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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Evelyn, die sich stets brennend dafür interessierte, wenn andere sich zankten. “Sie sind doch so überzeugt von sich und so schnell mit der Zunge. Ich begreife nicht, warum du sie zu Freundinnen haben möchtest.”
“Mir ist das Bild von Alices Mutter aus den Händen gefallen, und jetzt ist das Glas entzwei”, sagte Marlies.
“Das wird dir Alice nie vergeben”, sagte Evelyn. “Sie betet ihre Mutter geradezu an, und dieses Foto darf überhaupt niemand antasten. Und das hast du gemacht, Marlies?”
Während sie noch redete, kam Evelyn eine wundervolle Idee. Sie schwieg einen Augenblick und dachte nach. Ihre Augen glänzten. Mit einem Mal sah sie eine Möglichkeit, Alice und Dolly etwas auszuwischen und auch dieser dummen Marlies ein paar unbehagliche Augenblicke zu verschaffen.
Marlies sah sie neugierig an. “Was meinst du, Evelyn?” fragte sie.
“Nichts. Es war bloß ein Gedanke”, meinte Evelyn. Zur grenzenlosen Überraschung von Marlies zog sie plötzlich ihren Arm unter den der Jüngeren. “Sei doch meine Freundin”, sagte sie mit honigsüßer Stimme. “Ich würde dich nicht so behandeln, wie Dolly oder Alice es tun. Ich habe keine so boshafte Zunge wie Alice und keine so spöttischen Augen wie Dolly. Warum freundest du dich nicht mit mir an? Ich würde dich wegen kleiner Freundlichkeiten nicht verhöhnen, das kann ich dir sagen.”
Marlies sah Evelyn zweifelnd an. Sie mochte sie gar nicht, aber Evelyn lächelte sie so freundlich an, daß sie ihr dankbar war. Und Alice und Dolly waren wirklich gräßlich zu ihr gewesen! Dann aber erinnerte sie sich, wie Evelyn sie unter Wasser getaucht hatte.
“Nein”, sagte sie. “Ich kann nicht deine Freundin sein, Evelyn. Damals beim Baden hast du dich ganz gemein gegen mich benommen. Nachts träume ich immer noch davon.”
Evelyn ärgerte es maßlos, daß diese blöde kleine Marlies ihre Freundschaft zurückwies.
Aber sie lächelte sie weiter süß an und nahm wieder ihren Arm. “Weißt du, ich dachte mir damals gar nichts dabei”, sagte sie. “Es sollte bloß ein Spiel sein. Du hast doch schon oft gesehen, wie andere untergetaucht wurden. Es tut mir leid, daß ich dich ein wenig zu lange unter Wasser festgehalten habe. Mir war gar nicht klar, was du für eine Angst haben mußtest.” Evelyn konnte sehr gewinnend und überzeugend reden, wenn sie etwas Bestimmtes erreichen wollte.
Marlies wußte nicht, wie sie ihr entkommen sollte. Und so gab sie nach – wie immer.
“Nun”, sagte sie zögernd, “wenn du mir damals wirklich nichts Böses antun wolltest, Evelyn, dann will ich deine Freundin sein. Aber gegen Dolly und Alice zu reden, dazu bin ich nicht bereit.”
Evelyn drückte ihren Arm, lächelte Marlies nochmals an und ging dann weg, um ihren Plan zu durchdenken.
Wunderbar, überlegte sie. Jeder weiß, wie sehr diese Marlies Dolly zum Hals hinaushängt, weil sie ihr wie ein Hündchen nachläuft. Bald werden alle wissen, daß Alice wütend über den zerbrochenen Bilderrahmen ist. Wenn ich nun anfange, Marlies ein paar Streiche zu spielen, wird jeder denken, daß Dolly oder Alice ihr eins auswischen wollen. Und…prächtig, prächtig! Alice muß jetzt noch dazu neben Marlies sitzen. Das macht es mir noch leichter!
Sie setzte sich im Hof nieder und legte sich ihren Plan zurecht. Sie wollte sich an drei Menschen rächen, die sie nicht leiden konnte. Marlies würde sie zu Tode erschrecken – aber die anderen sollten denken, daß Alice und Dolly es gewesen waren. Dann würden die getadelt und bestraft werden. Evelyn war von ihrem Plan ganz begeistert: Und wenn im mit Marlies dicke Freundschaft halte, wird nie einer glauben, daß ich irgend etwas damit zu tun habe! Wirklich, das ist sehr schlau. Ich wette, keine andere aus unserer Klasse könnte sich so etwas ausdenken.
Damit hatte sie recht. Die anderen konnten es nicht. Nicht etwa, weil sie zu dumm dazu gewesen wären, sondern weil sie nicht gemein genug waren. Das begriff Evelyn nicht. Sie merkte nicht einmal, daß ihr Plan hinterhältig war. Sie nannte es “allen eine Lehre geben”.
Sehr sorgfältig legte sie sich alles zurecht. Sie wollte ihre Zeit abwarten, wenn Alice und Dolly dran waren, das Klassenzimmer aufzuräumen und die Vasen mit Wasser zu füllen.
Dann wußte jeder, daß sie und nur sie im Raum gewesen waren und die Gelegenheit hatten, etwas in andere Pulte hineinzutun oder herauszunehmen. Sie wollte in Marlies’ Pult einen Mistkäfer stecken… oder ein paar Würmer… oder sogar eine Maus,

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