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Domain

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Titel: Domain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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die an die Wand geheftet waren.
    Eine der Karten war mit dicken, schwarzen Strichen durchkreuzt.
    Er erkannte Dealey, der vor einer der Karten stand. Der Mann, der ihm zur Zuflucht im Bunker verholfen hatte, wirkte verändert, aber Culver kam nicht drauf, worin die Veränderung bestand. Erst als der andere ihm in die Augen blickte, war ihm alles klar.
    »Sie tragen keine Augenbinde mehr«, stellte Culver fest.
    »Können Sie wieder sehen?«
    »Besser denn je.« Dealey deutete auf einen Stuhl. »Setzen Sie sich. Ich freue mich, dass Sie wieder gehen und stehen können, aber Sie dürfen sich nicht überanstrengen.«
    Die Ärztin kam um den Kartentisch herum. »Sie sehen prächtig aus, Steve. Sie hatten uns mit ihrer Erkrankung einen ganz schönen Schrecken eingejagt.«
    »Danke, dass Sie mich so gut verarztet haben.« Er ließ sich auf den Stuhl sinken.
    »Danken Sie Kate«, sagte Clare Reynolds. »Sie hat sich bei Ihrer Pflege als unermüdliche Krankenschwester bewährt.«
    Statt etwas zu sagen, starrte er auf Dealey. Der Regierungsbeamte hatte sich das Jackett ausgezogen, aber er trug immer noch seine sorgfältig geknotete Krawatte. Die anderen Männer, die sich in der Kommandozentrale befanden, hatten sich den Hemdkragen aufgeknöpft. Culver erkannte Bryce, den Offizier des Royal Observer Corps, und Farraday.
    Dealey setzte sich, er hielt den Blick auf Culver gerichtet.
    »Wir beide haben großes Glück gehabt«, sagte er leise. »Wir haben mit knapper Not den Bunker erreicht. Wenn wir noch fünf Minuten länger draußen geblieben wären, hätten wir eine tödliche Strahlendosis erwischt. Ich danke Ihnen, dass Sie mir beim Auffinden des Schutzraums behilflich waren.«
    »Nichts zu danken«, wiegelte Culver ab. »Ich glaube, jeder von uns war auf den anderen angewiesen.« Er beugte sich vor, um seinen Fluchtgefährten aus der Nähe zu betrachten. »Ich freue mich, dass Sie Ihr Augenlicht wiederhaben.«
    »Das ist nach wenigen Tagen im Bunker rasch besser geworden. Gott sei Dank habe ich keine bleibenden Schäden davongetragen.«
    Dealey sah übermüdet aus. Kein Wunder, dachte Culver. Es war offensichtlich, dass dieser Mann die Führung des Krisenstabs übernommen hatte. Auf ihm lastete eine Verantwortung, um die ihn Culver nicht beneidete.
    »Der Krisenstab weiß wenig bis gar nichts über Sie, Mr.
    Culver«, sagte Dealey in seine Gedanken hinein. »Dürfen wir Sie fragen, welchen Beruf Sie ausübten, bevor der Angriff geschah?«
    »Ist das so wichtig?«
    »Ob das wichtig ist«, konterte Dealey, »lässt sich erst beurteilen, wenn Sie die Frage beantwortet haben. Wir sind eine kleine Gemeinschaft. Die Fähigkeiten jedes einzelnen können für das Überleben der Gruppe von entscheidender Bedeutung sein. Langfristig zielen unsere Überlegungen darauf hin, eine Art von Sammelstelle für die Überlebenden in den anderen Atombunkern zu bilden. Wir wären dann in der Lage, Experten auszutauschen und sie so einzusetzen, wie es für die jeweilige Aufgabe erforderlich ist. Vorläufig sind wir allerdings auf uns selbst angewiesen.«
    Culver lächelte. »Ich glaube nicht, dass meine beruflichen Kenntnisse hier im Bunker sinnvoll eingesetzt werden können.
    Ich bin Hubschrauberpilot.«
    Dealey hatte sich zurückgelehnt. Es war ihm nicht anzumerken, ob er die Mitteilung als bedeutsam empfand.
    »Ich hatte eigene Maschinen«, fügte Culver hinzu. »Eine kleine Firma. Mein Geschäftspartner kümmerte sich um die kaufmännischen Dinge, ich um den technischen Bereich. Wir beschäftigten einen Piloten und eine kleine Bodenmannschaft zur Wartung der Hubschrauber. Nichts Großartiges.«
    »Welche Art von Flüge haben Sie durchgeführt?« wollte Farraday wissen.
    »Meist habe ich Fracht transportiert, dann und wann auch Passagiere. Unser Büro befand sich in Redhill, in der Nähe des gleichnamigen Zivilflugplatzes. Von dort aus konnten wir London und den Süden des Landes ganz gut bedienen.«
    Farraday hakte nach. »Welche Hubschraubertypen besaßen Sie?«
    »Wir hatten insgesamt nur drei Maschinen. Wie ich schon sagte, es war ein kleines Unternehmen. Die größte Maschine war eine zweimotorige Westland Wessex-60, die über sechzehn Sitzplätze verfügte. Ganz praktisch, um Geschäftsleute oder Bedienungsmannschaften von Bohrinseln zu befördern. Dann gab es noch ein Bell 206-B, mit nur vier Sitzplätzen. Die habe ich genommen, wenn ich den Vorstandsvorsitzenden einer Firma zu transportieren hatte.« Er schloss die Augen, um

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