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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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fünfzig Leute hatten sich versammelt, und es würden wohl noch mehr innehalten, wenn sie die Schenke betraten oder verließen. Als Meister Kit auf die Bretter hinausschritt, sein borstiges Haar zurückgebunden und ein Schwert an die Hüfte geschnallt, klatschen ein paar Leute, und Marcus mit ihnen. Sandr kam einen Augenblick später heraus und gab vor, sich mit einem stumpfen Dolch die Zähne zu säubern.
    »Du, Pintin, bist in diesen vielen Jahren mein Stellvertreter gewesen«, sagte Meister Kit und reckte sein Kinn in einer Parodie der Heldenhaftigkeit vor. »In den Augenblicken meines höchsten Ruhms und den Tiefen meiner Verzweiflung bist du mir gefolgt. Nun sind einmal mehr die Hunde des Krieges losgelassen, und wir müssen vor ihnen fliehen. Die Armeen aus dem dunklen Sarakal fallen morgen über die Stadt her.«
    »Dann gehen wir am besten heute Abend«, sagte Sandr. Die Menge kicherte.
    »In der Tat, es ist nicht an uns, zu bleiben und den Kampf auszufechten, der dem Untergang geweiht ist. Diese Stadt wird gewiss fallen, aber ehe das geschieht, muss die Herrin Daneillin – die Letzte ihres Hauses und die zarteste Schönheit von Elassae – sicher fortgebracht werden. Das ist unsere große Aufgabe, Pintin. Unser Trupp soll heute Nacht fliehen, mit der hohen Dame in unserer Obhut.«
    »Damit gibt’s ein Problem«, sagte Sandr mit Pintins Stimme. »Die Männer waren auf der Stadtmauer, um zu sehen, wer am weitesten pissen kann. Scheint, als hätte der Magistrat gedacht, es regnet. Sie sind im Kerker der Stadt.«
    Meister Kit hielt inne. Die Selbstherrlichkeit in seiner Kinnhaltung schmolz dahin. » Was? «, schrie er in einem komischen Falsett. Weitere Leute lachten. Sie erwärmten sich langsam dafür.
    Marcus beugte sich zu Yardem Hane. »Ich bin aber nicht so«, sagte er. »All dieses hochdramatische Geschwätz und wie ich den Bauch einziehe. So bin ich nicht.«
    »Überhaupt nicht, Herr«, sagte Yardem.
    Zwei Tage später saß Cithrin ihm an einem Tisch des Kaffeehauses gegenüber. Ein leichter Regen plätscherte vor den offenen Türen und Fenstern, der die Steine am Eingang des Großmarkts verdunkelte, so dass sie beinahe schwarz waren. Hinter ihm sprachen zwei Kurtadam von den jüngsten Neuigkeiten aus Nordstade. Ein weiterer Erbfolgekrieg schien beinahe sicher. Marcus sagte sich, dass es ihn nicht kümmerte, und zum größten Teil stimmte das auch. Die Welt roch nach Kaffee und Regentropfen.
    »Wenn wir das Geld erübrigen können, denke ich darüber nach, nächstes Jahr eines der Schiffe nach Narineiland auszustatten«, sagte Cithrin.
    Marcus nickte.
    »Die neue Idee mit der Flotte wird Unsicherheit stiften. Besonders anfangs. Wenn es ein Erfolg wird, auch nur für die ersten paar Jahre, wird es den Verkehr durch Porte Oliva erhöhen. Das könnte sehr gut für uns sein, solange wir in Stellung sind. Jedem bekannt. Zuverlässig.«
    »All das unter der Voraussetzung …«, sagte Marcus.
    Cithrin schluckte. Sie hatte in den letzten Wochen abgenommen, und ihre Haut, obwohl schon immer blass, war bleich geworden. Es war seltsam für ihn, dass keiner derjenigen, die kamen, um ihre Unterstützung für ein Darlehen zu erbitten oder vorzuschlagen, ihren Reichtum für einen dezenten Ertrag bei ihr zu hinterlegen, zu bemerken schien, dass die Nervosität sie auffraß. Sie schlief nicht genug. Aber sie trank sich auch nicht in den Schlaf. Das war für ihn ein ausreichendes Zeichen der Stärke.
    »All das unter der Voraussetzung …«, stimmte sie zu. Und dann: »Wünscht Ihr Euch je, dass wir geflohen wären? Dass wir uns die Taschen hätten gefüllt und einfach … fortgegangen wären?«
    »Frag mich das wieder, sobald der Auditor da war«, sagte Marcus.
    Sie nickte. Der alte, halbblinde Cinnae humpelte von hinten herein. Der Regen schien seiner Hüfte nicht gutzutun. Cithrin hob ihre leere Tasse, und Maestro Asanpur nickte mit einem wissenden Lächeln und wandte sich wieder um.
    »Magister Imaniel hat immer gesagt, dass das Warten das Schwierigste ist«, erklärte sie. »Dass man am schnellsten verliert, wenn man ungeduldig wird. Wenn man etwas tut, nur um sich zu beschäftigen, und nicht, weil es richtig ist. Das hat immer offensichtlich geklungen, als er es gesagt hat. Er und Cam waren für mich das, was Eltern am nächsten kam. Ich war bei der Bank, beinahe sobald ich laufen konnte. Er wusste alles über Geld und Risiken und wie man einen Schein aufrechterhält, obwohl man eigentlich jemand anders ist.«
    »Es

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