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Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat

Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat

Titel: Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Sie faßte auf ihren Kopf. “Was
meinen Sie eigentlich?” fragte sie.
“Da, dieses Ungetüm! Es sieht aus, als hättest du einen
Kaffeewärmer auf!”
“Ach das! Das ist doch nur mein Haar”, sagte Marilyn. Sie fand
diese Lehrerin reichlich verdreht.
“Wirklich, Fräulein Wagner. Es ist toupiert. Das ist jetzt die große
Mode.”
Schweigend besah sich Fräulein Wagner den kunstvollen Turm aus
Haar. Dann entdeckte sie die gemalten Lippen. “Ich glaube, du bist
Marilyn, die Neue aus Amerika? Nein, Marilyn, so kann ich dich in
meiner Klasse nicht dulden”, sagte sie, und ihr Gesicht wurde spitz
und streng.
“Nicht mit dieser verrückten Frisur. Kämme dir das Haar ordentlich
und wisch die Schminke ab. Komm in fünf Minuten in vernünftigem
Zustand hierher zurück.” Damit verschwand sie in der Klasse und
schloß die Tür.
Marilyn starrte ihr nach. Sie strich sich über ihre hoch
aufgebauschte Haarpracht. Lächerlich! Was dachte sich die Lehrerin?
Marilyn runzelte die Stirn. Was war das bloß für eine Schule? Hier gab es eine Menge Mädchen, die fast erwachsen waren, und
keine von ihnen konnte ihre Haare richtig machen, keine sah schick
aus… “Ich wette, alle sind dumm wie Bohnenstroh”, sagte sie laut vor
sich hin.
Immerhin beschloß sie, etwas mit ihren Haaren zu unternehmen.
Dieses zimperliche und spießige Fräulein Wagner bekam es sonst
fertig, sie bei der Direktorin anzuschwärzen.
Und vor der Direktorin, Frau Greiling, hatte sogar Marilyn Respekt.
Was hatte sie bei der Begrüßung gesagt? Etwas wie: Sie müsse lernen,
gütig und freundlich, vernünftig und tüchtig zu werden, kurz gesagt:
ein verläßlicher Mensch. Außerdem hatte sie gesagt, daß sie bei ihrem
Aufenthalt in dieser Schule manches lernen könne, was ihr später
weiterhelfen würde – und andererseits, daß auch die Mitschülerinnen
gewiß manches von ihr lernen könnten.
Frau Greiling will ich nicht enttäuschen, dachte Marilyn und suchte
nach ihrem Schlafsaal. Wo war er nur? Nie würde sie sich hier
zurechtfinden!
Endlich entdeckte sie ihn. Traurig besah sie sich im Spiegel. Ihre
wunderschöne Frisur sollte sie zerstören! Sie griff nach Kamm und
Bürste – und bald war ihr Haar nicht mehr unnatürlich hochgetürmt. Gleich sah sie jünger aus. Sie besah sich im Spiegel. Spießig und
blöde fand sie sich. Was würde ihr Daddy sagen, wenn er sie so sähe! Aber von “spießig” und “blöde” war keine Rede. Marilyn sah
natürlich aus, so recht wie ein junges Mädchen, frisch und jugendlich. Dann suchte sie wieder ihr Klassenzimmer auf. Sie wußte nicht, ob
sie anklopfen sollte oder nicht. Hier war alles so anders. Man legte
mehr Wert auf Höflichkeit und gesittetes Benehmen als in einer
amerikanischen Schule. Sie beschloß anzuklopfen.
“Herein!” rief Fräulein Wagner ungeduldig. Sie hatte Marilyn
längst vergessen und erkannte sie nicht wieder. “Was willst du?”
fragte sie. “Hast du etwas zu bestellen?”
“Nein” sagte Marilyn ganz verwirrt. “Ich bin doch hier in Klasse
4?”
“Wie heißt du?” fragte Fräulein Wagner und suchte in ihrer
Namensliste. Marilyn war jetzt überzeugt, daß Fräulein Wagner
übergeschnappt war. “Ich habe es Ihnen doch schon gesagt: Ich bin
Marilyn MilIer.”
“Was…? Wie…? Du bist das?” sagte Fräulein Wagner und sah ihr
scharf ins Gesicht. “Wer hätte gedacht, daß eine andere Frisur das
Gesicht so verändern kann? Also komm her und setz dich. Da drüben
ist dein Platz.”
Die vierte Klasse war neugierig und aufgeregt. Es waren fleißige
Mädchen; sie mußten ja am Ende des Schuljahres ihr
Zwischenexamen ablegen. “Mal nachsehen – wie alt bist du,
Marilyn?” fragte Fräulein Wagner und suchte auf ihrer Liste herum. “Beinahe sechzehn.”
“Ja – dann wirst du sicherlich alles leicht finden” sagte Fräulein
Wagner. “Immerhin ist es eine neue Schule. Da wirst du trotzdem
manches zu lernen haben.”
Marilyn sah sich ihre Mitschülerinnen an. Sie machten alle einen
klugen und ernsten Eindruck.
Da hatte ihr die dritte Klasse viel besser gefallen: Alice, Dolly,
Britta und die übrigen. Die waren vergnügt und sorglos.
Wilhelminas Ankunft
    In der dritten Klasse wurden gerade durch die Klassenlehrerin, Fräulein Peters, Bücher ausgegeben. Sie war groß und sehr kräftig, hatte ganz kurze Haare und eine tiefe Stimme. Die Mädchen mochten sie gern, hätten aber manchmal gewünscht, daß sie sie nicht wie Jungen behandelte.
    Ihr Lachen klang tief, und ihre Bewegungen waren

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