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Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Titel: Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlos Castaneda
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Ich schaut e l a Gord a an . Si e schie n noc h meh r erschrocke n al s ich . Si e stand reglos , mi t ausgestreckte m Arm , al s o b s i e di e Tü r öffne n wollte . Ih r Mund stan d offen . Si e schie n mitte n i n de r Bewegun g erstarrt.
    Di e Tü r konnt e jede n Momen t aufspringen . D a ware n abe r keinerlei Stöß e gege n di e Tür , sonder n ei n furchtbare r lautlose r Druck , un d zwar nich t nu r gege n di e Tür , son d er n gege n da s ganz e Haus.
    L a Gord a ga b sic h eine n Ruc k un d befah l mir , si e rasc h vo n hinte n zu umarmen , wobe i ic h mein e Händ e übe r ihre m Nabe l verschränke n mußte.

Dan n führt e si e mi t ihre n Hände n ein e seltsam e Bewegun g aus . E s war , als o b si e ei n Handtuc h schwenkte , da s si e i n Augenhöh e hielt . Die s machte si e viermal . Dan n macht e si e ein e weiter e geheimnisvoll e Bewegung . Sie hiel t ihr e Händ e vo r di e Brust , un d zwa r mi t nac h obe n gerichteten Handfläche n un d ohn e da ß si e einande r berührten . Di e Ellboge n strec kte si e seitlic h ab . Jetz t schlo ß si e di e Hände , al s o b si e plötzlic h zwei unsichtbar e Hebe l packe n wollte . Langsa m dreht e si e di e Hände , bi s die Handfläche n nac h unte n wiesen , un d dan n führt e si e ein e seh r schöne, kraftvoll e Bewegun g au s - ein e Bewegung , a n de r jede r Muske l ihres Körper s beteilig t z u sei n schien . E s war , al s o b si e - gege n starken Widerstan d - ein e schwer e Schiebetü r öffnete . Vo r Anstrengun g zittert e sie a m ganze n Körper . Ihr e Arm e bewegte n sic h langsam , al s öffn e si e eine sehr , seh r schwe r e Tür , bi s si e waagerech t vol l durchgestreck t waren.
    Ic h hatt e de n deutliche n Eindruck , da ß ei n heftige r Windsto ß hereinfuhr, kau m da ß dies e imaginär e Tü r geöffne t war . De r Win d erfaßt e un s un d riß un s buchstäblic h durc h di e Wan d hinaus . Ode r vielmehr , d i e Wänd e des Hause s ginge n durc h un s hindurc h - ode r vielleich t fuhre n wi r drei , la Gorda , da s Hau s un d ich , durc h di e Tür , di e si e geöffne t hatte . Plötzlich befan d ic h mic h i m Freien , au f eine m offene n Feld . Ic h sa h di e dunklen Umriss e vo n Berge n un d Bäum e n . Ic h hiel t nich t meh r l a Gorda s Taille umschlungen . Ei n Geräusc h veranlaßt e mic h aufzublicken, un d ic h sa h l a Gord a - al s schwarze n Schatte n eine s riesigen Flugdrachen s - etw a vie r Mete r übe r mi r schweben . Ic h spürt e ein furchtbare s Jucke n i m Nabel , dan n stürzt e l a Gord a i n höchste m Temp o zu Boden . Abe r stat t aufzuschlagen , bremst e si e gan z weic h ab.
    I m gleiche n Moment , al s l a Gord a landete , steigert e sic h da s Jucke n in meine r Nabelgegen d z u eine m schwächende n Nervenschmerz . E s war , als zög e ihr e Landun g mei n Innerste s nac h außen . Vo r Schmer z schri e ic h laut auf.
    Dan n stan d l a Gord a nebe n mir ; si e ran g verzweifel t nac h Atem . Ich setzt e mic h hin . Wi r ware n wiede r i n Do n Genaro s Haus , i m gleichen Zimmer , w o wi r vorhi n gewese n waren . Noc h imme r keucht e l a Gor da atemlos . Si e wa r i n Schwei ß gebadet.
    »La ß un s liebe r vo n hie r verschwinden« , murmelt e sie . Nac h kurzer Fahr t erreichte n wi r da s Hau s de r Schwesterchen . Kein e vo n ihne n wa r da. L a Gord a zündet e ein e Latern e a n un d führt e mic h direk t zu r offenen Küch e hin te r de m Haus . Dor t zo g si e sic h au s un d ba t mich , si e wi e ein Pfer d z u waschen , da s heißt , si e eimerweis e mi t Wasse r z u begießen . Ich holt e eine n kleine n Eime r Wasse r un d fin g an , e s übe r ihre n Rücke n rieseln z u lassen , abe r si e verlangte , ic h müss e si e i n volle m Schwal l begießen . Sie erklärte , da ß ei n Kontak t mi t de n Verbündeten , wi e wi r ih n vorhi n hatten, eine n seh r schädliche n Schwei ß au f di e Hau t treibt , de r sofor t abgewaschen werde n müsse . Si e hie ß auc h mic h mein e Kleide r ausziehe n un d übergoß mic h mi t eiskalte m Wasser . Dan n reicht e si e mi r ei n frische s Tuch , un d wir trocknete n un s ab , währen d wi r in s Hau s zurückkehrten . Nachde m si e die Latern e a n di e Wan d gehäng t hatte , setzt e si e sic h au f da s groß e Bet t im vordere n Zimmer . Si e hatt e di e Kni e vo r di e B rus t gezogen , un d ic h konnte jed e Stell e ihre s Körper s sehen . Ic h zo g ihre n nackte n Körpe r a n mich , und dan n wurd e mi r klar ,

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