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Don Blech und der Goldene Junker

Don Blech und der Goldene Junker

Titel: Don Blech und der Goldene Junker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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habe solide gearbeitet.«
    »Du mei-meinst, er ko-kommt wi-wieder heraus?« stotterte der Hadnik. Er war käsebleich, wie übrigens alle Didniks.
    »Wahrscheinlich«, seufzte Don Blech.
    »Zu den Waffen!« brüllte der Hadnik.
    »Und was wird aus meiner Wohnung? Wann bekomme ich meine Honigbonbons?« kreischte Nassi.
    »Honigbonbons!« schrie der Hadnik. »Wer kann jetzt an Honigbonbons denken! Ich habe keine Honigbonbons. Nicht einen einzigen. Und du hast keine verdient. Du bist ein schlampiger Attentäter, ein ganz mieser Königsmörder bist du!«
    »Was?!« Jetzt war Nassi so wütend, daß es gar nicht wütender ging. »Was?! Du willst dich drücken? Her mit den Honigbonbons, oder ich zeige dir, was für ein guter Hadnikmörder ich bin, du!«
    »Halt, halt!« rief Don Blech. Der Hadnik aber fliepfte davon, so schnell er nur konnte. Zum Glück hatte er rechtzeitig die Luft angehalten.
    Donito wühlte in seiner Hosentasche herum. »Vielleicht magst du einen Kaugummi?« fragte er.
    »Kann man den essen?« fragte sie.
    »Nur kauen.«
    Sie steckte sich den Gummi ins breite Maul und kaute. Bei jedem Biß hellte sich ihr Gesicht mehr auf.
    Endlich rief sie: »Ich will keine Honigbonbons mehr, ich will nur noch Kaugummis!«
    Der Bednik flüsterte dem Adnik ins Ohr: »Meinst du, daß Don Blech und Donito wirklich Menschen sind? Sie sind so nett!« Der Adnik zuckte die Achseln. Er kannte sich mit den Menschen nicht mehr so recht aus.

Auf, auf zum Kampf!

    Längst hatte Tura dem Lehrer Zetdnik die Noten der Nationalhymne zurückgegeben. Sie wurden wohl so bald nicht noch einmal gebraucht. Er hatte auch voller Bewunderung den riesigen Kloß betrachtet, der so gerne Honigbonbons aß und jetzt Kaugummi kaute und den er am Morgen im Burghof noch für einen Geröllhaufen gehalten hatte. Er konnte sich nur schwer vorstellen, daß sie ein und dieselbe Person war und daß sie außerdem tief unten in einem See wohnte. Er beschloß deshalb, schnell noch einmal nachzusehen, ob der Burghof nun leer war und wie der See aussah.
    Das war der Grund, weshalb Tura einen kurzen Ausflug machte. Aber weshalb er sehr schnell wieder zurückkehrte, war ein ganz anderer. Die Didniks und Don Blech und Donito und Schmuser standen alle noch im Schulhof um Nassi herum und schienen für nichts anderes Augen zu haben. Sie hörten nicht einmal, als Tura kreischte: »Seid doch mal still!« Tura flog auf Donitos Schulter und schrie ihm ins Ohr: »Trompete! Sofort! Und laut!«
    Da trompetete Donito sofort und laut.
    Alle fuhren zusammen und waren still. Nassis großen, fetten Leib aber überlief ein Zittern, sie sah Donito mit verklärten Augen an und pustete begeistert. Dabei blies sie den Kaugummi zu einem Luftballon auf — schön!
    »Junker Hohlkopf reitet zur Burg!« krähte Tura.
    »Der Blechkönig?« jammerte der Hadnik. Dann wandte er sich Nassi zu: »Du kriegst bestimmt keine Honigbonbons!«
    »Mir egal!« antwortete sie.
    Die Didniks warfen sich nieder und rauften sich die Haare. Gegen diesen Blechkönig war ja offenbar kein Spukkraut gewachsen — und auch ein Seeungeheuer war ihm nicht gewachsen — und nun würde er ein schreckliches Strafgericht abhalten...
    Don Blech behielt einen klaren Kopf. »Berichte genauer«, bat er Tura. »Wie sieht er aus?«
    »Nun — er hat einige Beulen, und auch das Pferd hat einige Beulen, aber sonst ist er wohl ganz in Ordnung. Scheppertonne schleppt sich etwas mühsam voran, scheint mir, wahrscheinlich sind beide noch voll Wasser und daher sehr schwer, aber es rinnt überall aus ihnen heraus, und ehe sie die Burg erreicht haben, sind sie wohl wieder trocken. Sonst hat ihnen der Sturz in den Brunnen anscheinend nichts ausgemacht. Junker Hohlkopf trägt sogar Schild und Speer...«
    »Keine Honigbonbons!« zischte der Hadnik. Er blickte Nassi unmißverständlich an.
    »Er singt sogar ein Lied!« fuhr Tura fort.
    »Was für ein Lied?« fragte Don Blech.
    »Das konnte ich schlecht verstehen. Es war ein Lied von Kampf und Sieg und Heldentum...«
    »Etwa: >Auf, auf zum Kampf! Es winkt der Sieg und großes Heldentum...    »So ähnlich!« »Ein dummer Text«, sagte Don Blech. »Es war einmal mein Lieblingslied.«
    »Und was machen wir jetzt?« fragte der Hadnik weinerlich.
    »Auf, auf zum Kampf! Es winkt der Sieg und großes Heldentum!« versuchte Nassi zu trällern, so gut sie das mit einem Kaugummi im Mund konnte.
    »Tatsächlich, wir haben kaum eine andere Wahl!« sagte Don Blech. »Am besten

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