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Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Titel: Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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der großen Pause begegnete. Frau Greiling begrüßte alle Neuen gemeinsam. Was sie zu sagen hatte, machte immer großen Eindruck. Jede nahm sich dann vor, ihr Bestes zu tun. Dolly erinnerte sich noch genau, wie nachhaltig Frau Greilings Worte auf sie selbst gewirkt hatten.
„Wer wohl diesmal Klassensprecherin wird?“ sagte Alice in ihre Gedanken hinein. „Jenny ist weg. Nun – ich werde es sicher nicht! Ich war es nie und glaube auch nicht, daß ich es je werde. Frau Greiling traut mir nicht!“
„Ich denke, Susanne wird es“, meinte Dolly. „Sie war ja schon früher einmal unsere Klassensprecherin – und eine recht gute. Obwohl du nicht mit ihr einverstanden warst, soweit ich mich erinnere.“
„Nein, das war ich wirklich nicht“, sagte Alice ehrlich. „Ich hatte gehofft, ich würde das Amt bekommen. Aber solche albernen Gedanken bin ich jetzt los – ich kümmere mich nicht mehr drum.“
Das war zum Teil Prahlerei, doch zu einem kleinen Teil Wahrheit. Sie kümmerte sich wirklich nicht sehr darum. Ihr war immer alles so leichtgefallen, daß sie sich niemals um etwas hatte bemühen müssen.
Evelyn hatte einen Platz in der vordersten Reihe gewählt. Alle waren darüber aufs höchste erstaunt. Alice betrachtete sie verwundert. Ob sie sich bei Fräulein Wagner einschmeicheln wollte? Nein, das brachte niemand in der Welt fertig. Fräulein Wagner würde einfach keine Notiz davon nehmen. Was war dann der Grund für Evelyns merkwürdige Platzwahl?
„Aber natürlich – klar!“ rief Alice plötzlich, und alle sahen erstaunt zu ihr hin.
„Natürlich was?“ fragte Betty.
„Ich habe gerade nachgedacht, warum unsere liebe Evelyn diesen Platz vorn gewählt hat“, sagte Alice boshaft. „Zuerst vermutete ich, sie hätte den Verstand verloren, aber jetzt weiß ich, warum!“
Evelyn sah sie finster an. Sie fürchtete Alices scharfe Zunge und hielt es für möglich, daß Alice den richtigen Grund erraten hatte.
Doch Alice klärte die Klasse noch nicht darüber auf. Sie lächelte Evelyn spöttisch an und sagte: „Liebe Evelyn, wenn ich nicht irre, hast du einen höchst edlen Grund für deine Wahl, nicht?“
Niemand verstand, was sie meinte, nicht einmal Betty. Nur Evelyn begriff es und sah sich durchschaut: Sie hatte den Platz vorn ausgesucht, weil sie wußte, daß Clarissa Edle von und zu Hartenstein dort ebenfalls sitzen würde!
Sie wurde rot, sagte aber nichts und beschäftigte sich mit ihren Büchern. In diesem Augenblick kam Fräulein Wagner, und Evelyn stürzte vor, um ihr die Tür aufzuhalten.
Am ersten Schultag gab es noch keinen richtigen Unterricht, es wurden nur Aufgaben gestellt – hauptsächlich, um die Leistungen der Neuen zu prüfen. Mit viel Stöhnen wurden die Arbeitspläne festgelegt.
Irene geriet dann immer in Verzweiflung. So gut und ordentlich sie in Mathematik und Musik war, so unfähig war sie, nach dem allgemeinen Klassen-Stundenplan ihren eigenen Arbeitsplan aufzustellen.
Gewöhnlich endete es damit, daß Britta es für sie tat. Aber weil Britta auch nicht viel ordentlicher war, kam Irene ständig mit ihrem Arbeitsplan durcheinander: Sie erschien zur falschen Zeit im falschen Klassenzimmer, wartete im Handarbeitsraum auf die Mathematikstunde oder vermutete eine Handarbeitsstunde im Chemiesaal. Sämtliche Lehrerinnen hatten es längst aufgegeben, von Irene oder Britta Ordnung zu erwarten.
Sobald es sich nämlich um Dinge des normalen, täglichen Lebens handelte, verwandelten sich Irene mit ihrer großen musikalischen Begabung und Britta mit ihrem ebenso glänzenden Zeichentalent in Vierjährige! Es konnte Irene durchaus passieren, daß sie zum Frühstück ohne Strümpfe erschien. Und Britta verlor auf unerklärliche Weise alle Augenblicke eines ihrer Schulbücher. Aber die Mitschülerinnen liebten die beiden wegen ihrer komischen Art und bewunderten sie wegen ihrer Begabung.
An diesem ersten Vormittag waren alle mit irgend etwas beschäftigt. Dolly stellte sich eine Liste der Klassenämter zusammen – Blumen gießen, Tafel abwischen, die Schreibsachen herausgeben und so weiter. Das mußten immer zwei aus der Klasse abwechselnd eine Woche lang übernehmen.
Kurz vor der Pause ließ Fräulein Wagner die Pulte aufräumen. „Ich muß euch etwas mitteilen“, sagte sie. „Es dauert nur zwei Minuten, aber ich glaube bestimmt, daß ihr es alle gern wissen wollt.“
„Sie wird uns sagen, wer dieses Mal die Klassensprecherin sein soll“, flüsterte Susanne Dolly zu. „Sieh bloß Evelyn an! Sie

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