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Don Juan 01 - Die Lehren des Don Juan. Ein Yaqui-Weg des Wissens

Titel: Don Juan 01 - Die Lehren des Don Juan. Ein Yaqui-Weg des Wissens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlos Castaneda
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Plateaus ist der Eingang zu jener anderen Welt. Und dort befindet sich eine Haut, die die zwei Welten trennt; tcte Männer durchqueren sie chne Geräusch, aber wir müssen sie mit einem Aufschrei durchbrechen. Der Wind nimmt an Stärke zu, der gleiche, widerspenstige Wind, der auf dem Plateau weht. Wenn der Wind genug Kraft gesammelt hat, muß der Mensch schreien, und der Wind wird ihn hinCurchsteßen. Auch hier muß sein Wille unbeugsam sein, damit er gegen den Wind ankämpfen kann. Er braucht nur einen leichten Schub; er muß nicht an das Ende jener anderen Welt geblasen werden. Wenn er einmal auf der anderen Seite ist, wird der Mann umherwandern müssen. Sein großes Glück wäre es, in der Nähe einen Helfer zu fnden-nicht zu weit von dem Eingang Der Mann muß ihn um Hilfe bitten. Mit seinen eigenen Worten muß er den Helfer bitten, ihn zu unterweisen und ihn zu einem dablerc zu machen.
    Wenn der Helfer zustimmt, tötet er den Mann auf der Stelle, und sobald er tot ist, unterweist er ihn. Wenn du die Reise selbst machst, könntest du, je nach deinem Glück, einen großen diablero in dem Helfer finden, der dich töten und unterweisen wird. Aber meistens trifft man geringere bmjos, die sehr wenig zu lehren haben. Aber weder du noch sie haben die Macht abzulehnen. Das Beste wäre es, einen männlichen Helfer zu finden, damit man nicht die Beute einer diablera wird, die dich auf unglaubliche Weise leiden lassen kann. Frauen sind immer so. Aber das hängt allein vom Glück ab, es sei denn, man hat einen Wohltäter, der selbst ein großer diablero ist; in diesem Fall wird er viele Helfer in der anderen Welt haben und kann einen zu einem besonderen Helfer schicken. Mein Wohltäter war solch ein Mann. Er führte mich zu einem Treffen mit seinem helfenden Geist. Nach deiner Rückkehr wirst du nicht derselbe Mensch sein. Du bist verpflichtet, zurückzukommen und deinen Helfer oft zu sehen. Und du bist verpflichtet, dich weiter und weiter von dem Eingang zu entfernen, bis du schließlich eines Tages zu weit gehen wirst und unfähig bist zurückzukehren. Manchmal fangt ein diablero vielleicht eine Seele und schiebt sie durch den Eingang und läßt sie in der Obhut seines Helfers, bis er die Person ihrer Willenskraft beraubt hat: In anderen Fällen, wie zum Beispiel in deinem, gehört die Seele einer willensstarken Person, und der diablero behält sie vielleicht in seinem Beutel, weil sie anders zu schwierig zu tragen ist. In solchen Fällen wie in deinem könnte ein Kampf das Problem lösen - ein Kampf, in dem der diablero entweder alles gewinnt oder alles vertiert.
    Diesmal verlor er den Kampf und mußte deine Seele freigeben. Hätte er gewonnen, hätte er sie für immer zu ihrem Helfer gebracht.«
    »Aber wie habe ich gewonnen?«
    »Du hast dich nicht von deiner Stelle gerührt. Hättest du dich einen Zentimeter fortbewegt, wärest du zerstört worden. Er wählte den Augenblick, als ich fort war, als die beste Zeit zum Zuschlagen, und machte es gut. Er verlor, weil er nicht mit deiner eigenen, heftigen Natur rechnete, und er verlor auch, weil du dich nicht von der Stelle bewegtest, aufder du unbesiegbar bist.«
    »Wie hätte er mich getötet, wenn ich mich bewegt hätte?«
»Er hätte dich wie ein Donnerschlag getroffen. Vor allem aber hätte er deine Seele behalten, und du wärst dahingesiecht.«
»Was wird jetzt geschehen, Don Juan?«
    »Nichts. Du hast deine Seele zurückgewonnen Es war ein guter Kampf Du hast letzte Nacht sehr viel gelernt.« Später begannen wir den Stein zu suchen, den ich geworfen hatte. Er sagte, wenn wir ihn fänden, könnten wir absolut sicher sein, daß die Sache beendet sei. Wir suchten beinahe drei Stunden lang Ich hatte das Gefühl, ich würde ihn wiedererkennen, aber ich fand ihn nicht.
    Früh am Abend desselben Tages nahm mich Don Juan zu den Hügeln um sein Haus mit. Dort gab er mir lange und ausführliche Anweisungen über besondere Kampfhahungen In einem Augenblick, während ich bestimmte, vorgeschriebene Schritte wiederholte, war ich plötzlich allein. Ich war einen Hang hinaufgelaufen und ganz außer Atem. Ich schwitzte sehr, obwohl es kalt war. Ich rief Don Juan mehrere Male, aber er antwortete nicht, und ich begann eine seltsame Furcht zu erleben. Ich hörte ein Rascheln im Untergehöllz, als ob jemand auf mich zukäme. Ich hörte aufmerksam hin, aber das Geräusch verstummte. Dann hörte ich es wieder, lauter und näher. In diesem Augenblick kam mir der Gedanke, daß sich die

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