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Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg

Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg

Titel: Dolly - 13 - Ueberraschung auf der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Aber uns kommt es in erster Linie darauf an, daß ihr einen hellen Verstand und ein waches Herz mit euch nehmt. Ihr sollt euch als Menschen erweisen, die man liebt und denen man vertraut. Das vor allem werdet ihr auf Burg Möwenfels lernen können – vorausgesetzt, daß ihr es wollt. Unser größter Stolz sind nicht die Mädchen mit den besten Examen, sondern die, die gelernt haben, freundlich und hilfsbereit zu sein und liebenswerte Menschen zu werden. Menschen, auf die in jeder Beziehung Verlaß ist. Als Versager betrachten wir alle die, denen es nicht gelungen ist, sich diese Eigenschaften anzueignen. Nun, wenn ich euch so anschaue, und wenn ich bedenke, wieviel Schweres ihr beide schon durchgemacht habt, dann bin ich sicher, daß ihr zu den Erfolgen für uns gehören werdet. Trotzdem bitte ich euch, meine Worte nicht zu vergessen. Denn ihr müßt diese Eigenschaften lernen, wenn ihr später glücklich werden und andere glücklich machen wollt. Man wird euch auf Burg Möwenfels viel geben. Seht zu, daß ihr Burg Möwenfels viel zurückgebt.”
Während Frau Direktor Greiling sprach, hatte Dolly die beiden Mädchen beobachtet. Welche Wirkung hatten die Worte der alten Dame, die Dolly selbst jedes Mal von neuem tief beeindruckten, auf ein Mädchen wie Kim? Verstand sie, was die Direktorin meinte? Empfand sie die Worte vielleicht als überflüssig? Denn all die von der Direktorin aufgezählten Eigenschaften schien die kleine Asiatin ja in hervorragender Weise zu besitzen. Auch diejenigen, die nichts von ihrer königlichen Herkunft wußten, waren von diesem Gemisch aus Anmut, Würde, Freundlichkeit und höflicher Zurückhaltung beeindruckt.
Und Petra? Sie hatte der Direktorin aufmerksam zugehört. Dolly schien es, als huschte ein wehmütiges Lächeln über ihr Gesicht, als die alte Dame davon sprach, die Examen seien nicht so wichtig wie menschliche Qualitäten. Als Frau Greiling jetzt schwieg, sah Petra sie nachdenklich an.
„Glauben Sie wirklich, das genügt?” Dolly erschrak. So lange sie denken konnte, hatte noch nie ein Mädchen gewagt, der Direktorin zu widersprechen. Immer hatten sie tief beeindruckt und schweigend das Zimmer verlassen.
Frau Greiling schien keineswegs verärgert über den Einwurf zu sein. Interessiert betrachtete sie das junge Geschöpf, das ihre Vorstellungen in Zweifel zog.
„Wie meinst du das, Petra?”
„Glauben Sie, daß es in dieser Welt heute, in der wir leben, leben müssen, daß es da genügt, ein guter Mensch zu sein? Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, Frau Direktor, natürlich sind diese Eigenschaften wichtig, aber…”
„Aber?”
„Was nützen einem menschliche Qualitäten, wenn man sich nicht wehren kann!”
Zum erstenmal verschwand der liebenswürdig-lächelnde Ausdruck von Kims Gesicht und machte einer tiefen Trauer Platz. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie wirkte auf einmal so hilflos, daß Dolly sie am liebsten in die Arme geschlossen hätte.
Die Direktorin schwieg nachdenklich. Langsam ging sie zum Fenster hinüber und starrte in den grauen Himmel hinaus. Dann wandte sie sich um und sah Petra ernst in die Augen.
„Ich weiß, was du meinst, Kind. Trotzdem glaube ich, daß dies der richtige Weg ist. Die Mädchen, die von Burg Möwenfels in die Welt hinausgehen und nichts sind als hilfsbereite, gute Menschen, die sind vielleicht ein Tropfen auf einem heißen Stein. Ein kleines Rinnsal in einer ausgetrockneten Steppe. Aber bleiben wir einmal bei diesem Bild. Wenn dieses Rinnsal nur hier und da einen brennenden Durst gestillt hat, wenn es nur eine Pflanze vor dem Absterben bewahrt hat, hat es sich da nicht gelohnt? Ich halte Güte und Hilfsbereitschaft, Offensein für die Nöte des anderen immer noch für die beste Art, sich zu wehren. Auch wenn es manchmal sinnlos erscheint, es lohnt sich, es immer wieder von neuem zu versuchen.”
„Ich wünschte, Sie hätten recht”, sagte Petra seufzend.
„Wie war’s, wenn du es einmal mit dieser Art sich zu wehren probiertest?” Die Direktorin streckte Petra die Hand hin. „Wenn du Probleme hast oder dich mit mir unterhalten möchtest – du kannst jederzeit zu mir kommen, Petra.”
„Danke, Frau Direktor.”
„Das Gleiche gilt natürlich für dich, Kim. Und nun geht. Ich denke, ihr zwei seid bei eurer Hausmutter in den besten Händen.”
Kim fand ihr Lächeln wieder. Mit einer höflichen kleinen Verbeugung, die Handflächen ineinandergelegt, verabschiedete sie sich.
„Sie sind so still? War etwas nicht in

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