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Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Titel: Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fulvio Ervas
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…«, murmelte er.
    »Es war ein Unfall. Wahrscheinlich eine Unachtsamkeit des Fahrers. Ich habe Fotos. Der Unfallfahrer hat erst angehalten und ist dann geflüchtet …«
    »Und es handelt sich um die Person, die Sie im Rahmen Ihrer Ermittlungen verfolgen.«
    »Genau. Der junge Bianchin, auf der Rückkehr von einem Galoppritt mit Signora …«
    »Der Name tut nichts zur Sache! Sie befürchten, dass ich die Quelle preisgebe. Ist das Ihre Sorge?«
    »Genau.«
    »Darin sehe ich kein Problem. Wir werden unsere Ermittlungen mit der gebotenen Umsicht durchführen.«
    »Gut.«
    Tarfusser hob das Glas mit dem Bier an und behielt den Inspektor fest im Blick.
    »Aber Sie wollten mir nicht nur das mitteilen. Oder irre ich mich?«
    »Nein.«
    »Es gibt noch etwas Wichtigeres …«
    »Ihnen ist sofort klar gewesen, dass dieser Unfall nichts mit dem Killer der Verkäuferinnen zu tun hat …«
    »Ja.«
    »Es sind auch zwei verschiedene Angelegenheiten. Richtig. Jedenfalls habe ich einen Verdacht, um wen es sich bei dem Täter handeln könnte, der zuerst die Verkäuferinnen attackiert und dann eine von ihnen umgebracht hat. Ich habe einen Patienten mit einem besonderen Profil. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er kein Auswärtiger ist. Alles andere als das …«
    »Nun mal der Reihe nach. Sie behaupten, Sie hätten jemanden, der sich bei Ihnen auf die Couch legt und der nach dem, was er Ihnen erzählt, in diese Sache verwickelt sein könnte?«
    »Genau.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Sie können weitere Ermittlungen anstellen. Ich gebe Ihnen den Namen.«
    »Und das Berufsethos?«
    »Im Namen der Gerechtigkeit …«
    Stucky blieb allein am Tisch sitzen, in einer Hand das Blatt mit dem Namen. Ihn befiel ein Unbehagen. Er rief Landrulli an.
    »Er geht jetzt hinaus. Folge ihm, aber vorsichtig. Er könnte in Sachen Beschattung ein Profi sein …« Er beschrieb ihm den Mann.
    »Signor Inspektor! Was für ein Dusel …«
    »Landrulli! Wage es nicht!«
    Sollte er diesem Tarfusser glauben? Stucky stand auf und zog eines der Bücher aus den ihn umgebenden Regalen. Es waren Attrappen. Nicht einmal die mindeste Anstrengung, sich ein Wägelchen voll alter Bände zu besorgen, die in den Kellergeschossen der alten Villen oder auf den Versteigerungen gebrauchter Bücher in so großem Überfluss vorhanden waren. So viele Mogelpackungen!
    Im Büro besorgte sich der Inspektor ein paar Informationen über Tarfusser und musste lachen, als er seinen Lebenslauf durchging, ein Vergnügen, das ein wenig geschmälert wurde, als er sah, dass einer seiner Onkel mütterlicherseits ein Tiroler Irredentist gewesen war, in jenen Jahren, als die Hochspannungsmasten umfielen, und das nicht, weil sie vom Schnee überlastet waren. Es war das Werk des sogenannten Befreiungsausschusses Südtirol gewesen. Das, was er über den Mann, dessen Namen Tarfusser ihm genannt hatte, herausfand, war nicht besonders ergiebig. Es schien ihm ein X-Beliebiger zu sein, einer jener jungen Männer, die ohne große Gedanken durch dieses Land zogen. Konnte einer von diesem Schlag eine Frau wie Jolanda Schepis umgebracht haben? Allein schon der Gedanke hatte etwas fast Kränkendes an sich. Zunächst jedoch wollte Stucky wissen, wo Ali abgeblieben war.
    Checo Malaga saß nicht auf den Stufen, sondern stand an einen der Pfeiler gelehnt und streckte weder die Hand aus noch war der Hut zu sehen. Er schien das Dunkel zu betrachten, das ihn umgab.
    »Signor Farina, Ali ist heute Morgen nicht gekommen.«
    »Bei mir hat er sich auch noch nicht gemeldet. Ich habe ihm die Fotos gestern Abend gegeben …«, sagte der Mann mit besorgt klingender Stimme. »Manchmal kommt er zu spät, aber in der Regel hält er die Zeiten ein, die wir vereinbaren.«
    »Wissen Sie, wo er wohnt?«
    »So in etwa. Jedenfalls in einer der Mietskasernen an der Strada Ovest.«
    Gleich hinter der langen Verkehrsader, die von Handelsbetrieben aller Art gesäumt war, standen, nur von dieser Fassade verdeckt, in zweiter Reihe Häuserblöcke, in denen viele der in der Stadt präsenten Zuwanderer untergekommen waren. Das ethnische Hinterteil der fröhlichen Marca Trevigiana.
    »Könnte ich ihn finden? Wissen Sie seinen Nachnamen?«
    »Alle wissen, wer der kleine Ali ist …«

    Stucky kannte sie, diese Mietskasernen. Man hatte viel unternommen, um ihr Aussehen zu verbessern, hatte sie mit Blumenbeeten umgeben, die im Sommer blühten, und in die Ecken der Gebäude Bougainvilleen und Kletterrosen gepflanzt, die im Winter nur ein bisschen

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