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Don Blech und der Goldene Junker

Don Blech und der Goldene Junker

Titel: Don Blech und der Goldene Junker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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Körper befestigt hatte. Jetzt lag auch sie leblos da, Don Blech zerlegte sie kunstgerecht in ihre Einzelteile — angefangen bei den Hufen, über die Fesseln, den Rumpf, den Schweif — , übrig blieb von ihr nur ein Haufen Blech.
    Und genauso gründlich zerlegte Don Blech auch Junker Hohlkopf im Burghof. Gar nicht genug wundern konnten sich die Didniks darüber, daß Harnisch und Helm, die Ober- und Unterarmschienen, die Panzerhandschuhe und die Beinröhren wirklich leer waren. Sie schnupperten daran, hoben die Teile hoch, schlüpften hinein, stülpten sie sich über und fliepften mit ihnen herum. Es überkam sie ein wahrer Freudentaumel.
    Don Blech aber bat sie, alle Einzelteile in den Seefalter zu bringen, der noch immer in der Bucht lag.
    Bald sah das Boot aus, als habe es die Erzeugnisse einer Eimerfabrik geladen: In seiner Mitte, unter dem Hauptmast, türmte sich der metallische Schutthaufen.
    Der Hadnik lud alle in den Didnikkrug ein. Nun konnten sie sich ihres Sieges wohl ohne Einschränkung freuen.

Nassis Rache

    Don Blech holte die Ziegenhaut mit dem köstlichen Rotwein, »Wachstum Schloß Firifalo, Spätnekaragier«, vom Tonnenwagen, den wollten sie gemeinsam trinken.
    Sie saßen am langen Holztisch und waren vergnügt. Bis Donito sagte: »Ich mache mir Sorgen um Nassi!«
    »Unsinn!« brummte der Hadnik. »Um Nassi braucht sich niemand Sorgen zu machen, sie will bloß wieder Honigbonbons!« Er war froh, daß sie nicht da war, denn zu allem Unglück war ihm ja auch noch das Honigbon-bon-Rezeptbuch im Herd verbrannt.
    Don Blech bat aber darum, sie zu rufen. Also fliepfte das kleine Dednik zum Loch-Nass, kehrte aber bald mit der Nachricht zurück, daß sich Nassi trotz lauten Rufens nicht gezeigt habe.
    »Vielleicht sollte ich zum See gehen und trompeten?« schlug Donito vor.
    Im selben Augenblick näherten sich klatschende, schleifende Schritte. Es war unverkennbar das Seeungeheuer. Und alsbald erschien Nassi vor dem Didnikkrug — mit einem gewaltigen Verband um Kopf und Hüfte.
    »Ich habe mich verbunden«, erklärte sie stolz. »Erste Seeungeheuerhilfe! «
    »Ist deine Wunde schlimm?« fragte Don Blech.
    »Ungeheuer!« sagte Nassi. Sie machte aber eher einen übermütigen Eindruck. Sie wandte sich zum Hadnik, der sich schon unter den Tisch verkrochen hatte, und sagte: »So, und jetzt will ich mein Himmelbett und meine Honigbonbons! «
    »Ich denke, du willst keine Honigbonbons mehr!« jammerte der Hadnik.
    »Ja, das war, bevor ich so schrecklich verwundet wurde. Jetzt will ich wieder welche: zwanzig Tüten!«
    »Zwanzig Tüten?« jammerte der Hadnik.
    »Du bekommst von mir Kaugummi«, versprach Donito. »Ich schicke ihn dir bestimmt.«
    »Sehr schön!« sagte Nassi. »Ich habe mir schon gedacht, daß mich der Hadnik beschwindelt, und bin auch mit dem Kaugummi und dem Himmelbett ganz zufrieden. Aber Lüge bleibt Lüge! Und zur Strafe habe ich den Blechkönig — vielmehr, was davon übriggeblieben ist — mit dem ganzen Segelboot aufs Meer hinausgeschubst! Keine Honigbonbons, keinen Blechkönig!«
    »Aber...«, rief Don Blech entsetzt, »wie sollen wir jetzt nach Hause kommen? Und es ist doch auch unser Blechhäufen und nicht der des Hadniks! Du hast die Falschen bestraft!«
    »Wirklich?« sagte Nassi bekümmert. »Nun, so was kann passieren! Irgendwie kommt ihr bestimmt nach Hause. Oder ihr bleibt hier!«
    »Wir wer den ein Schiff für euch bauen«, versprachen die Didniks.
    »Vielen Dank!« sagte Don Blech. »Trotzdem gefällt es mir nicht, daß Junker Hohlkopf und Scheppertonne wieder auf Fahrt sind!«
    »Aber nur als Einzelteile!« tröstete ihn der Hadnik.
    »Allerdings«, sagte Don Blech, »wenn sie nicht ein ahnungsloser Dummkopf wieder zusammensetzt! Prost Mahlzeit!«
    »Ei weh! « riefen die Didniks.
    »Es ist niun nicht mehr zu ändern«, seufzte Don Blech. »Kommt Zeit, kommt Rat. Wir wollen trotzdem feiern!«
    »Klug gesprochen!« sagte der Adnik. »Prost Mahlzeit!«
    »Bei Mahlzeit fällt mir unser guter Knofus Knofonius ein, wie schade, daß er nicht das Festessen kochen kann, er wäre bestimmt glücklich gewesen«, meinte Donito.
    »Wir sind auch glücklich«, rief der Adnik, »deshalb lassen wir euch jetzt kräftig hochleben. Didniks! Bildet Kreise, verschränkt die Hände, setzt Don Blech und Donito darauf — und nun hört auf das Kommando: >Haltet die Luft an! Sie leben hoch, hoch, hoch!<«
    Da schwebten Don Blech und Donito auf den Händen der Didniks in die Höhe. Tura umflatterte

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