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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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Marcus eine merkwürdige Aufgabe zu sein. Der Hof würde sich nur wieder mit Schlamm, Pisse und Regen füllen.
    »Ich kann die absehbare Zukunft in Tagen abzählen«, sagte Marcus. »Im besten Fall Wochen.«
    »Ihr wärt uns willkommen, wenn Ihr mit uns reisen wollt«, erklärte Meister Kit. »Yardem und Cithrin auch. Ich glaube, wir vermissen es alle, Karawanenwachen zu sein, zumindest ein kleines bisschen. Es war eine Rolle, die wir nie zuvor gespielt haben, und ich nehme nicht an, dass wir es je wieder tun werden.«
    »Meister Kit?«, rief Sandr vom hinteren Teil des Wagens. »Eines der Schwerter fehlt.«
    »Ich glaube, es ist bei Smits Banditenkostüm.«
    »Nein.«
    Meister Kit seufzte, und Marcus klopfte ihm auf die Schulter und überließ ihn seiner Arbeit.
    Laternenflammen und die Hitze aus dem Ofen machten das Innere der Schenke wärmer als die Straßen. Der Geruch von bratendem Schweinefleisch und Bier wetteiferte mit den weniger angenehmen Gerüchen dicht zusammengedrängter Körper. Marcus hielt eine Hand auf seinen Münzen, während er durch die Menge ging. Bei so vielen Ablenkungen und Leuten in einem so engen Raum wäre er schockiert gewesen, wenn nicht mindestens ein Beutelschneider auf ein wenig Glück gehofft hätte. Er sah zuerst Yardem, der am hinteren Tisch saß, und dann, als er näher kam, Enen und Schabe, Cithrin und … Barth. Das war sein Name. Die Erstgeborenen waren Corisen Mout und Barth, und Corisen Mout hatte schlechte Schneidezähne. Unerklärlich zufrieden mit sich selbst setzte sich Marcus an den Tisch.
    Cithrin hob fragend die Augenbrauen.
    »Ist erledigt«, sagte Marcus. »Und bei dir? Ist es mit dem Statthalter gut gegangen?«
    »Bestens«, antwortete Cithrin. »Ich habe die Gebühr bezahlt und die Kiste dort gelassen.«
    »Den Beleg?«
    »Habe ich verbrannt«, sagte Cithrin. »Es wird keine Spur zurückführen. Solange der Statthalter nicht neugierig wird und das Schloss mit Gewalt öffnet, sind wir so bereit, wie wir nur sein können.«
    Ein Diener eilte herüber, stellte einen Bierkrug vor Marcus auf den Tisch und griff nach dem von Cithrin, um ihn wegzubringen. Sie hielt ihn auf, und er verbeugte sich nickend und huschte davon.
    »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die niederen Instinkte des Statthalters ihn übermannen?«, fragte Marcus, und nicht: Wie viel hast du getrunken? Wenn sie Gefahr gelaufen wäre, sich zu verlieren, hätte Yardem sie aufgehalten. Vielleicht hatte er das bereits getan.
    »Das Leben ist ein Risiko«, sagte sie, während Schabe, der neben ihr saß, an dem Bier aus seinem Krug nippte.
    »Yardem hat uns gerade von den Formen von menschlichen Seelen erzählt«, sagte Barth. »Habt Ihr gewusst, dass Eure ein Kreis ist?«
    Marcus warf Yardem einen gequälten Blick zu. Ein Zucken mit dem Ohr war die ganze Entschuldigung, die er bekommen würde.
    »Hör nicht auf etwas, das von ihm kommt, Barth. Er ist religiös. Es macht ihn nervös, wenn die Dinge gut laufen.«
    »Wusste gar nicht, dass sie gut laufen, Herr«, sagte Yardem trocken.
    In der nächsten Stunde trank Marcus seinen Bierkrug aus, aß einen Teller gebratenes Schweinefleisch mit einer schwarzen Sauce, die scharf genug war, ihm Tränen in die Augen zu treiben, und lauschte den Gesprächen am Tisch. Barth blieb Yardem hartnäckig lästig, um etwas über Seelen und Schicksal zu erfahren, aber Enen, Schabe und Cithrin kauten auf praktischeren Dingen herum: wie viele Zahlungen in der eigentliche Bank eingegangen waren und wie viele im Hinterzimmer des Kaffeehauses, wie man sicherstellte, dass derjenige nicht angegriffen wurde, der die Gelder aus dem Kaffeehaus durch die Stadt trug, ob man Vereinbarungen mit der Königinnengarde treffen sollte, damit sie beim Vollzug der privaten Verträge half. Cithrin sprach wie eine Frau, die sich ihres Schicksals sicher war, und dafür bewunderte Marcus sie.
    Ein Stock, der auf eine Blechpfanne geschlagen wurde, unterbrach sie.
    »Die Vorführung fängt an!«, drang Mikels Stimme durch den Lärm der Schenke. »Kommt und schaut euch die Vorführung an! Die Vorführung fängt an!«
    Marcus ließ ein paar Münzen auf den Tisch fallen, erhob sich und bot Cithrin halb im Scherz die Hand. »Sollen wir?«, fragte er.
    Sie nahm seine Hilfe mit einer schelmischen Förmlichkeit an. »Dafür sind wir doch hergekommen«, sagte sie.
    Marcus führte sie und die Mitglieder seines neuen Trupps hinaus in die angenehme Kühle des Hofes, um seinem alten Trupp zuzusehen. Mindestens

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