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Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg

Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg

Titel: Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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schauerlich schöner, seltsamer Gegenstände, mit denen sie angeblich einen echten Indianer-Medizinmann-Zauber machen konnte. Was wirklich in der Schachtel war, zeigte sie keinem. Nur Cornelia war eingeweiht und machte hin und wieder finstere Andeutungen. Baten die anderen Juanita, die Schachtel zu öffnen, vertröstete sie sie auf später oder öffnete die Schachtel gerade so weit, daß man nichts erkennen konnte.
    Die vernünftige, ruhige Hilde war eine Leuchte in der Schule, sie schien einfach alles zu wissen, und man hatte sich schnell darauf geeinigt, daß sie Klassensprecherin werden müsse.
    Regine und Fanny waren bereits am ersten Tag dicke Freunde geworden, als sie entdeckten, daß sie beide leidenschaftliche Reiterinnen und Pferdeliebhaberinnen waren. Sie sonderten sich meistens von den anderen ab und ergingen sich in endlosen Schwärmereien über bewunderte Reiter und über ihre Traumpferde. Und wann immer sie die Erlaubnis bekamen, wanderten sie zur Reithalle ins Möwennest hinüber, um Unterricht zu nehmen, in den Ställen zu helfen oder einfach den anderen beim Training zuzuschauen.
    Evi und Hannelore bildeten ebenfalls ein Freundespaar. Sie hätte man für Schwestern halten können. Beide trugen das dunkelblonde Haar schulterlang und in der Mitte gescheitelt, beide hatten haselnußbraune Augen, waren zierlich und schlank, fast mager. Und ständig hatten sie was zu kichern.
    Babsi mit dem Wuschelkopf hatte noch keine feste Freundin gefunden. Es schien, als hätten alle ein wenig Angst vor ihrem Spott und ihrer spitzen Zunge. Alles glaubte sie besser zu wissen, und es gab kaum etwas, an dem sie nichts auszusetzen fand. Berti, die eigentlich Roberta hieß, hatte zu Hause drei ältere Brüder, vielleicht war sie deshalb stets zum Kämpfen und Streiten aufgelegt.
    Und dann Alexa; Alexa, die Heulsuse, Alexa, das Marzipanpüppchen. Es hatte nicht lange gedauert, bis sie sich bei allen im Schlafsaal unbeliebt gemacht hatte, und es gab inzwischen keine mehr, die ihren Jammertiraden und Tränenausbrüchen auch nur die geringste Beachtung schenkte.
    Am Anfang war noch die eine oder andere zu Alexa gegangen und hatte versucht, sie zu trösten, wenn sie nachts in ihre Kissen schluchzte. Alexa hatte sie nur unwillig abgewehrt, sie wollte unglücklich sein, sie wollte sich einsam fühlen und keine Freundin haben, sie wollte an nichts Freude finden und von niemandem gut behandelt werden, damit sie Grund hatte zu leiden.
    Bald hatten die Mädchen es aufgegeben, sich um Alexa zu kümmern, hin und wieder verspotteten sie sie, spielten ihr auch mal einen Streich, aber meistens taten sie ganz einfach, als sei Alexa Luft.
    „Muffige, stinkige Luft“, wie Babsi anzüglich bemerkte. Sie war es auch, die Alexa gern ein wenig ärgerte. So hatte sie ihr eines Abends einen zerbeulten, verrosteten Nachttopf, den sie bei einem Spaziergang auf einem wilden Müllplatz hinter dem Wald gefunden hatte, vor das Bett gestellt, mit der Aufschrift „Tränenkrug“. Ein anderes Mal hatte sie Alexas Kopfkissen in mehrere Lagen Klopapier gewickelt, „um die Feuchtigkeit aufzusaugen“, wie sie sagte. Bei Tisch stellte sie ihr ein großes Glas Wasser hin.
    „Wenn der Körper so viel Wasser verliert, muß man viel trinken!“ bemerkte sie todernst. „Außerdem solltest du unbedingt etwas für deine Augen tun, sie sind ja total überanstrengt. Versuch es mal mit Kamillenkompressen!“
    Alexa ließ sich nicht anmerken, daß sie innerlich vor Wut kochte, sie stocherte scheinbar appetitlos in ihrem Essen herum, den Kopf hochmütig in den Nacken gelegt, das Gesicht zu einer Maske erstarrt. Langsam zu verhungern oder doch wenigstens furchtbar krank zu werden gehörte zu ihrem Plan. Wenn sie nur noch Haut und Knochen war, mußten ihre Eltern schließlich einsehen, welch ein grausames Unrecht sie ihr zugefügt hatten. Immer wieder malte Alexa sich aus, wie ihre Eltern weinend an ihrem Sterbelager knieten und sie um Verzeihung anflehten. Wie sie dann in letzter Minute gerettet und wie eine Prinzessin daheim wieder aufgenommen würde. Großmutter würde ihr jeden Wunsch erfüllen, und das Leben würde noch herrlicher werden, als es vorher war. Leider nahm hier niemand Notiz von ihrer Appetitlosigkeit. Das hätte ihr das Hungern leichter gemacht. So knurrte ihr der Magen, wenn sie die Schüsseln und Platten an sich vorübergehen ließ und so tat, als ekele sie das Essen an, obgleich sie sich doch am liebsten daraufgestürzt hätte wie ein

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