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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Internat früher, Evelyn, hatten wir für Petzen eine sehr wirksame Strafe: Jedes Mädchen gab der Petze im Schlafraum einen Schlag mit der Haarbürste auf den bloßen Rücken! Ich muß doch mal fragen, ob man dieses Mittel hier auch kennt!”
Evelyn wurde flammend rot. Eine Petze! Daß Fräulein Pott sie, Evelyn Lessing, eine Petze zu nennen wagte! Nur weil sie ihr einen freundlichen Wink geben wollte! Evelyn wußte nicht, was sie sagen sollte. Am liebsten wäre sie in Tränen ausgebrochen, aber in solchen Fällen wurde Fräulein Pott immer sehr ungeduldig.
Evelyn ging aus dem Zimmer. Es kam ihr in den Sinn, die Tür hinter sich zuzuknallen.
Doch hier wagte sie es nicht.
Sie tat sich selbst sehr leid. Wenn ihre Mama wüßte, in welch furchtbare Schule sie geraten war, sie käme bestimmt sofort her und nähme sie mit. Fräulein Winter würde ebenfalls entsetzt sein. Bei ihrem Papa war Evelyn nicht so sicher. Er konnte manchmal genauso beißend reden wie Fräulein Pott.
Die Woche ging vorüber. Es herrschte sommerliches Wetter, aber es war nicht lähmend heiß, so daß Spiele und Schwimmen noch mehr Spaß machten als sonst. Alice und Betty übten tüchtig für das Sportfest. Beide konnten wie die Robben schwimmen und tauchen.
Dolly versuchte es ihnen gleichzutun. Sie war auch gut, aber keine solche Meisterin wie die beiden.
Unglücklich war allein Marlies. Über vielerlei mußte sie sich ärgern. Da waren zum Beispiel ihre Sachen im Umkleideraum in ein Wasserbecken geworfen worden. Sie mußte sie zum Trocknen zur Hausmutter bringen, wo sie natürlich Vorwürfe bekam.
Ein andermal waren an ihrem Tennisschläger plötzlich drei Saiten kaputt. Marlies war außer sich. “Sieh nur, Evelyn. – Wie kann das bei einem neuen Schläger passieren?”
“Merkwürdig”, sagte Evelyn und tat so, als untersuche sie den Schläger sehr genau.
“Diese Saiten sind durchgeschnitten worden, Marlies. Jemand will dir damit eins auswischen!”
Marlies konnte nicht glauben, daß sie Feinde hatte. Doch als sie entdeckte, daß an ihrem Sonntagskleid die Knöpfe fehlten, wußte sie: Hier war eine Gemeinheit im Gange!
Evelyn tröstete sie. “Mach dir nichts draus. Ich nähe sie dir wieder an. Nähen ist mir zwar verhaßt, aber für dich tue ich es gern, Marlies.”
Und so nähte Evelyn eines Abends die sechs blauen Knöpfe wieder an und machte sehr viel Aufhebens davon.
“Wer hat denn die Knöpfe abgerissen?” fragte Jenny.
“Das möchte ich auch gern wissen”, sagte Evelyn scheinheilig. “Ich nähe sie für Marlies an, weil es mir leid tut, daß ihr jemand so einen ungezogenen Streich gespielt hat. Und ich möchte auch wissen, aus welchem Grunde ihr Tennisschläger kaputt ist.”
Die Mädchen sahen einander an. Es war gewiß merkwürdig, was Marlies in letzter Zeit alles passierte!
Der Besuchstag der Eltern nahte heran. Dolly freute sich sehr, weil Vater und Mutter ihr Erscheinen zugesagt hatten. Es war eine weite Reise, aber sie wollten in einem Kurort, der nur ein paar Autostunden von Möwenfels entfernt war, eine Woche Ferien machen und bei dieser Gelegenheit auch ihre Tochter besuchen.
“Ich wünschte, meine drei Brüder kämen”, sagte Alice. “Und ich habe Sehnsucht nach meiner kleinen Schwester”, sagte Jenny. “Ich möchte ihr Möwenfels gern zeigen.”
“Kommt deine Mutter auch, Susanne?” fragte Marlies.
“Nein”, sagte Susanne. “Wir wohnen zu weit weg.” Dolly erinnerte sich daran, daß ihre Mutter ihr vor ein paar Wochen geschrieben hatte, sie hätte Susannes Mutter kennengelernt, die ihr sehr sympathisch wäre. Und sie hätte auch Susannes kleine Schwester gesehen, ein winziges süßes Ding, knapp ein Vierteljahr alt.
“Susanne, ich dachte, deine Mutter käme nicht, weil ihr doch ein Baby habt”, sagte sie.
Susanne starrte Dolly an, als traue sie ihren Ohren nicht.
“Ein Baby?” fragte sie erstaunt. “Wir haben kein Baby! Meine Mutter kommt nicht, weil es so weit ist!”
Dolly war verwirrt. “Aber meine Mutter hat mir geschrieben, sie hätte deine kleine Schwester gesehen. Ein kleines Baby, ein Vierteljahr alt.”
“Ich habe keine kleine Schwester”, erklärte Susanne. “Ich bin die einzige Tochter. Mutter und ich sind uns alles gewesen, weil Vater oft weg war. Wir haben kein Baby!”
Die Mädchen sahen Susanne neugierig an. “Schon gut”, sagte Dolly leichthin. “Du mußt es ja wissen. Immerhin meine ich, du könntest dich über eine Schwester freuen. Es ist schön, wenn man eine hat.”
“Findest

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