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Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Titel: Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fulvio Ervas
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Herrn, der wie ein Ingenieur aussah. Immer derselbe. Tag und Nacht. Er mit seinen Plänen, sorgfältig auseinander- und zusammengefaltet. Mit aufgeschlagenen Plänen, mit Plänen unter dem Arm, mit Plänen, die Richtung Himmel oder irgendwo in die Ferne deuteten – in die Zukunft.
    Zum Teufel mit ihm, dachte ich. Dieses ganze Getümmel lenkte mich ab. Die Lastwagen mit den Abfällen fuhren direkt an meiner Nase vorbei, und ich sah sie nicht einmal. Ich rollte wie gelähmt und abgestumpft mit meinem Kompaktor auf meinen Hügeln herum, wie in einem Karussell, beschallt von Musikgedudel. Um ein Haar hätte ich die Mamma und ihre Hunde untergepflügt, die sich immer noch mit den Möwen beschäftigten. Ich wich ihnen aus, und die Mamma schrie. Immer diese Schreierei, typisch Frau. Nie kapieren sie, welche Gedanken sich im Kopf eines Mannes einnisten, der als Unternehmer die Verantwortung trägt.
    Von oben, vom Hügel herunter, sah ich das unaufhaltsame Fortschreiten der Arbeiten an der Verbrennungsanlage. Schon waren sie dabei, den Platz und die Zufahrt zu asphaltieren, die an die Landstraße angeschlossen werden sollte. Ihre Lkws würden sich unter unsere mischen. Das würde ein unbeschreibliches Tohuwabohu geben. Ich schrieb an den Stadt- und Straßenbaudezernenten: Haben Sie an den Verkehr gedacht, der entstehen wird, wenn aufgrund der Verbrennungsanlage die Zahl der Fahrzeuge zunimmt?
    Selbstverständlich, hat dieser geantwortet, und wir haben beschlossen, Ihnen an jedem zweiten Tag, mit Ausnahme von Sonntag, Zugang zum Gemeindegebiet zu gewähren.
    Es war, als hätte sich ein planetarischer Möwenschwarm auf unsere Mülldeponie gestürzt.
    Zu dieser Frage musste ich eine Familienkonferenz einberufen.
    Die Sache ist die, habe ich gesagt, dass sie die Spielregeln ändern: Es könnten harte Zeiten auf uns zukommen. Dann verbrennen wir die Brennöfen, hat die Nonna gesagt, durch ihre Sprechkanüle. So zumindest habe ich sie verstanden. Nein, wir sind noch nicht im Krieg. Bewahren wir die Ruhe. Reagieren wir erst dann aggressiv, wenn die von der Verbrennungsanlage uns das Geschäft versauen. Dann bekommen sie eine vor den Latz. Alles klar?
    Mit großem Pomp haben sie dann die Müllverbrennungsanlage eingeweiht. Die Vertreter der Behörden von Kommune und Provinz waren da, Abgeordnete, Unternehmer und gut gekleidete Leute, und irgendwann haben sie etwas in den Verbrennungsofen getan, und man hat die erste Rauchfahne aus dem Schornstein aufsteigen sehen.
    ›Und der soll die Umwelt vielleicht nicht verpesten?‹, habe ich gesagt und am nächsten Tag einen Brief an das Umweltdezernat geschrieben und dargelegt, dass ich mich als Bürger von den Gasemissionen bedroht fühlte, die die Verbrennungsanlage in die Atmosphäre stieß. Der Mann hat mir dann geantwortet, dass es sich um einen Testlauf gehandelt habe, sie hätten nur Lumpen verbrannt, und, um mich zu beruhigen, ließ er mich wissen, dass rigorose Kontrollsysteme vorgesehen seien. Er ergriff außerdem die Gelegenheit beim Schopf, um mich zu warnen, dass das örtliche Gesundheitsamt seinem Dezernat mitgeteilt habe, dass die von unserem Labor eingesandten Analyseergebnisse nicht sehr vertrauenswürdig erschienen.
    Dann bin ich zu Filiberto gelaufen und bin, im Gegensatz zu sonst, nicht auf der Schwelle stehen geblieben, sondern habe die Tür zu seinem Kabuff aufgerissen, bin hinein und gleich wieder heraus, um nach Luft zu schnappen, denn im Analysebüro war überhaupt kein Labor, nur Regale voller Bücher, ein Schreibtisch, ein Schaukelstuhl, und Filiberto saß da, in ein Buch vertieft. Und was war mit den Analyseresultaten?
    Er hatte zehn Variationen, für die verschiedenen Abfallarten, und die hatte er dann jeweils fotokopiert, Dutzende von Fotokopien, unter die er lediglich das Datum und seine Unterschrift gesetzt hatte. Seit über einem Jahr schickte er dem örtlichen Gesundheitsamt also Fotokopien von Gutachten, die alle gleich waren.
    ›Warum hast du keine Analysen gemacht?‹ Ich brachte gerade noch die Kraft auf, ihm diese Frage an den Kopf zu werfen.
    ›Weil Analysen zu machen so ist, als würde man versuchen, in der Geschichte einen Sinn zu finden, und einen Sinn in der Geschichte zu finden ist, als würde man versuchen, zwischen den Wolken Figuren auszumachen …‹
    ›Du bist gar kein Chemiker …‹
    ›Universitätsabschluss in Philosophie.‹
    ›Aber wenn wir doch in einer Krise stecken!‹
    ›Eben.‹
    ›Wir sind ruiniert!‹
    Ein Abgrund. Wir

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