Anzeige«, sagte die Mutter.
    »Noch eine letzte Frage: Kennen Sie die anderen Mädchen, die attackiert wurden?«
    »Wir bewegen uns in dem gleichen Ambiente.«
    »Ambiente …«, murmelte der Inspektor.

    Als Stucky auf dem Platz vor dem Krankenhaus den herrlichen Sonnentag bewunderte, fühlte er eine Angst in sich aufsteigen: Eine Attacke am 8. Dezember, dem Tag der Unbefleckten Empfängnis Mariens, dem Zeitpunkt, da die Menschen die ersten Weihnachtseinkäufe tätigten, und dieser Irre benutzte die Verkäuferinnen immer entschlossener als Zielscheibe. Diese neue Attacke wird der Presse nicht entgehen; morgen wird der Artikel auf der ersten Seite stehen, und schon am Abend werden alle lokalen Fernsehsender darüber berichten.
    Wie Stucky es sich gedacht hatte, hielt ihn der

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