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Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Titel: Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlos Castaneda
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erklärte n mi r nichts . Etwa s gan z andre s wa r es , mi r die äußere n Schritt e schilder n z u lassen , di e si e i m einzelne n befolgten.
    »Wi e has t d u gelernt , deine n Körpe r a n de n Linie n de r Wel t sich festhalte n z u lassen? « fragt e ich.
    »Da s hab e ic h bei m Träume n gelernt« , sagt e sie , »abe r wie , da s wei ß ich wirklic h nich t . Fü r ein e Kriegeri n beginn t alle s mi t de m Träumen . Der Nagua l ha t mi r - gena u wi e di r - aufgetragen , i n meine n Träume n zuerst nac h meine n Hände n z u suchen . Ic h konnt e si e ni e finden . I n meinen Träume n hatt e ic h kein e Hände . Jahrelan g hab e ic h imme r wiede r versucht, si e z u finden . Jede n Aben d ga b ic h mi r de n Befehl , mein e Händ e zu finden , abe r e s wa r zwecklos . I n meine n Träume n fan d ic h ni e etwas . Der Nagua l trie b mic h erbarmungslo s an . E r sagte , ic h müss e si e finde n oder zugrund e gehen . Daru m lo g ic h ih m v or , ic h hätt e i m Trau m mein e Hände gefunden . De r Nagua l sagt e kei n Wort , abe r Genar o war f seine n Hu t auf di e Erd e un d tanzt e darau f herum . E r streichelt e mi r de n Kop f un d sagte, ic h se i wirklic h ein e groß e Kriegerin . J e meh r e r mic h lobte , desto schlechte r fühlt e ic h mich . Ic h wa r scho n bereit , de m Nagua l di e Wahrheit z u sagen , al s de r verrückt e Genar o mi r seine n Hinter n entgegenreckt e und de n lauteste n un d längste n Fur z ließ , de n ic h j e gehör t habe . Tatsächlich , er war f mic h buchstäblic h um . E s wa r wi e ei n heißer , faulige r Wind , ekelhaft un d stinki g wi e ic h selbst . De r Nagua l erstickt e fas t vo r Lachen.
    Ic h rannt e in s Hau s un d versteckt e mich . Damal s wa r ic h seh r fett . Ic h aß seh r vie l un d hatt e imme r stark e Blähungen . Daru m beschie ß ich , eine Weil e nicht s z u essen . Lidi a un d Josefin a halfe n mir . Ic h habe dreiundzwanzi g Tag e nicht s gegessen , un d dann , eine s Nachts , fan d ic h im Trau m mein e Hände . Si e ware n al t un d häßlic h un d grünlich , abe r e s waren mein e Hände . Da s wa r de r Anfang . De r Res t wa r gan z leicht. «
    » Un d was wa r de r Rest , Gorda?«
    »Al s nächste s verlangt e de r Nagua l vo n mir , ic h soll e versuchen , im Trau m Häuse r ode r andr e Gebäud e z u finde n un d si e anzuschauen , ohne da ß di e Bilde r verschwammen . Di e Kuns t de s Träumers , sagt e er , besteht darin , i m Trau m da s Bild , da s e r sieht , festzuhalten . Den n da s ist's , wa s wir ohnehi n unse r Lebe n lan g tun.«
    »Wa s meint e e r damit?«
    »Unser e Kuns t al s gewöhnlich e Mensche n besteh t darin , da ß wi r das Bil d dessen , wa r wi r betrachten , festzuhalte n wissen . Die s tu n wir , sagte de r Nagual , abe r wi r wisse n nicht , wie . Wi r tu n e s einfach ; da s heißt , unser Körpe r tu t es . Bei m Träume n müsse n wi r da s gleich e tun , nu r da ß wi r beim Träume n lerne n müssen , wi e wi r e s tun . Wi r müsse n un s bemühen , nicht direk t hinzuschauen , sonder n da s Bil d nu r mi t eine m flüchtige n Blic k zu streife n un d doc h festzuhalten.«
    »De r Nagua l befah l mir , ic h soll e i n meine n Träume n ein e Stütz e für meine n Nabe l finden . Ic h braucht e daz u seh r lange , wei l ic h nich t verstand, wa s e r meinte . Bei m Träumen , s o sagt e er , rich t e n wi r unsere Aufmerksamkei t mi t de m Nabe l aus ; dahe r müsse n wi r ih n schützen . Wir brauche n Wärm e ode r da s Gefühl , da ß etwa s gege n de n Nabe l drückt, dami t wi r i n unsere n Träume n di e Bilde r festhalte n können.
    Ic h fan d i m Trau m eine n Kiesel , de r gena u i n me i ne n Nabe l paßte , und de r Nagua l lie ß mic h Ta g fü r Ta g i n Wasserlöcher n un d Schluchte n nach diese m Kiese l suchen , bi s ic h ih n fand . Ic h fertigt e mi r dafü r eine n Gürtel un d de n trag e ic h noc h imme r be i Ta g un d Nacht . Wen n ic h ih n trage , fällt e s mi r leichter , i n meine n Träume n di e Bilde r festzuhalten.
    Dan n ga b de r Nagua l mi r auf , bei m Träume n bestimmt e Orte aufzusuchen . Ic h macht e mein e Aufgab e wirklic h gut , abe r u m jen e Zeit verlo r ic h mein e Form , un d ic h began n da s Aug e vo r mi r z u sehen . Das Auge , sagt e de r Nagual , hatt e alle s fü r mic h verändert , un d e r befah l mir, diese s Aug e z u nutzen , u m mic h fortziehe n z u lassen . E r sagte , da ß ich nich t di e Zei t habe n würde , bei m

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