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Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Titel: Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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man irgendwo ganz fremd ist, wo sich alle anderen kennen!“
    Simonetta sagte kein Wort. Mechanisch räumte sie ihre Reisetasche aus, mechanisch stellte sie Zahnputzzeug, Cremedose, Seifenschachtel, und was ihr Waschbeutel sonst noch enthielt, auf die Glasplatte über dem Waschbecken.
    Vivi beobachtete sie beunruhigt. Simonetta machte einen tief verstörten Eindruck – so als ob sie unter einem Schock stünde.
„Fertig?“
Simonetta nickte stumm und folgte Vivi die Treppe hinunter.
„Hast du noch Geschwister?“
„Nein“, sagte Simonetta rauh.
„Ich habe noch eine große Schwester – Susanne. Sie war auch in Möwenfels, zusammen mit Dolly Rieder, unserer Erzieherin. Deshalb war es für mich natürlich leicht, mich hier einzuleben. Die beiden hatten mir so viel von der Burg erzählt, daß ich mich sogar mit geschlossenen Augen zurechtgefunden hätte. Hier ist der Eßsaal.“
Dieser Hinweis war eigentlich überflüssig. Man brauchte nur dem Stimmengewirr nachzugehen, um den Weg zum Speisesaal zu finden. Vivi nahm Simonetta an der Hand und zog sie zu ihrem Tisch hinüber. Dolly hatte den beiden Mädchen einen Platz zu ihrer Rechten reserviert.
„Hähnchen mit Pommes frites und Salat gibt es!“ rief Olly ihnen entgegen. „Und hinterher Vanille-Eis mit heißen Himbeeren!“
„Hoffentlich habt ihr uns auch was übriggelassen!“ meinte Vivi lachend und schob Simonetta auf den Platz neben Dolly. Sie selbst setzte sich an ihre andere Seite und reichte ihr die Platte mit den knusprigen Hähnchenstücken.
Simonetta nahm eine winzige Portion, man sah ihr an, daß sie am liebsten gar nichts gegessen hätte und sich nur aus Höflichkeit etwas auf den Teller legte, um nicht aufzufallen.
„Du lieber Himmel, du mußt doch wirklich nicht auf deine Figur achten!“ platzte Olly, die ihr gegenübersaß, heraus. „Bei mir ist das natürlich was anderes, ab morgen werde ich mich wieder eisern zurückhalten.“
Vivi warf ihr einen warnenden Blick zu, und Olly verstummte schuldbewußt. Sie hatte es eigentlich nur nett gemeint, allerdings mußte sie selbst zugeben, daß sie vielleicht nicht den richtigen Ton getroffen hatte.
„Wirst du von deiner Familie mit deinem vollen Namen – Simonetta – genannt, oder hast du einen Kosenamen oder vielleicht einen Spitznamen, den du gern hast?“ erkundigte sich Dolly.
„Ich wurde Nini genannt. Aber ich möchte nicht, daß Sie und die Mädchen hier mich so nennen.“
„Wie du möchtest, Simonetta.“
Die Mädchen warfen sich verstohlene Blicke zu. Was war mit diesem zerrupften Spatz los? War sie hochmütig, glaubte sie, sie sei etwas Besseres, nur weil sie schon auf der Bühne gestanden und mit ihren Liedern einen Haufen Geld verdient hatte? Aber nein – Dolly hatte sie ja ermahnt, Geduld mit Simonetta zu haben, weil sie einen schweren Nervenzusammenbruch hinter sich hatte. Da waren solche Gedanken sicher nicht am Platz. Am besten, man ließ sie erst mal in Ruhe, bis sie sich ein bißchen zurechtgefunden hatte.
Simonetta löffelte ihr Eis, als sei es eine Medizin, die sie mit eiserner Selbstdisziplin hinunterschluckte. Olly sah es mit tiefem Bedauern, zu gern hätte sie das Mädchen gebeten, ihr etwas abzugeben, wenn sie das Eis schon nicht mochte.
An den anderen Tischen wurde getuschelt. Reihenweise machten sich die Mädchen auf den berühmten Neuankömmling aufmerksam. Dolly sah es mit Beunruhigung, und sobald die Mädchen aufgegessen hatten, trieb sie sie zum Aufbruch.
„Ich denke, ihr könnt jetzt hinaufgehen und mit dem Kofferauspacken beginnen. Wenn ihr fertig seid, werden wir uns noch für einen Augenblick im Gemeinschaftsraum treffen und Pläne für die nächsten Wochen schmieden, einverstanden?“
„Prima, ich weiß ein paar tolle neue Spiele!“ verkündete Olly. „Ich habe zu Weihnachten ein Buch bekommen, da stehen irre gute Sachen drin. Auch ’ne Menge Ideen für unser nächstes Wettspiel! Wir machen doch wieder eines?“
„Ich denke schon“, antwortete Dolly lächelnd. „Kurz vor den Sommerferien – im Schwimmbad. Ich habe mir nämlich auch inzwischen eine Menge ausgedacht. Aber davon später. Nun kümmert euch erst mal um eure Koffer.“
Für den Rest des Abends sagte Simonetta kein einziges Wort mehr. Hin und wieder versuchte eines der Mädchen, sie ins Gespräch zu ziehen, sie lächelte höflich, nickte oder schüttelte den Kopf – mehr war von ihr nicht zu erwarten.
Um Punkt neun Uhr wurde im Schlafsaal der Ersten das Licht ausgemacht. Dolly trat noch

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