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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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hin. “Ach Alice, ich weiß, daß es häßlich von mir ist zu lachen”, meinte
Dolly. “Aber es ist wirklich komisch. Zuerst stellst du dich nur
schwerhörig und legst Mademoiselle ordentlich herein, und dann wirst
du es tatsächlich, und keiner glaubt dir!: Es ist wie in der Geschichte
von dem Hirtenjungen, der schrie: ,Ein Wolf! Ein Wolf!’, als gar
keiner da war. Und als dann wirklich ein Raubtier auftauchte und er
wieder um Hilfe rief, kam niemand, weil keiner ihm glaubte.” “Ich hielt dich für meine Freundin”, sagte Alice störrisch. “Deine
Predigten mag ich nicht.”
“Ach, ich will ja gar nicht predigen, wahrhaftig nicht!” beteuerte
Dolly. “Du brauchst ja eine halbe Ewigkeit, um den Satz hundertmal
zu schreiben, und ich weiß, wie ungern du schreibst. Ich helfe dir gern
dabei.”
“Fein!” sagte Alice. “Ich danke dir sehr.”
Und so bekam Mademoiselle Rougier am Abend hundert Sätze
vorgelegt, von denen die Hälfte recht schlecht und die andere sehr
schön geschrieben war. “Merkwürdig, daß dasselbe Mädchen auf der
einen Seite so schlecht und auf der anderen so gut schreibt”, sagte
Mademoiselle staunend. Zum Glück für Alice staunte sie aber nicht
lange darüber.
Eine merkwürdige Freundschaft
    Es war sehr heiß, und die Mädchen verbrachten ihre ganze freie Zeit im Bad. Sie stöhnten, wenn Ebbe war und sie deshalb nicht baden konnten. Zum Glück war das Becken sehr groß, und bei Flut hatte praktisch die ganze Schule darin Platz.
    Dolly liebte es, Tennis zu spielen und anschließend zum Baden hinunterzulaufen. Wie herrlich kühl war dann das Wasser! Sie verstand einfach nicht, daß Evelyn und Marlies vor dem erfrischenden Naß zurückschreckten. Aber sie behaupteten eisern, je heißer der Tag wäre, um so kälter käme einem das Wasser vor, und eben das gefiel ihnen nicht.
    “Das ist ja gerade das Schöne am Wasser”, erklärte Dolly, “daß es an solch heißen Tagen so herrlich kühl ist. Wenn ihr euch bloß überwinden könntet, euch einfach hineinzustürzen, statt euch nur zentimeterweise vorzuwagen, dann würde es euch schon gefallen. Ihr seid schrecklich feige, alle beide.”
    Weder Marlies noch Evelyn ließen sich gern feige nennen. Marlies verletzte es außerdem immer sehr, wenn Dolly sie auf eine Stufe mit Evelyn stellte und sie wegen ihrer Ängstlichkeit schalt. Sie versuchte ihr Bestes, Dolly günstig zu stimmen, indem sie mehr denn je hinter ihr herlief und sogar ihr Schrankfach im Gemeinschaftsraum aufräumte.
    Dolly aber ärgerte sich, weil Marlies ihr immer alle Sachen durcheinanderbrachte. “Was ist mit meinen Bonbons passiert? Ich weiß genau, daß ich sie hier vorn hingelegt hatte. Und wo ist bloß mein Schreibblock? Gerade jetzt habe ich es sehr eilig!” Und jedes einzelne Ding flog aus dem Schrank und auf den Boden! Päng!
    Marlies blickte dann immer traurig drein und sagte: “Oooch – ich hatte doch alles so hübsch eingeräumt.”
“Warum tust du es überhaupt? Warum plagst du dich nicht mit den Sachen einer anderen? Du scheinst mit Vorliebe aufzuräumen und dabei alles zu verlegen. Geh doch an Alices Schrank – der ist viel unordentlicher als meiner. Meinen laß in Ruhe!”
“Ich wollte dir nur helfen”, murmelte Marlies dann und dachte: Es ist schlimm, wenn man jemanden sehr bewundert und das von ihm nur als lästig empfunden wird! Vielleicht freut sich Dolly aber wirklich, wenn ich Alices Fach aufräume? Dolly hat Alice sehr gern – nun, dann werde ich eben auch Alice helfen!
Aber Alice vertrug das noch weniger als Dolly, und als es der ungeschickten Marlies schließlich gelungen war, das Glas von dem Rahmen mit dem Bild ihrer Mutter zu zerbrechen, verbot ihr Alice ein für allemal, ihre Sachen anzurühren.
“Merkst du denn nicht, wie sehr du uns auf die Nerven gehst?” rief sie. “Begreifst du nicht, daß wir es nicht im geringsten mögen, wenn du dauernd um uns herumscharwenzelst! Sieh dir bloß diesen Bilderrahmen an! Völlig kaputt, bloß weil du in unseren Sachen ,Ordnung’ schaffen wolltest!”
Marlies weinte. Sie bekam immer gleich schreckliche Angst, wenn jemand sie tadelte.
Schnell rannte sie aus dem Zimmer. Im Flur stieß sie auf Evelyn.
“Hallo! Du weinst ja schon wieder. Was ist denn los?” fragte Evelyn.
“Nichts, nur Alice und Dolly sind immer so unfreundlich zu mir, wenn ich ihnen helfen möchte.” Marlies tat sich selbst sehr leid.
“Ja, was erwartest du denn von Mächten wie Dolly und Alice – und auch Betty?” fragte

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