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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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keines? Du weißt doch, daß du immer eins einstecken mußt. Geh sofort und hole es. Ich kann dieses Schniefen nicht ausstehen.”
Marlies schlüpfte hinaus und lief in den Schlafraum. Sie kam eine ganze Weile nicht zurück, und Fräulein Pott wurde wieder ungeduldig. “Anscheinend braucht Marlies den ganzen Abend, um ein Taschentuch zu finden.”
Da hörten sie draußen schnelle Schritte. Die Tür flog auf, und Marlies stürzte herein – mit einem Gesicht, das noch erschrockener war als sonst.
“Fräulein Pott! Ach, Fräulein Pott! Ich habe Susanne gefunden. Sie liegt im Schlafraum auf ihrem Bett und stöhnt entsetzlich!”
“ Warum stöhnt sie?” fragte Fräulein Pott und stand schnell auf.
“Sie windet sich, als hätte sie furchtbare Bauchschmerzen!” berichtete Marlies und fing zu weinen an. “Ach, Fräulein Pott, gehen Sie zu ihr! Sie wollte mir nichts sagen!”
“Eßt weiter!” befahl die Lehrerin den Mädchen. “Vielleicht hat Susanne zuviel Erdbeertorte mit Sahne verdrückt. Katrin, geh zur Hausmutter und bitte sie, daß sie in euren Schlafraum kommt.”
Sie lief hinaus. Die Mädchen fielen sofort mit den verschiedensten Fragen über die verschreckte Marlies her.
Nur Dolly saß immer noch schweigend. Kalte Furcht überkam sie. Sie hatte Susanne durch das Musikzimmer geschleudert.
Als sie über den Stuhl fiel, mußte Susanne sich innerlich verletzt haben! Es waren nicht die Erdbeeren und nicht die Sahne! Es war Dollys Jähzorn, der das verursacht hatte!
Dolly konnte nichts mehr essen. Sie huschte in den Gemeinschaftsraum, um nachzudenken. Hoffentlich war Susanne nicht schwer verletzt! Sie hatte vielleicht nur eine Prellung. Wahrscheinlich würde Fräulein Pott bald vergnügt herunterkommen und erklären: “Na ja, es ist nichts weiter Schlimmes!”
“Ach, hoffentlich, hoffentlich”, dachte Dolly. Sie wartete ungeduldig und ängstlich auf Fräulein Potts Rückkehr.
Schlimme Stunden für Dolly
    Nach dem Abendessen kamen auch die anderen Mädchen in den Gemeinschaftsraum.
Alice sah Dolly überrascht an. “So trübsinnig?”
“Ach… ich überlege bloß wegen Susanne. Hoffentlich ist sie nicht krank.”
“Warum sollte sie?” fragte Alice. “Viele Leute vertragen Erdbeeren nicht. Mein einer Bruder zum Beispiel…”
Alice begann sofort wieder mit den Geschichten aus ihrer Familie, und Dolly hörte dankbar zu.
Es läutete zum Schlafengehen. Fräulein Pott war noch nicht zurückgekommen. Wieder kroch die Angst in Dolly hoch. Vielleicht wußte die Hausmutter Bescheid?
Aber die Hausmutter erschien nicht. Statt dessen kam Mademoiselle Dupont und strahlte alle wohlwollend an, weil der Tag so hübsch gewesen war.
“Guten Abend, Mademoiselle, wo ist die Hausmutter?” erkundigte sich eins der Mädchen.
“Sie kümmert sich um Susanne Hoppe”, erzählte Mademoiselle. “Ach, das arme Kind – es hat so große Schmerzen.”
Dollys Herz klopfte. “Ist sie… ist sie im Revier?” fragte sie. Das “Revier”, so wurde die Krankenabteilung genannt, bestand aus einigen Zimmern über der Wohnung der Direktorin. Es gab dort sogar eine Krankenschwester, die sehr nett und freundlich, aber auch sehr streng war.
“Ja. Natürlich ist sie im Revier. Sie ist sehr krank”, berichtete Mademoiselle. Dann fügte sie – mit ihrer Vorliebe für Übertreibungen
– etwas hinzu, bei dem Dolly einen furchtbaren Schreck bekam: “Sie hat furchtbare Bauchschmerzen.”
“Ach”, flüsterte Dolly. “Weiß man… weiß man schon, woher die Schmerzen kommen? Hat Susanne sich verletzt?”
Das wußte die Lehrerin nicht. “Ich hörte nur, die Torte und die Sahne wären nicht schuld daran”, sagte sie. “Susanne hat nämlich gar nichts davon gegessen. Das hat sie der Schwester erzählt.”
Also mußte es Dollys heftiger Stoß gewesen sein und Susannes Sturz!
Arme Dolly! So elend fühlte sie sich, daß Mademoiselles scharfer Blick ihre Niedergeschlagenheit bemerkte. Ob dieses Mädchen etwa auch krank war?
“Ist dir nicht gut, Dolly”, fragte sie teilnahmsvoll.
“Doch, danke”, antwortete Dolly verstört. “Ich bin bloß… bloß müde, glaube ich…”
Dolly schlief in dieser Nacht schlecht. Wie hatte sie nur die Beherrschung so völlig verlieren können! Nun litt Susanne Schmerzen. Ob sie erzählt hatte, daß Dolly über sie hergefallen war? Wenn Dolly daran dachte, daß Frau Greiling davon erfahren könnte, lief es ihr kalt den Rücken hinunter. Ach Susanne, wenn es dir morgen nur besser geht! Ich will versuchen, alles

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