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Titel: Domain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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haben also schon mit ihr Bekanntschaft gemacht. Zum Krisenstab gehören weiter Mr. Bob McEwen und Mrs. Sheila Kennedy, beide im Offiziersrang. Mr.
    McEwen und Mrs. Kennedy halten leitende Funktionen im Royal Observer Corps inne, sie hatten schon oft dienstlich in Kingsway zu tun und sind für die hier tätigen Mitarbeiter keine Unbekannten. Zu dem Meeting, das für heute Nachmittag anberaumt war, hätten noch eine Reihe weiterer Personen mit offizieller Funktion erscheinen müssen.« Er räusperte sich.
    »Bedauerlicherweise haben sie den Bunker nicht mehr rechtzeitig erreicht.« Er strich sich das Haar aus der Stirn. »Ich wäre Ihnen dankbar, Alex, wenn Sie den weiteren Vortrag übernehmen.« Erschöpft ließ er sich auf seinen Stuhl sinken.
    Culver spürte, dieser Mann war mit seinen Nerven am Ende.
    Dealey blieb sitzen. Eine Stimmung, die von Furcht und Erwartung geprägt war, machte sich unter den Zuhörern breit.
    Wie gebannt blickten alle auf den Mann, dessen Augen hinter einer breiten Binde verborgen waren.
    »Ich weiß, was Sie alle empfinden«, begann Dealey seinen Vortrag. Obwohl er im normalen Tonfall sprach, schien seine Stimme den großen Raum bis in den hintersten Winkel auszufüllen. »Sie alle fürchten um das Leben Ihrer Angehörigen. Sie fragen sich, ob wir in diesem Bunker sicher vor der radioaktiven Strahlung sind, die durch die Kernexplosion freigesetzt wurde. Sie machen sich Sorgen, ob wir genügend Vorräte, genügend Nahrung und Trinkwasser haben. Und schließlich quält Sie der Gedanke, was von der Welt da oben übriggeblieben ist. Zwei Dinge kann ich Ihnen versichern. Zum einen sind wir in diesem Schutzraum sicher vor radioaktiver Strahlung, und zum zweiten haben wir genügend Vorräte, um mindestens sechs Wochen unter der Erde zu bleiben.«
    Er machte eine Pause. Eine unwirkliche Stille hing in der Luft. »Kommen wir nun zu meiner Funktion«, fuhr er fort.
    »Mr. Farraday hat bereits erwähnt, dass ich dem Verteidigungsministerium unterstellt bin. Meine besondere Aufgabe war und ist die Überwachung der Schutzräume, die für den Fall eines kriegerischen Konfliktes angelegt wurden.
    Ich bin sozusagen ein Verbindungsoffizier zwischen der Regierung und den einzelnen Dienststellen des Zivilschutzes.«
    Er beugte sich vor, als hätte er etwas Vertrauliches mitzuteilen.
    »Aufgrund meiner Stellung kenne ich jeden Bunker in London und Umgebung, sowohl die Schutzräume, die für die Zivilbevölkerung bestimmt sind, als auch jene, die den Mitgliedern der Regierung vorbehalten sind. Ich kann Ihnen versichern, dass wir nicht die einzigen Überlebenden sind.
    Außerdem möchte ich Ihnen sagen, dass wir keineswegs von allen Verbindungen zur Außenwelt abgeschnitten sind.«
    Stimmen erhoben sich, eine erste Reaktion. Dealey machte eine Geste der Beschwichtigung. Alsbald kehrte wieder Ruhe in die Versammlung ein.
    »Bevor ich Sie mit Details über die verschiedenen Atombunker und unterirdischen Operationsbasen vertraut mache, möchte ich eine Einschätzung unserer Lage versuchen.
    Ich bin mir dabei bewusst, dass Sie alle in diesen Minuten über das große Rätsel nachdenken: Wie konnte es soweit kommen?
    Was genau ist passiert? Wie hoch ist das Ausmaß des Schadens, der unser Land betroffen hat? Ich klammere diese Fragen zunächst aus, weil ich sie nicht beantworten kann.«
    Die Aufregung, die durch diese Feststellung verursacht wurde, war erheblich. Farraday schaltete sich ein. »Wir werden über diese Dinge bald Genaueres wissen, aber erst, wenn die Nachrichtenverbindungen wieder ganz hergestellt worden sind.
    Im Augenblick können wir nicht einmal mit dem
    Telekommunikationszentrum St. Paul’s sprechen, obwohl das nur einen Kilometer entfernt von uns ist.«
    »Wie ist es zu erklären, dass nicht einmal die Verbindungen, die in den U-Bahntunnels verlegt sind, den Atomschlag überdauert haben?« fragte ein Techniker, ein Schwarzer, der unweit von Culver saß.
    Farraday beantwortete die Frage. »In der Tat hatten wir gehofft, dass die unterirdisch verlegten Kabel von einem Angriff mit Kernwaffen nicht betroffen sein würden. Aber wir haben die Explosivkraft unterschätzt.«
    Er wandte sich zu Dealey und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Dieser fuhr fort. »Aus Informationen, die vor dem Ausfall der Systeme in Kingsway eingingen, ergibt sich folgendes Bild.
    Mindestens fünf Atombomben sind über London und Umgebung zur Detonation gebracht worden.« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Die Ziele

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