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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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hinaus. Sie war sicher, daß niemand sie gesehen hatte. Zwei Minuten später kamen Dolly und Alice herein, um die Blumenvasen mit Wasser zu füllen. Evelyn hatte wirklich Glück gehabt!

Die Geschichte mit der Spinne
    An diesem Nachmittag hatten die Mädchen als erstes Mathematikunterricht, und Fräulein Pott ließ heute nur Kopfrechnen üben. Alle stöhnten, abgesehen von Irene, die begeistert bei der Sache war. Aber Kopfrechen bedeutete, daß niemand sein Pult zu öffnen brauchte – es wurde ja ohne jedes Heft gearbeitet.
    Dolly war froh, daß Fräulein Pott es wegen der Hitze nicht so genau nahm wie sonst.
Rechnen war nicht ihre Stärke, und Kopfrechnen schon gar nicht…
Die nächste Stunde hatten sie bei Mademoiselle Dupont. Fräulein Pott ging hinaus, die Französischlehrerin kam herein – nicht ganz so strahlend wie gewöhnlich. Sie war zu dick, als daß sie sich über die Hitze hätte freuen können. Kleine Schweißtropfen standen auf ihrer Stirn, als sie Platz nahm.
“Asseyez-vous”, sagte sie. “Weil es so heiß ist, wollen wir heute nur mündlich arbeiten.”
Sie hielt es also genauso wie Fräulein Pott.
Langsam und schleppend ging der Unterricht voran. Die französische Unterhaltung stockte immer wieder, und die ständigen Pausen machten Mademoiselle nervös.
“Ach”, rief sie schließlich, “es ist viel zu heiß, um mit euch Dummköpfen eine Unterhaltung zu führen! Nehmt eure Grammatik heraus. Ich werde euch ein paar Sachen erklären, damit ihr fürs nächste Mal besser Bescheid wißt!”
Die Mädchen öffneten die Pulte, um ihre Bücher hervorzuholen. Evelyn sah eifrig zu Marlies hinüber. Doch es geschah zunächst nichts. Marlies hatte die Spinne nicht gesehen und sie auch nicht aufgescheucht. Sie schloß ihr Pult wieder. Aber dann bemerkte sie, daß sie statt der französischen die englische Grammatik erwischt hatte. Sie öffnete das Pult von neuem.
“Was machst du da, Marlies?” fragte die Lehrerin. Sie konnte wiederholtes Deckelgeklapper nicht leiden.
Marlies stopfte die englische Grammatik nach ganz hinten und zerrte die französische hervor. Die Spinne, die jetzt endgültig aufgescheucht worden war, krabbelte eilig über ein Buch. Marlies schrie laut auf und ließ die Pultklappe fallen, daß es nur so krachte. Alle fuhren erschrocken hoch.
“Marlies”, rief Mademoiselle, “bist du nicht mehr recht bei Trost?”
Marlies konnte überhaupt nicht sprechen. Der Anblick der riesigen Spinne hatte sie völlig aus der Fassung gebracht. Sie zerrte ihren Stuhl vom Pult weg und starrte auf die Platte, als könnte die Spinne durch den Deckel springen.
“Marlies!” rief die Lehrerin. “Nimm dich zusammen und gib mir eine Erklärung!”
“Da ist… da ist eine große Spinne in meinem Pult!”
“Eine Spinne?” rief Mademoiselle. “Deshalb schreist du so? Setz dich sofort wieder hin!”
“Oh… ich… ich trau mich nicht”, sagte Marlies zitternd. “Sie könnte herauskommen.”
Mademoiselle war nicht sicher, ob sie an die Spinne glauben sollte oder nicht. Da war doch in der letzten Woche erst die Geschichte mit Alices Schwerhörigkeit gewesen…
Irene kicherte.
Mademoiselle sah sie fest an. “Wir werden sofort feststellen, ob diese Spinne existiert oder nicht”, sagte sie. “Und ich warne dich, Marlies. Wenn das wieder ein Streich sein sollte und keine Spinne da ist, wirst du von Fräulein Pott bestraft werden!” Damit ging sie zum Pult und öffnete den Deckel mit Schwung.
Marlies hielt den Atem an und zog sich so weit wie möglich zurück. Aber die Spinne war nicht zu sehen! Sie hatte sich natürlich wieder in der dunkelsten Ecke versteckt!
Mademoiselle durchforschte das Pult mit scharfem Blick und fiel dann über die arme Marlies her. “Hinterlistiges Geschöpf!” rief sie und stampfte mit dem Fuß auf. “Auch du, die du immer so brav tust, ärgerst mich! Das wirst du mir büßen.”
“Mademoiselle, glauben Sie mir doch”, bat Marlies verzweifelt, denn sie konnte es nicht ertragen, wenn jemand so mit ihr schalt. “Es war wirklich eine da, eine fürchterlich große!”
Mademoiselle stocherte heftig zwischen den Büchern im Pult herum. “Keine Spinne! Keine einzige!” rief sie. “Sag mir, wo sie jetzt steckt, wenn sie nicht mehr hier drin ist!” Die Spinne war durch das Rumoren aufgeschreckt worden. Plötzlich rannte sie über Mademoiselles Hand und dann an ihrem Arm hinauf.
Mademoiselle starrte das Tier mit den vielen langen Beinen an, als traue sie ihren Augen nicht. Dann

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