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Dolly - 16 - Dollys schoenster Sieg

Dolly - 16 - Dollys schoenster Sieg

Titel: Dolly - 16 - Dollys schoenster Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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feuchte
Novemberluft ein. Für die anderen Mädchen war sie verreist gewesen,
niemand hatte ihre Anwesenheit in der Wohnung der Hausmutter
bemerkt, und die Mädchen aus der Vierten hatten den Mund gehalten. Gundula war, als kehrte sie von einer langen Reise zurück. Sie war
nicht mehr dieselbe, als sie jetzt den Schlafsaal betrat, ihren Rucksack
aufs Bett warf und ans Fenster trat.
Das Meer lag wie schlafend. Wie viele Töne von Grau es dort gab,
das ins Blau schimmernde Bleigrau des Wassers, zur Küste hin
wandelte es sich in helleres Grün. Das bräunliche Grau der Felsen und
dann die zartgrauen Schleier des Nebels, milchig-hellgrau darüber der
Himmel, eine Fülle von Schleiern – wie die Kulisse eines
Märchenspiels. Früher hätte ich gesagt, was für ein gräßlich trüber und
trauriger Tag! fuhr es Gundula durch den Kopf. Jetzt sehe ich alles mit
anderen Augen. Als hätte ich eine dunkle Brille abgenommen und
sähe zum erstenmal alles in den richtigen Farben.
Gundula wandte sich um, sie streckte sich auf ihrem Bett aus und
verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Bald war sie eingeschlafen.
Weihnachtsfrieden
    Kurz nach dem ersten Advent gab es Schnee. In dicken Flocken segelte er vom Himmel, besetzte Dächer und Fensterbretter, legte sich auf Gräser und Zweige und hüllte bald die ganze Burg in eine Wattedecke, die Stimmen und Geräusche dämpfte und ein Gefühl tiefer Ruhe verbreitete.
    Ruhe herrschte vor allem im Nordturm, und das nicht erst seit dem Beginn des Schneefalls. Die Hausmutter war wieder auf den Beinen und versah ihre Pflichten, aber sie war noch geschwächt und bedurfte der Schonung. Alle wußten das und taten das Ihre, um Dolly die Arbeit zu erleichtern.
    So war es diesmal eine leise, verinnerlichte Adventszeit. Mit Abenden bei Kerzenlicht, mit Weihnachtsliedern und Basteln. Vorleseabende ersetzten die stürmische Probenzeit für das Weihnachtsspiel, das hatte man in diesem Jahr ganz den Mädchen aus dem Westturm überlassen.
Alle gaben sich Mühe, um Dolly die Arbeit zu erleichtern
    In den Schulstunden arbeiteten sie mit größerem Ernst als je zuvor. Es war, als müßten sie Dolly auch diese Sorge abnehmen. Elterngespräche über Schulprobleme sollte es nicht geben müssen, keine sorgenvollen Briefe, keine Nachhilfeempfehlungen – überhaupt nichts, was Dolly zusätzlich belasten konnte. Hin und wieder wurde natürlich diese verständnisvolle Haltung auch im eigenen Interesse benutzt.
    „Ich müßte dringend zum Zahnarzt“, sagte Franziska zu Helga. „Schau dir nur dieses riesige Loch an! Manchmal tut es ganz schön weh!“ Und dann fügte sie mit opfervoller Miene hinzu: „Aber ich kann das Dolly jetzt unmöglich zumuten!“
„Du Schwindlerin! Ich weiß doch genau, was für eine panische
    Angst du vorm Zahnarzt hast!“
„Aber ich schwöre dir, es ist wirklich nur wegen der Hausmutter!
Du hast ja keine Ahnung, wie schmerzhaft so ein Loch im Zahn sein
kann!“
Überzeugen konnte sie Helga damit allerdings nicht. Sie lachte
Franziska aus. „Na ja, nun sind ja sowieso bald Ferien“, sagte sie
gutmütig. „Dann kannst du zu Hause zum Zahnarzt gehen.“ „Zu Hause? Soll ich mir das ganze Weihnachtsfest verderben
lassen?“ Franziska stockte, dann wurde sie rot. „Du hast recht. Das
werde ich dann wohl tun müssen.“
Natürlich wurde an den langen Bastelabenden auch viel über die
kommenden Ferien gesprochen, über das Weihnachtsfest mit Eltern
und Geschwistern, über Silvesterpartys, Skireisen und
Wintersportvergnügen.
Charly und Isabella waren ganz aus dem Häuschen: sie durften die
Ferien wieder gemeinsam verbringen. Ihre geschiedenen Eltern hatten
sich darauf geeinigt, daß sie diesmal mit der Mutter Ferien in einem
Wintersporthotel machen sollten.
Auch Mona und Olivia, die unzertrennlichen Freundinnen, würden
mit Olivias Vater eine Reise machen, und sie schmiedeten eifrig
Pläne.
Dolly fiel auf, daß sich über Gundulas Gesicht jedesmal ein
Schatten legte, wenn von den Weihnachtsferien die Rede war. „Ich wünschte, ich könnte hierbleiben!“ sagte Gundula zu Dolly, als
sie einmal allein waren.
„Und dein Vater?“
„Ach, dem ist es doch egal, ob ich komme!“
„Gundula!“ Dolly legte ihr die Hände auf die Schultern und sah sie
an. „So solltest du nicht denken. Du kannst ihn doch nicht einfach
aufgeben!“
„Aber er ist so verbohrt! Er will gar nicht, daß man ihm hilft! Und
Weihnachten, da ist das am allerschlimmsten. Da kommen die
Erinnerungen. Wir waren eine

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