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Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Titel: Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlos Castaneda
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u sitze n pflegte , un d versucht e mein e Empfindungen z u analysieren . Be i de r Ankunf t i n diese r Stad t hatt e mic h da s sichere Wisse n beflüg elt , da ß Do n Jua n sic h hie r irgendw o i n de n Straße n aufhielt. Wa s ic h empfand , wa r meh r al s ein e bloß e Erinnerun g daran , wi e ic h ihn scho n unzählig e früher e Mal e hie r getroffe n hatte ; mei n Körpe r wußte , daß e r nac h mi r Ausscha u hielt . Dan n aber , al s ic h a u f de r Ban k saß , hatt e ich ein e ander e seltsam e Gewißheit . Ic h wußte , da ß e r nich t meh r d a war . Er wa r gegangen , un d ic h hatt e ih n verfehlt.
    Nac h einige r Zei t ga b ic h mein e Spekulatione n auf . Mi r schien , daß diese r Or t mic h anzustecke n begann . Mei n Denke n u n d Handel n wurden allmählic h irrational ; da s wa r mi r auc h frühe r imme r passiert , wen n ich mic h einig e Tag e i n diese r Gegen d aufgehalte n hatte . Ic h gin g au f mein Hotelzimmer , u m mic h ei n paa r Stunde n auszuruhen , dan n gin g ic h wieder au s un d streift e durc h d i e Straßen . Jetz t hatt e ic h nich t meh r di e gleiche Erwartung , Do n Jua n z u begegnen , wi e ic h si e a m Nachmitta g gehabt hatte . Ic h ga b e s auf . Ic h kehrt e i n mei n Hote l zurück , u m mic h ordentlich auszuschlafen.
    A m andere n Morgen , bevo r ic h in s Gebirg e aufbrac h , fuh r ic h i m Auto ei n paarma l durc h di e Hauptstraße n de r Stadt , abe r irgendwi e wußt e ich, da ß e s Zeitverschwendun g war . Do n Jua n wa r nich t hier.
    Ic h braucht e de n ganze n Vormitta g fü r di e Fahr t z u de m kleinen Städtchen , w o Pablit o un d Nesto r lebten . Gege n Mitta g ka m ic h an . Don Jua n hatt e mi r eingeschärft , niemal s direk t i n di e Stad t z u fahren , u m nicht di e Neugie r de r Anwohne r z u wecken . Dahe r wa r ic h jedesmal , kur z bevor ic h di e Stad t erreichte , vo n de r Straß e abgebogen , übe r ei n ebene s Feld gefahren , da s sons t de r Jugen d de r Stad t al s Fußballplat z diente . Übe r den festgestampfte n Bode n erreicht e ma n eine n Pfad , de r brei t genu g fü r ein Aut o wa r un d z u de n Hügel n i m Süde n de r Stad t führte , w o di e Häuse r von Pablit o un d Nesto r standen . Al s ic h de n Ran d de s F elde s erreichte , stellte ic h fest , da ß de r Fußwe g z u eine r Sandstraß e ausgebau t worde n war.
    Ic h überlegte , o b ic h z u Nesto r ode r z u Pablit o gehe n sollte . Ic h hatt e das stark e Gefühl , da ß si e nich t z u Haus e waren . Dan n entschlo ß ic h mich , es be i Pablit o z u versuchen . Nestor , s o überlegt e ich , wohnt e allein , während Pablit o mi t seine r Mutte r un d seine n vie r Schwester n zusammenlebte. Sollt e e r nich t d a sein , konnte n di e Fraue n mi r vielleich t helfen , ihn ausfindi g z u machen . Al s ic h mic h de m Hau s näherte , fan d ich , da ß der Weg , de r vo n de r Straß e hinau f führte , inzwische n erweiter t worde n war. De r Bode n wa r anscheinen d fest , un d d a de r We g brei t genu g fü r mein Aut o war , konnt e ic h beina h bi s vo r di e Tü r fahren . Da s Lehmziegelhaus wa r u m ein e ziegelgedeckt e Vera n d a erweitert . Ic h wurd e nich t durc h das üblich e Hundegebel l begrüßt , abe r i n eine r eingezäunte n Eck e de s Hofes hockt e ei n riesige r Hun d un d beobachtet e mic h wachsam . Eine Hühnerschar , di e vo r de m Hau s nac h Futte r gescharr t hatte , sto b jetzt gackern d durch e inander . Ic h stellt e de n Moto r a b un d reckt e mein e Arme hinte r de n Kopf . Mei n Körpe r wa r steif . Da s Hau s wirkt e verlassen . Mir ka m de r Gedanke , da ß Pablit o un d sein e Famili e möglicherweise fortgezoge n ware n un d jetz t ander e Leut e hie r wohnten . Plötzlic h sc hlug di e Haustü r krachen d auf , un d Pablito s Mutte r ka m herausgestolpert , als hätt e si e jeman d gestoßen . Eine n Augenblic k starrt e si e mic h wie abwesen d an . Al s ic h au s de m Wage n stieg , schie n si e mic h z u erkennen. Ei n mädchenhaf t anmutige s Bebe n durchzuckt e ihre n Körper , un d dann ka m si e mi r entgegengesprungen . Vielleich t hatt e si e geschlafen , so überlegt e ich , un d de r Motorlär m meine s Wagen s hatt e si e geweckt , und al s si e dan n vo r di e Tü r trat , u m nachzusehen , hatt e si e mic h woh l nicht gleic h erkannt . Bei m ungewohnte n Anblic k eine r alte n Dame , di e mi r in fröhliche n Sprünge n entgegenkam , mußt e ic h unwillkürlic h lächeln . Doch al s si e

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