Don Camillo gibt nicht auf
für die Ehrung Anselmo Lollinis beizutreten oder nicht.»
«Nein!» antwortete Peppone wild.
Don Camillo kehrte ins Pfarrhaus zurück, um dem Komitee, das dort auf ihn wartete, Bericht zu erstatten.
«Na, wie steht’s», fragte Piletti begierig.
«Er nimmt nicht an», erklärte Don Camillo.
Die Versammlung brach in einen Freudenschrei aus.
«Diesmal sind sie geliefert!» rief Piletti aufgeregt. «Das ist ein dicker Hund: Damit haben wir ein unglaubliches Argument. Mit Ausnahme der vier oder fünf Wirrköpfe seines Stabs wird Peppone auch seine eigenen Leute gegen sich haben.»
Das Komitee arbeitete sofort den Plan für die Aktion aus.
«Als erstes», erklärte Piletti, «wird das Plakat des Komitees für die Ehrung Lollinis veröffentlicht, mit den Namen aller, die sich der Initiative angeschlossen haben. Die Tatsache, daß der Name des Bürgermeisters fehlt, wird mir Gelegenheit geben, im Gemeinderat öffentlich eine Erklärung zu verlangen. Auf der Grundlage dieser Erklärung werden wir unverzüglich handeln und einen Riesenskandal daraus machen, der die Roten zwingt, entweder das, was sie gesagt haben, zurückzunehmen oder ihren Rücktritt einzureichen. Diesmal kommt er nicht damit davon, daß er die ganze Angelegenheit ins Politische dreht!»
Die Versammlung arbeitete intensiv bis spät in den Abend, und als das Plakat des Komitees fix und fertig war, wurde ein Vertrauensmann zu Barchini, dem Drucker, geschickt mit dem Auftrag, das Original sofort in die Setzerei zu geben.
Piletti und Don Camillo hielten im Pfarrhaus Wache.
Gegen Mitternacht kam der Bürstenabzug des Plakats. Don Camillo setzte sich die Brille auf und begann langsam und laut die Korrektur zu lesen, während Piletti aufmerksam zuhörte, die Augen auf das Original geheftet.
Barchini hatte gewissenhaft gearbeitet, und Don Camillo konnte dem Boten aus der Druckerei, der inzwischen auf dem Sofa in der Diele ein bißchen geschlafen hatte, den korrigierten Abzug rasch wieder mit geben.
«Sag Barchini, daß er in Höchstgeschwindigkeit drucken soll», trug Piletti dem Burschen auf. «Morgen früh um sechs kommt die Anschlägerkolonne, um die Plakate abzuholen.»
Piletti und die anderen Mitglieder des Komitees gingen um acht aus dem Haus, um das Schauspiel zu genießen. Die Plakatankleber hatten großartige Arbeit geleistet. Trotzdem sah Don Camillo gegen halb neun Piletti und die anderen ausgesprochen bedrückt ins Pfarrhaus kommen.
Ohne etwas zu sagen, legte Piletti Don Camillo ein Exemplar des Plakats vor, und das erste, was Don Camillo in die Augen sprang, war der Name des Bürgermeisters, ziemlich oben in der Liste der Komitee-Mitglieder.
Don Camillo sah Piletti verblüfft an, und Piletti hob betrübt die Arme.
«Es ist so, Hochwürden», sagte er. «Ich war bereits bei Barchini, um den Bürstenabzug mit dem Original zu vergleichen: beide sind verschwunden. Barchini war, nachdem er das Plakat gesetzt hatte, zu Bett gegangen.
Er kann sich nicht mehr erinnern, ob der Name des Bürgermeisters draufstand oder nicht.»
«Dafür haben wir gesehen, daß der Name nicht auf dem Abzug stand!» rief Don Camillo.
«Es hat keinen Sinn, daraus einen Streitfall zu machen», schloß Piletti. «Was zählt, ist nur, daß der Name des Bürgermeisters auf dem Plakat steht. Wir können Barchini und seine Arbeiter schließlich nicht durch die Mangel drehen, um herauszukriegen, wie sich dieses Phänomen erklären läßt.»
Die Mitglieder des Komitees verließen niedergeschlagen den Pfarrhof, und Don Camillo ging in die Kirche, um sich beim Gekreuzigten am Hochaltar auszusprechen: «Jesus», sagte er, «meiner Meinung nach hat Peppone noch einmal darüber nachgedacht und sich dann auf die Lauer gelegt. Als er sah, wie der Bote mit dem Korrekturabzug in die Druckerei zurückging, hat er ihn abgefangen, seinen Namen dazugesetzt und dem Burschen gedroht, daß er ihm den Schädel einschlägt, wenn er etwas sagt und nicht Abzug und Original verschwinden läßt. Denn als ich den Abzug korrigiert habe, stand Peppones Name nicht auf der Liste!»
«Bist du da ganz sicher, Don Camillo?» fragte Christus.
«Ehrlich gesagt, ich war gestern abend sehr
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