Dolly - 14 - KLassentreffen auf der Burg
Bett bleiben und Iris mit
K. ausgehen. Alle Achtung, das muß ja ein begehrter junger Mann
sein. So viele Chancen hatte ich in meiner Jugend nie. Wie alt ist denn
das Früchtchen, das ihr da unter euch so kameradschaftlich aufteilt?“ Die Mädchen prusteten los vor Lachen.
„Zwei Monate!“ gickerte Anna-Sophie schließlich.
KlausHenning Schwarze schaute sie fassungslos an. Dann schlug
er sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
„Ich gehe wohl nicht fehl in der Annahme, daß es sich bei diesem
K. um meine Tochter Katharina handelt, oder?“
„Wer sonst?“ sagte Franziska eifrig. „Schließlich will ja jeder was
von dem Baby haben, also müssen wir es einteilen.“
„Wenn das die anderen Klassen auch machen – armes Kathrinchen!
Ihr habt nicht zufällig mit meiner Frau darüber gesprochen?“ „Noch nicht“, sagte Anna-Sophie treuherzig. „Wir wollten erst die
Liste fertig haben. Aber gleich heute nach dem Mittagessen gehen wir
zu ihr. Die Einteilung beginnt ja auch schon heute.“
„Natürlich.“
Der Lehrer konnte seine Verblüffung kaum verbergen.
Kopfschüttelnd ging er zu seinem Tisch zurück. Nun ja, damit mußte
Dolly fertig werden, sie war in solchen Fällen die bessere Diplomatin. Pünktlich nach dem Mittagessen stand eine Abordnung der Zweiten
im Zimmer der Hausmutter. Gleich darauf wurde die Tür von neuem
geöffnet, und Mona, Olivia, Charlie, Isa, Susu, Vivi, Gusti und Olly
traten ein. Ihnen folgten ein paar aus der Vierten, Fünften und
Sechsten.
„Hier haben Sie eine Liste, Hausmutter, wie wir unseren
Babysitterdienst eingeteilt haben“, sagte Angelika und überreichte
Dolly das Schriftstück.
„Moment mal… ich hör’ wohl nicht recht!“ mischte sich Olly ein.
„Babysitter für Kathrinchen sind wir!“
„Und wir auch!“ riefen die anderen durcheinander.
„O Kinder!“ Dolly lächelte ein wenig hilflos in die Runde. „Wie
stellt ihr euch denn das vor? Ich finde es so lieb von euch, daß ihr
euch um sie kümmern wollt, aber ihr könnt mein Baby doch nicht
total verplanen! Und ich möchte keinen von euch benachteiligen,
wenn’s um das Babysitten geht. Wir müssen also einen Weg finden,
daß jede Gruppe zu ihrem Recht kömmt.“
Anna-Sophie und ihre Freundinnen schauten sich enttäuscht an. „Also, ich bin der Meinung“, sagte Angelika schließlich, „die
Großen, die aus der Vierten, Fünften und Sechsten, haben sowieso
keine Zeit, die müssen doch so viel arbeiten.“
Die Großen widersprachen empört. Auch wenn man noch so viel
arbeiten mußte, konnte man doch am Nachmittag mal eine Stunde ein
Baby spazierenfahren!
„Paßt auf, ich mache euch einen Vorschlag. Jede Klasse darf für
eine Woche das Babysitten übernehmen. Die Erste fällt weg, die
Mädchen sind neu hier und müssen sich erst mal einleben. Fangen wir
also mit der Zweiten an. Nächste Woche dann die Dritte – und so
weiter. Wie ihr die einzelnen Wochentage unter euch aufteilt, das
müßt ihr unter euch ausmachen. Ihr müßt es ohnehin mit euren Sport-und Musikstunden in Einklang bringen. Jeden Nachmittag von zwei
bis vier Uhr dürft ihr euch dann Kathrinchen zum Spazierenfahren
abholen. Sollte ich abends nach den Studierstunden noch jemanden
brauchen, werde ich es euch sagen. Einverstanden?“
Die Mädchen nickten. Sofort begannen Angelika, Anna-Sophie und
Franziska sich um die Einteilung zu streiten.
„Ich würde gern morgen!“ sagte Angelika.
„Ich auch!“ rief Franziska.
„Gut, dann gehe ich übermorgen“, sagte Anna-Sophie, „zusammen
mit Juliane oder Helga.“
„Und wer übernimmt sie heute?“
„Heute?“ fragte Franziska gedehnt. „Aber heute will doch Herr
Schwarze eine Wanderung mit uns machen und im Möwennest
einkehren!“
„Dann muß einer eben verzichten“, sagte Anna-Sophie streng. „Die
Pflicht geht vor.“
„Und wer?“
Die drei sahen sich betreten an.
„Typisch!“ platzte Olly heraus. „Erst drängeln und großes Geschrei
machen, aber kaum steht was Interessanteres auf dem Programm, ist
alle Begeisterung verflogen! Wißt ihr was? Wir tauschen! Diese
Woche bekommt die Dritte das Baby, wir machen unseren Ausflug
mit Fräulein Innig nämlich erst nächste Woche.“
„Das ist dann vielleicht günstiger“, sagte Franziska, froh, nicht auf
den Ausflug verzichten zu müssen. „Und wir sind dann nächste
Woche dran.“
„Und wir losen jetzt“, ordnete Olly an. „Wartet mal, acht
Bewerberinnen, sieben Tage…“
„Sechs Tage!“ berichtigte Dolly. „Am Sonntag möchte ich
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