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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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Männer machten andauernd Fehler. Klingen drangen tiefer ein als beabsichtigt. Er musste die Tatsache ignorieren, dass Feldin jünger und stärker war und das letzte Duell nur verloren hatte, weil Dawson der Klügere gewesen war. Der Gedanke war trotzdem süß.
    »Tatsache ist«, sagte Barriath, als die Dienerin eintrat, »dass dieses Boot sinkt, und wir schöpfen Wasser mit einem Sieb.«
    »Und das bedeutet?«, fragte Jorey.
    »Simeon ist mein König, und ich werde auf sein Wort hin mein Leben geben, genauso wie jeder«, sagte Barriath, »aber er ist kaum mehr sein eigener Herr und Meister. Vater hat den Wahnsinn der Charta von Edfurt aufgehalten, und jetzt sehen wir uns Verschwörungen von Asterilreich gegenüber. Wenn wir die aufhalten, wird es danach eine weitere Krise geben und noch eine nach dieser.«
    »Ich glaube nicht, dass das ein angemessenes Gesprächsthema für einen Esstisch ist, Liebes«, sagte Clara und nahm ein frisches Glas mit verdünntem Wein von der Dienerin an.
    »Ach, lass ihn reden«, meinte Dawson. »Es ist doch ohnehin das, woran wir denken.«
    »Dann wartet zumindest, bis die Hilfe gegangen ist«, sagte Clara. »Oder wer weiß, was sie sonst in den niederen Vierteln von uns denken.«
    Die Dienerin verschwand mit gerötetem Gesicht. Clara beobachtete, wie die Tür hinter ihr zuging, dann nickte sie ihrem Ältesten zu.
    »Antea braucht einen König«, erklärte Barriath. »Stattdessen hat es einen netten Onkel. Ich verabscheue es, derjenige zu sein, der die schlechten Neuigkeiten bringt, aber die ganze Flotte ist dadurch verseucht. Wenn es nicht Lord Skestinnin gäbe, der die Kapitäne dazu ermutigt, die Peitsche einzusetzen und Unruhestifter den Fischen zum Fraß vorzuwerfen, hätten wir inzwischen eine Meuterei. Mindestens eine.«
    »Das kann ich nicht glauben«, sagte Clara. »Meuterei ist so etwas Rüdes, Kurzsichtiges. Ich bin sicher, unsere Männer in der Flotte des Königs würden sich nicht auf diese Weise erniedrigen.«
    Barriath lachte. »Mutter, wenn du ein wirklich unangemessenes Unterhaltungsthema beim Abendessen willst, kann ich dir etwas darüber erzählen, wie sehr sich Seemänner erniedrigen.«
    »Aber Simeon ist der König, und Aster ist noch ein Junge«, sagte Jorey. Es war Dawsons Ansicht nach ein mutiger Versuch zu verhindern, dass sich das Thema schon wieder änderte. »Man kann nicht von ihnen erwarten, andere Menschen zu sein als die, die sie nun einmal sind.«
    »Da stimme ich dir zu, mein Junge«, sagte Dawson. »Ich wünschte, ich täte es nicht.«
    »Das Beste«, sagte Barriath, »wäre es, wenn Simeon einen Beschützer mit Rückgrat findet, der sich um Aster kümmern kann, und dann abdankt. Eine Regentschaft kann acht oder zehn Jahre dauern, und bis Aster die Krone nimmt, wäre das Königreich in Ordnung gebracht.«
    Jorey schnaubte spöttisch, und Barriaths Gesicht verhärtete sich.
    »Verschone mich damit«, sagte Jorey. »Ein Regent, der all die Konflikte des Königreichs in einem Jahrzehnt lösen kann, würde sehr wahrscheinlich seine Regentschaft nicht aufgeben. Er wäre König.«
    »Da hast du recht«, erwiderte Barriath. »Und das wäre einfach schrecklich, nicht wahr?«
    »Das klingt langsam furchtbar nach den Leuten, gegen die wir arbeiten, Bruder.«
    »Wenn ihr beiden jetzt zu kämpfen anfangt, könnt ihr den Tisch verlassen«, sagte Clara. Barriath und Jorey blickten auf ihre Teller und gaben gemurmelte Abwandlungen von Es tut mir leid, Mutter von sich. Clara nickte. »So ist es besser. Außerdem ist es vergeudete Mühe, auf Kosten der Probleme, die man hat, über welche zu reden, die man nicht hat. Wir müssen Simeon einfach davon überzeugen, dass der arme Feldin sich zu sehr mit diesen schrecklichen Leuten aus Asterilreich eingelassen hat.«
    »So einfach ist das nicht«, sagte Dawson.
    »Sicher ist es das«, entgegnete Clara. »Er hat doch gewiss Briefe, oder nicht? Das hat Phelia gesagt. Dass er immer fort ist, bei seinen Treffen und Briefen.«
    »Ich glaube nicht, dass er seinen ausländischen Freunden die Einzelheiten des Verrats schriftlich schildern wird, Mutter«, sagte Barriath. » Lieber Lord Soundso, ich bin froh zu hören, dass Ihr mir helfen werdet, den Prinzen abzuschlachten .«
    »Er müsste es aber doch gar nicht aussprechen. Nicht geradeheraus«, meinte Jorey. »Wenn es einen Beweis gibt, dass er mit diesem Vetter in Verbindung stand, der Anspruch auf den Thron erheben würde, reicht das vielleicht.«
    »Man kann Leute immer danach

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