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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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davon war beritten. Er hatte acht Männer, sechs davon auf Pferden. Es war ein verdammt kleiner Vorteil, und wenn es zum Nahkampf kam, würden sie keine fünf Atemzüge lang durchhalten. Er hoffte, der Timzinae würde die Banditen nicht zu sehr bedrängen.
    »Ich bin Ritterlord Tierentois«, sagte der Hauptmann der Banditen mit lauter Stimme. »Ihr reist auf meiner Straße, und ich bin gekommen, um den mir zustehenden Tribut einzufordern.«
    Marcus glitt wieder hinab auf den Kutschbock, verdrehte die Augen und spürte die Anspannung in seinen Eingeweiden. Der Reiter mochte ein Schwindler und Angeber sein, aber er hatte Männer mit Schwert und Bogen.
    »Wir sind auf den Drachenstraßen«, rief der Karawanenmeister. »Und Ihr seid ein schwachköpfiger Dieb in gestohlener Rüstung. In Birancour gibt es keine Jasuru-Ritter.«
    Nun, das war nicht so diplomatisch, wie Marcus es sich erhofft hatte. Das Lachen des Banditenhauptmanns war herzhaft und falsch. Marcus legte die Hand auf den Schwertgriff und versuchte, sich einen Weg aus diesem Dilemma einfallen zu lassen, der mit den wenigsten Toten endete. Wenn die Schauspieler auf die Bogenschützen an den Seiten der Karawane zustürmten, machten sie ihnen vielleicht genug Angst, dass sie wegliefen. Was nur vier Reiter für ihn übrig ließ. Yardem erschien an seiner Seite, still wie ein Schatten. Der Tralgu hielt seinen Bogen in den Händen. Also zwei Reiter für jeden. Wenn es nicht noch weitere unter den Bäumen gab.
    »Der Tag, an dem du meuterst und den Trupp übernimmst?«, murmelte Marcus.
    »Nicht heute, Herr.«
    Der Karawanenmeister brüllte inzwischen, und das Gesicht des falschen Ritters nahm den grünlichen Bronzeton an, der bei den Jasuru Wut verhieß. Marcus ließ sich vom Wagen herabgleiten und trat vor. Der Mann auf dem Pferd schien ihn nicht wahrzunehmen, bis er beinahe gleichauf mit der Stute des Karawanenmeisters war.
    »Wie viel wollt Ihr?«, fragte Marcus.
    Sowohl der Timzinae als auch der Jasuru wandten sich um, um gleichermaßen erzürnt auf ihn herabzustarren.
    »Entschuldigt, dass ich Eure feinsinnige und lebhafte Unterhaltung unterbreche, aber wie viel wollt Ihr?«
    »Ihr solltet mir etwas Respekt entgegenbringen, Junge«, sagte der Jasuru.
    »Wie viel wollt Ihr, mein Lord «, sagte Marcus. »Denn wenn Ihr Euch die Karawane hier anschauen möchtet, wir haben nicht viel. Wenn Eure Lordschaft und die edlen Begleiter seiner Lordschaft nicht willens sind, den Tribut auch in Zinnerz und Eisen entgegenzunehmen, gibt es vielleicht nicht besonders viel, was wir anbieten können.«
    »Sprecht nicht für mich«, zischte der Timzinae.
    »Bringt uns nicht um«, erwiderte Marcus genauso leise.
    »Und wer seid Ihr, Erstgeborener?«, fragte der Jasuru.
    »Marcus Wester. Ich bin der Wachhauptmann dieser Karawane.«
    Das Gelächter war diesmal weniger gezwungen, und die Männer auf den Pferden fielen mit ein. Der Jasuru schüttelte den breiten Kopf und grinste. Seine Zunge war schwarz, und die Zähne nadelspitz.
    »Ihr seid Marcus Wester?«
    »Ja.«
    »Ah. Und ich nehme an, der dahinten ist der von den Toten zurückgekehrte Lord Harton. Ich sage Euch was, dann bin ich Drakis Sturmkrähe.«
    »Auch nicht unwahrscheinlicher als Ritterlord Wie-auch-immer«, sagte der Karawanenmeister.
    Marcus schenkte ihm keine Beachtung. »Dann habt Ihr von mir gehört.«
    »Ich war bei Wodfurt, und ich habe es satt, beleidigt zu werden«, sagte der Jasuru. »Euer ganzes Geld. Eure ganzen Vorräte. Die Hälfte Eurer Frauen. Und Ihr Übrigen könnt zurück nach Vanai kriechen.«
    »Fresst Scheiße«, sagte der Karawanenmeister.
    Der Jasuru griff nach seinem Schwert, und eine neue Stimme dröhnte hinter ihnen.
    »Wir. Kommen. Vorbei.«
    Meister Kit stand oben auf dem Futterwagen. Die schwarzen und violetten Roben von Orcus dem Dämonenkönig kleideten ihn wie verfestigte Schatten, und er hielt einen Stab mit einem Schädel an der Spitze. Als der Schauspieler abermals sprach, trug seine Stimme bis zu ihnen allen, als käme sie aus der düsteren Luft.
    »Mein Schutz liegt auf diesen Leuten. Ihr könnt Ihnen nichts anhaben.«
    »Was zur süßen Hölle ist das?«, fragte der Jasuru, aber in seiner Stimme schwang Besorgnis mit.
    »Ihr könnt uns nichts anhaben«, sagte Meister Kit. »Eure Pfeile werden uns meiden. Eure Schwerter werden unsere Haut nicht durchdringen. Ihr habt hier keine Macht.«
    Marcus wandte sich wieder dem Jasuru zu. Verwirrung und Nervosität verfinsterten das Gesicht des

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