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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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als würde er jedes Wort bedauern. Jede Silbe rollte und hallte in sich wider. »Ihr spürt es in Eurem Herzen. Ihr ertrinkt darin, und es wird niemals enden. Es gibt keine Hoffnung. Nicht jetzt. Niemals. Ihr könnt nicht siegen, Lord Maas. Ihr könnt nicht siegen. Es gibt nichts mehr für Euch. Ihr habt alles verloren, und Ihr wisst es.«
    »Lord Maas?«, fragte sein Wächter.
    Die Spitze von Feldins Klinge senkte sich auf den Boden, als würde er eine senkrechte Linie in die Luft zeichnen. Im Kerzenlicht war es schwer zu erkennen, aber Clara glaubte, dass Tränen in seinem maskenhaften, leeren Gesicht standen. Die Wachen wechselten Blicke, verwirrt und nervös. Feldin ließ sein Schwert zu Boden fallen, wandte sich um und ging durch den Korridor davon. Clara zitterte. Der hünenhafte Priester legte ihr eine Hand auf die Schulter und eine auf die von Vincen Coe.
    »Wir sollten gehen, ehe er seine Meinung ändert«, sagte der Priester.
    Sie zogen sich durch den Gang zurück, hinterließen eine Blutspur. Die Wachen machten ein paar unsichere Schritte auf sie zu, dann gingen sie zu ihrem sich zurückziehenden Herrn. Sie erinnerten Clara an nichts weiter als Jagdhunde, denen man zwei Befehle gegeben hatte, die sich widersprachen. Als sie an den Doppeltüren ankamen, stolperte Vincen. Der Priester hob ihn auf, legte ihn sich über die Schulter. Es kostete sie Minuten, die Tür zu finden, die nach draußen führte, und, wie es schien, die halbe Nacht, den verdunkelten Garten zu bewältigen und am Rand von Maas’ Anwesen anzugelangen. Eine dichte Hecke markierte die Grenze, und der Priester kniete sich daneben hin und rollte Vincen Coes Körper auf den Boden. Durch die Nacht drangen Stimmen heran. Rufe und Schreie. Sie suchten, wie Clara annahm, nach ihnen.
    »Hier unter die Büsche«, sagte er. »Wacht über ihn. Ich hole einen Karren.«
    Clara kniete sich hin, schob sich durch die Zweige und Blätter. Unter der Hecke war nur wenig Platz. Vincen Coe zog sich hinter ihr her, grub die Ellbogen in den Belag aus totem Laub und alter Erde. Sein Gesicht war bleich, und alles von seinem Bauch abwärts war rot und glitschig. In der Dunkelheit war das Blut nicht rot, sondern schwarz. Sie zog ihn so nahe an sich heran wie möglich. Sie hatte eine plötzliche, lebhafte Erinnerung daran, wie sie sich mit dreizehn Jahren in den Gärten ihres Vaters versteckte, während einer ihrer Onkel herumlief und vorgab, nicht zu wissen, wo sie war. Sie schüttelte den Kopf. Die Erinnerung war zu unschuldig für diesen Augenblick.
    Vincen rollte sich mit einem Stöhnen auf den Rücken.
    »Wie schlimm ist es?«, flüsterte sie.
    »Unschön«, sagte Vincen.
    »Wenn Maas seine Hunde nimmt, sind wir so gut wie verloren.«
    Vincen schüttelte den Kopf, und die Blätter unter ihm gaben ein hauchfeines Rascheln von sich. »Inzwischen stinkt alles in diesem Anwesen nach mir, da bin ich mir sicher«, sagte er. »Sie werden bis zum Morgen brauchen, um herauszufinden, welches Blut das frischeste ist.«
    »Du fühlst dich noch gut genug zum Scherzen, stelle ich fest.«
    »Ja, meine Herrin.«
    Clara wollte sich ein wenig aufrichten, um durch die Blätter zu spähen. Inzwischen wurde mehr gerufen. Und wenn sie sich nicht irrte, klirrten Schwerter im Kampf. Sie war sicher, dass sie Joreys Stimme hörte, die zu einem Befehl erhoben war. In den engen Abgrenzungen ihres Unterschlupfs spürte sie den schnellen, flachen Atem des Jägers genauso sehr, wie sie in hörte.
    »Sei noch ein wenig länger stark«, sagte sie. »Nur noch ein wenig.«
    Als er seine Hand nach ihr ausstreckte, dachte sie, es wäre vielleicht die letzte Geste eines Sterbenden, aber seine Finger legten sich um ihren Nacken und zogen sie mit entschlossener Stärke zu ihm herab. Seine Lippen auf ihren waren rau, überraschend, seltsam vertraut und fest. Clara war schockiert, aber dann zuckte sie innerlich mit den Schultern. Der junge Mann würde vielleicht in den nächsten paar Minuten sterben, was war also schlimm daran?
    Als er sie losließ und sein Kopf einen Fingerbreit zurück zum Boden fiel, wischte sich Clara den Mund mit einem beschmutzten Handrücken ab. Ihre Lippen fühlten sich angenehm wund an, ihr Verstand war abwechselnd schockiert, geschmeichelt und amüsiert.
    »Du vergisst dich«, sagte sie vorwurfsvoll.
    »Das tue ich, meine Herrin«, erwiderte der Jäger. »Bei Euch tue ich das oft.«
    Seine Augen schlossen sich flatternd. Sein Atem blieb qualvoll und schnell, und Clara lag in

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