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Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Titel: Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlos Castaneda
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de r Tür . Di e Tünch e a n de n Wände n wa r inzwischen z u eine m anheimelnde n gelbliche n Wei ß verblichen . Auc h di e Brette r an de r Deck e ware n nachgedunkelt . Wi e ic h s o di e glatten , saubere n Wände betrachtete , hatt e ic h u nwillkürlic h de n Eindruck , si e würde n täglic h mit eine m Schwam m abgerieben . Da s ganz e Zimme r wirkt e ehe r wi e eine Mönchszelle , seh r nüchter n un d asketisch . E s ga b keinerle i Zierat . Die Fenste r hatte n massive , abnehmbar e Holzläden , di e mi t Eisenriegeln vers tärk t waren . E s ga b kein e Stühl e ode r andr e Sitzgelegenheiten . Dona Soleda d nah m mi r meine n Schreibbloc k ab , drückt e ih n a n di e Brus t und setzt e sic h au f ih r Bett , da s au s zwe i dicke n Matratze n ohn e Sprungrahmen bestand . Si e bedeutet e mir , ic h soll e mic h n ebe n si e setzen.
    »D u un d ich , wi r sin d gleich« , sagt e si e un d reicht e mi r mein Schreibzeug . »Wi e bitte?«
    »D u un d ich , wi r sin d gleich« , wiederholt e sie , ohn e mic h anzusehen.
    Ic h hatt e kein e Ahnung , wa s si e dami t meinte . Si e starrt e mic h an , als wart e si e a u f ein e Antwort.
    »Wa s ha t da s z u bedeuten , Don a Soledad? « fragt e ich . Mein e Frage schie n si e z u überraschen . Offenba r hatt e si e erwartet , da ß ic h wußte , was si e meinte . Zuers t lacht e sie , abe r dann , al s ic h nochmal s betonte , da ß ich si e nich t verstande n h ä tte , wurd e si e zornig . Si e spran g au f und beschuldigt e mich , ih r gegenübe r unaufrichti g z u sein . Ihr e Auge n blitzten vo r Wut ; ih r Mun d verzo g sic h z u eine r häßliche n Grimasse , di e sie furchtba r al t erscheine n ließ.
    Ic h wa r ehrlic h bestürz t un d wußt e nicht , wa s ic h sage n sollte . Jedes Wor t konnt e di e Sach e nu r verschlimmern . Si e schie n ebens o verlege n zu sei n wi e ich . Ih r Mun d bewegt e sich , al s wollt e si e etwa s sagen , abe r ihre Lippe n zuckte n nu r lautlos . Schließlic h murmelt e sie , e s se i nich t das makellos e Verhalte n eine s Kriegers , wen n ic h mic h i n eine m s o ernsten Augenblic k s o benähme . Si e wandt e mi r de n Rücke n zu . »Sehe n Si e mich an , Don a Soledad! « sagt e ic h mi t Nachdruck.
    »Ic h wil l Si e j a nich t belästigen , abe r anscheinen d wisse n Si e etwas , das ic h nich t weiß.«
    »D u redes t zuviel« , fuh r si e mic h wüten d an . »De r Nagua l ha t mir befohlen , dic h nu r j a nich t rede n z u lassen . D u verdrehs t alles. « Si e sprang au f un d stampft e wi e ei n jähzornige s Kin d mi t de m Fu ß auf . I n diesem Augenblic k bemerkt e ich , da ß da s Zimm e r jetz t eine n andere n Fußboden hatte . Wi e ic h mic h erinnerte , wa r e s damal s ei n Lehmbode n gewese n – au s de r dunkle n Erd e diese r Gegend . De r neu e Fußbode n wa r hellro t bis rosa . Ic h verscho b di e Auseinandersetzun g mi t ih r au f späte r un d gin g im Zimme r au f u n d ab.
    Ic h konnt e ga r nich t begreifen , wies o de r Fußbode n mi r nich t gleich bei m Eintrete n aufgefalle n war . E r wa r gan z wunderbar . Zuers t meint e ich, e r bestünd e au s rotem , i n feuchte m Zustan d festgestampfte m Lehm , aber dan n sa h ich , da ß e r nirgend s Riss e a ufwies . Ei n Lehmbode n hätt e sich nämlic h bei m Trockne n aufgeworfen , e s wäre n Sprüng e un d Unebenheiten entstanden . Ic h bückt e mic h un d stric h leich t mi t de n Finger n darübe r hin. E r wa r har t wi e Ziegel . De r Leh m wa r offenba r gebrannt . Jetz t wurd e mir klar , d a ß de r Bode n au s große n Tonplatte n bestand , di e au f eine m weichen Lehmestric h verleg t worde n waren . Di e Platte n bildete n ei n kompliziertes, faszinierende s Muster , da s abe r gan z unauffälli g blieb , solang e ma n nicht absichtlic h darau f achtete . Di e geschickt e Anordnun g de r Platte n verriet eine n wohlüberlegte n Plan . Ic h hätt e z u ger n gewußt , wi e e s möglic h war, s o groß e Platte n z u brennen , ohn e da ß si e sic h verzogen . Ic h dreht e mich u m un d wollt e Don a Soleda d fragen . Abe r diese n Vorsat z ga b ic h rasch auf . Si e h ätt e ga r nich t gewußt , wovo n ic h redete . Wiede r schrit t ic h im Zimme r hi n un d her . Di e Tonplatte n de s Boden s ware n rauh , fas t wie Sandstein . Si e bildete n ein e völli g rutschfest e Oberfläche.
    »Ha t Pablit o diese n Fußbode n verlegt? « fragt e ich . Si e antwortet e nicht.
    »Da s is t ein e hervorragend e Arbeit« ,

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