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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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erlaubt?” fragte Mademoiselle, die sich jetzt ihrer Rolle bei der ganzen Geschichte schämte und bereit war, ihre Demütigung an der ersten besten auszulassen. “Du hast so laut geschrien, daß Fräulein Pott ganz blaß vor Zorn wurde!”
“Sie haben auch geschrien”, protestierte Evelyn beleidigt. “Und zwar lauter als ich!”
Mademoiselle erhob sich. Ihre schwarzen Knopfaugen blitzten. “Du willst frech zu mir sein, zu mir, zu Mademoiselle Dupont? Du willst mit mir streiten, mit mir, die ich seit zwanzig Jahren hier unterrichte? Du… du…”
Evelyn drehte sich um und floh. Lieber wollte sie den ganzen Tag lang draußen vor der Tür stehen als hier drinnen vor der zornesbebenden Mademoiselle!”
Scharfe Worte
    Die Geschichte mit der Spinne war in der ganzen Schule bekannt, bevor der Tag zu Ende war. Es wurde viel darüber gelacht.
Als Mademoiselle Rougier davon hörte, reagierte sie höhnisch. “Daß eine Französin so närrisch sein kann! Ich entsetze mich nicht vor Spinnen oder dergleichen Insekten. Mademoiselle Dupont sollte sich schämen, sich so zum Gespött zu machen.”
Die erste Klasse war natürlich am vergnügtesten. Alle mußten immer wieder laut lachen, wenn sie daran dachten, wie nacheinander Marlies, die Lehrerin und Evelyn derselben Spinne zum Opfer gefallen waren.
“Ein gescheites Tier!” kicherte Irene. “Es kannte die einzigen drei Leute in der Klasse, die vor ihr Angst haben würden. Ich ziehe den Hut vor dieser Spinne.”
“Im verstehe nicht, warum sie gerade in mein Pult kam”, sagte Marlies.
“Eben. Das war eine Schande”, erklärte Evelyn. “Arme Marlies! Für dich muß es ein fürchterlicher Schrecken gewesen sein, als du sie als erste sahst. Ich möchte bloß wissen, wer sie hineingetan hat!”
Da schwiegen alle. Zum ersten Mal fiel es der Klasse ein, daß die Spinne mit Absicht in das Pult gesetzt worden sein könnte. Die Mädchen sahen sich an.
“Es war ein schlechter Streich, es ausgerechnet bei Marlies zu tun”, sagte Jenny. “Sie hat nun einmal Angst vor allem möglichen, und sie ist ja fast vor Schreck umgefallen. Im hätte gedacht, daß der Witzbold in unserer Klasse wenigstens so gescheit gewesen wäre, sie…sagen wir… in Alices Pult zu stecken.”
“Aber nicht, wenn Alice zufällig selber dieser Witzbold wäre”, meldete sich eine verstohlene Stimme. “Du spielst doch so gern Streiche, nicht wahr, Alice? Du warst heute mit Dolly vor dem Nachmittagsunterricht in unserer Klasse. Und ich bin überzeugt, daß alle noch wissen, was du gesagt hast: Nämlich, daß du Marlies am liebsten eine Spinne in den, Nacken setzen würdest.” Die Stimme gehörte Evelyn!
Alice sah zu ihr hin. “Ich war es nicht”, sagte sie. “Auch Dolly nicht. Ich muß dich leider enttäuschen, liebe Evelyn. Ich würde eher meinen, du warst es!”
“Marlies ist meine beste Freundin”, erklärte Evelyn. “So etwas würde ich ihr nicht antun.”
“Nun, wenn sie in der einen Woche deinetwegen fast ertrunken ist, wäre dir schon zuzutrauen, daß du ihr in der nächsten Woche eine Spinne ins Pult setzt”, sagte Dolly.
“Es ist doch aber sonderbar, daß ihr beiden vor dem Nachmittagsunterricht als einzige im Klassenraum wart”, bohrte Evelyn weiter.
“Schluß damit!” sagte Katrin kurz. “Wir nehmen jedenfalls an, daß es weder Dolly noch Alice waren, einfach weil wir ihnen glauben. Die Spinne wird durch Zufall dorthin geraten sein! Damit basta!”
“Nun, ich finde…” fing Evelyn wieder an.
Aber die ganze Klasse rief: “Hör auf, Evelyn! Schluß!”
Es blieb Evelyn wirklich nichts übrig, als den Mund zu halten. Sie beschloß aber, sich durch ihren ersten Mißerfolg nicht entmutigen zu lassen, sondern Marlies weiterhin zu ärgern, so daß am Ende die Klasse ihren Verdacht doch auf Alice und Dolly richten mußte.
Sie nahm sich auch vor, Fräulein Pott einen Wink zu geben, daß Alice und Dolly die Urheber wären.
Damit kam sie freilich nicht sehr weit. Sie mußte wegen einer Hausarbeit zu Fräulein Pott.
Sehr bescheiden stand sie in dem kleinen Zimmer, das Fräulein Pott im Nordturm bewohnte.
“Fräulein Pott, es tut mir sehr leid wegen der Sache mit der Spinne”, begann sie.
“Natürlich waren Alice und Dolly vorher im Klassenzimmer, und ich bin sicher, daß sie Bescheid darüber wissen. Ich hörte Alice sagen…”
Fräulein Pott sah auf. “Versuchst du zu petzen? Oder – höflicher ausgedrückt – Geschichten zu erzählen? Bei mir hat so etwas keinen Zweck. In meinem

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