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Dolly - 16 - Dollys schoenster Sieg

Dolly - 16 - Dollys schoenster Sieg

Titel: Dolly - 16 - Dollys schoenster Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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hochdramatisch und von Sentimentalität triefend! Das mag an Deinem Alter liegen, vermutlich wirst Du später begreifen, wie töricht Deine Einstellung ist. Tausende von Kindern müssen sich damit abfinden, daß ein Elternteil sie verlassen hat, ohne daran zu sterben. Ich kann es nun mal nicht ändern, daß ich Deinen Vater nicht mehr liebe und dieses Leben zu Hause nicht mehr ertrage! Je eher Du das begreifst, desto besser ist es!
Dolly faltete den Brief zusammen und legte ihn zurück. Plötzlich begriff sie.
„Zieht euch feste Schuhe an und warme Jacken, wir gehen sie suchen“, sagte sie ruhig. „Und holt Mona, Olivia und die Zwillinge aus dem Speisesaal, aber unauffällig, wenn’s möglich ist. Ich kümmere mich um Taschenlampen.“
„Das wird aber auffallen, wenn so viele vom Tisch der Vierten verschwinden“, gab Susu zu bedenken.
„Ja, das stimmt. Frau Wollert sitzt an eurem Tisch, nicht wahr?“
„Ja.“
„Dann sagt ihr leise, sie möge dafür sorgen, daß keine Unruhe entsteht. Ich brauche kurz die Hilfe der Mädchen. Sie soll sich etwas einfallen lassen.“
„In Ordnung.“
Zehn Minuten später zog eine kleine, gut ausgerüstete Suchmannschaft in den Wald. Sie hatten sich geeinigt, daß Gundula mit Kathrinchen nur diesen Weg gegangen sein konnte. Alle anderen Wege waren von den Fenstern der Burg aus zu sehen, irgend jemand hätte sie sicher beobachtet.
Dolly hatte Will, Clarissa und Felicitas um Mithilfe gebeten. Ihre Schwester und die beiden Freundinnen. Sie hatten sich den Uferweg und den Strand östlich der Burg vorgenommen. Franz Wollert durchsuchte die Gegend südlich der Burg, die aus Feldern und Wiesen, Feldwegen und Alleen bestand, also vermutlich als Fluchtweg nicht in Frage kam. Immerhin gab es dort ein paar Feldscheunen und Schafställe. Man durfte keine Möglichkeit ausschließen, und mit seinem Motorrad konnte Wollert das Gelände gut durchkämmen.
Klaus blieb vorerst in der Wohnung am Telefon. Dort würde er die Ankunft der Polizei erwarten.
„Laßt uns so weit wie möglich ausschwärmen“, schlug Dolly vor. „Gerade so weit, daß wir noch in Rufweite sind. Wenn einer von euch irgend etwas entdeckt hat, und sei es nur eine Fußspur, ruft mich sofort! Und falls ihr sie findet“, fügte sie eindringlich hinzu, „ruft mich, und sagt nichts zu Gundula, verstanden? Kein Vorwurf, kein Wort, nichts! Sie ist in einem schlimmen seelischen Zustand, es könnte sie zu einer Kurzschlußhandlung verleiten. Olly, versprich mir das! Es ist sehr wichtig.“
„Klar!“ sagte Olly rauh. Konnte die Hausmutter Gedanken lesen? Gerade hatte sie sich vorgestellt, wie sie Gundula windelweich prügeln würde, noch ehe die Zeit zu irgendeiner Kurzschlußhandlung hätte.
Charly und Isa, die Zwillinge, gingen nicht weit voneinander entfernt.
„He, Isa! Denkst du auch, was ich denke?“ rief Charly leise hinüber. „Du meinst unsere Hütte?“
„Klar! Könnte doch sein, daß sie sie entdeckt hat – genau wie wir damals! Und daß sie sich da ihr Versteck eingerichtet hat.“
„Stimmt, daran habe ich jetzt gar nicht gedacht. Du, das müssen wir
sofort der Hausmutter sagen.“
„Warum? Wir können sie doch dort aufstöbern“, meinte Charly. „Oder auch nicht, es ist ja nur eine Idee.“
„Nein, Charly, sie sollte es wissen. Es könnte sein, daß Gundula dort ist, und du hast gehört, was Dolly gesagt hat: sie will Gundula zuerst gegenübertreten und mit ihr sprechen.“
„Ist gut. Sagst du’s ihr?“
„Mache ich.“
Es stellte sich heraus, daß Dolly längst diese Vermutung gehabt hatte und auf direktem Weg die versteckte Jagdhütte ansteuerte.
„Wenn sie wirklich dort ist, sagt den anderen, sie sollen ein wenig Abstand halten und sich für eine Weile unsichtbar machen, bis ich sie rufe.“
„Alles klar.“
Schweigend gingen sie weiter, eine weit auseinandergezogene Kette von winzigen Lichtern, die sich schwankend vorwärts bewegte. Zweige knackten unter ihren Schuhsohlen, das Laub raschelte, sonst herrschte Totenstille.
Dolly, Isa und Charly hatten die Lichtung erreicht, auf der die alte Jagdhütte stand. Die ganze Zeit hatte Dolly unter einer ungeheuren Anspannung gestanden, sie wußte, sie durfte keinen Fehler machen, sonst war alles verloren. Dann war Kathrinchen in Lebensgefahr, und Gundula hätte sie auch nicht mehr helfen können. Als sie jetzt durch die Holzwände leises Kinderweinen hörte und die verzweifelte Stimme eines Mädchens, die beruhigend dagegen ansprach, wäre sie am liebsten

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