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Domain

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Titel: Domain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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einen Bereich, der die medizinische Versorgung sicherstellt.«
    Die Wände waren grau-grün gestrichen, die Farbe wirkte im harten Schein der Neonleuchten trist und kalt. Nachdem die drei Menschen durch endlos erscheinende Korridore gegangen waren, vernahm Culver das Geräusch menschlicher Stimmen.
    Sie betraten den Speiseraum. Die Personen, die dort warteten, wandten die Köpfe zur Tür. Die Gespräche erstarben.

6
    Dealey saß an einem der Tische, die an der Schmalseite des Speiseraumes standen. Seine Augen waren von einer weißen Binde verdeckt. Am gleichen Tisch hatten zwei Militärs in blauen Uniformen Platz genommen, eine davon war eine Frau.
    Auch zwei Zivilisten gehörten zu dieser Gruppe, deren Tisch quer zu den anderen stand. Einer der Zivilisten flüsterte Dealey etwas ins Ohr. Der stand auf.
    »Kommen Sie bitte nach vorn, Mr. Culver«, sagte Dealey.
    »Die junge Dame ebenfalls. Und Sie, Frau Dr. Reynolds, setzen sich bitte zu uns.«
    Die meisten Männer, die sich im Speiseraum befanden, trugen weiße Overalls und sahen übermüdet aus. Sie betrachteten Culver und seine junge Begleiterin mit unverhohlener Neugier. Nachdem diese ein paar Sekunden lang verlegen herumgestanden hatten, bekamen sie Stühle angeboten. Culver sah, wie die Ärztin neben Dealey Platz nahm.
    Eine unangenehme Spannung erfüllte den Raum. Culver beobachtete Kate aus den Augenwinkeln. Man hatte ihnen Kaffee eingeschenkt. Das Mädchen starrte auf die dunkelbraune Flüssigkeit in ihrem Becher, als könnte sie dort die Antwort auf die Frage finden, warum die Menschen die Erde zerstört hatten, auf der sie lebten. Ob die Eltern des Mädchens bei der Explosion ums Leben gekommen waren?
    Hatte sie den Tod ihres Freundes zu beklagen? Dann kam ihm der Gedanke, dass wohl jeder in diesem Raum bei der Katastrophe liebe Angehörige, Verwandte oder Freunde verloren hatte. Kälte und das Gefühl unendlicher Verlassenheit legten sich um sein Herz wie nächtliche Schatten.
    Dealey war im Gespräch mit der Ärztin und den beiden Zivilisten an seinem Tisch begriffen. Die Unterhaltung ging im Flüsterton vor sich und erinnerte Culver an eine Gruppe von Verschwörern. Nach einer Weile stand der Mann neben Dealey auf. »Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit«, sagte er mit ruhiger Stimme.
    Es wurde still im Raum.
    »Den wenigen unter Ihnen, die mich noch nicht kennen, möchte ich mich vorstellen. Mein Name ist Howard Farraday, ich bin der Leitende Ingenieur der Kingsway Telefonzentrale.
    Weil ich der dienstälteste Beamte unter den hier versammelten Personen bin, ist mir die Aufgabe zugefallen, den Krisenstab zu leiten, den wir angesichts der Ereignisse gebildet haben.« Er versuchte ein Lächeln. »Seit den fünfziger Jahren, als die Erweiterungsarbeiten begannen, hat Kingsway eine doppelte Funktion. Zum einen dienen die unterirdischen Räumlichkeiten als Telefonzentrale, zum anderen als Tiefbunker der Regierung. Die meisten von Ihnen werden wissen, dass die Transatlantik-Kabel-Verbindung der NATO in Kingsway endet.
    Es ist weiter kein Geheimnis, dass der Bunker während der internationalen Krise in den letzten Wochen Schauplatz besonderer Aktivitäten war. Wir probten den
    Verteidigungsfall, aber natürlich ahnte niemand, dass die Situation so außer Kontrolle geraten würde, wie es geschehen ist…«
    Culver ärgerte sich. Was sollte die Schönfärberei? Warum umschrieb Farraday den Völkermord, der stattgefunden hatte, mit Worten, wie sie beim Zusammenstoß zweier U-Bahnzüge angemessen gewesen wären?
    »Es lag nahe, dass die Presse über die technischen Vorbereitungen, die wir unternommen haben, auf breiter Ebene berichtete, insbesondere nachdem der militärische Konflikt im Nahen Osten eskalierte. Der Einmarsch der sowjetischen Truppen im Iran tat ein übriges, um…«
    Worte, nichts als Worte. Gab es überhaupt eine sprachliche Form, um die Schrecken einzufangen, die über London und seine Menschen gekommen waren? Culver hörte nicht mehr zu. Er ließ seinen Blick zu dem Mädchen wandern, das mit niedergeschlagenen Augen neben ihm saß. Er legte seine Hand auf die ihre. Sie wandte sich ab.
    Farraday hatte begonnen, die Mitglieder des improvisierten Krisenstabs vorzustellen, die an seinem Tisch saßen. »Zu meiner Linken ist Alistair Bryce, Offizier des Zivilschutzes.
    Rechts von mir sehen Sie Mr. Alex Dealey, Beamter des Verteidigungsministeriums, und neben ihm Frau Dr. Clare Reynolds. Sie besucht den Bunker nicht zum ersten Mal, die meisten von Ihnen

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