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Don Quixote

Don Quixote

Titel: Don Quixote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miguel de Cervantes Saavedra
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ab, mit einer sehr braven Mannschaft versehen, und wieder nach zwei Tagen segelten die Galeeren nach der Levante, nachdem der General den Vizekönig gebeten hatte, daß er von der Güte sein möchte, ihm Nachricht zu geben, was sich in Ansehung der Befreiung des Don Gregorio und mit der Anna Felix weiter zugetragen habe. Der Vizekönig versprach, diese Bitte zu erfüllen.
    Aber an einem Morgen, als Don Quixote am Strande spazierenritt, mit allen seinen Waffenstücken bewaffnet, weil, wie er oftmals sagte, sie sein Schmuck seien und sein Ausruhen das Streiten, weshalb er sich nie ohne sie befand, sah er gegen sich einen Ritter kommen, ebenfalls ganz in schimmernden Waffen gekleidet, der auf dem Schilde einen glänzenden Mond abgebildet führte; als dieser so nahe gekommen, daß er gehört werden konnte, sprach er mit lauter Stimme, seine Rede gegen Don Quixote gewendet: »Erlauchter Ritter und niemals genug so, wie er es verdient, gepriesener Don Quixote von la Mancha, ich bin der Ritter vom silbernen Monde, dessen unerhörte Taten dir vielleicht seinen Namen bekannt gemacht haben; ich komme, mit dir zu streiten und die Kraft deiner Arme zu versuchen, aus der Ursache, dich erkennen und bekennen zu machen, daß meine Dame, welche es auch sei, ohne Vergleich schöner ist als deine Dulcinea von Toboso, welche Wahrheit, wenn du sie freiwillig zugestehst, deinen Tod verhindert und mich der Mühe überhebt, dich umzubringen; willst du aber kämpfen und ich überwinde dich, so verlange ich keine andere Genugtuung, als daß du die Waffen niederlegst und dich enthältst, Abenteuer zu suchen, dich in deine Heimat zurückbegibst auf die Zeit eines Jahres, wo du leben sollst, ohne das Schwert in die Hand zu nehmen, im stillen Frieden und in heilsamer Ruhe, denn so ist es dir zuträglich zur Vermehrung deiner Habe und Errettung deiner Seele; wirst du mich aber überwinden, so fällt mein Haupt deiner Willkür anheim, deine Beute sind meine Waffen und mein Roß, und zu dir wird der Ruhm meiner Taten hinübergehen. Erwäge, was dir heilsamer sei, und antworte mir alsbald: denn den heutigen ganzen Tag habe ich dazu bestimmt, um diesen Handel zu Ende zu führen.«
    Don Quixote war in Verwunderung und Erstaunen, sowohl über den Stolz des Ritters vom silbernen Monde als auch über die Ursache seiner Ausforderung; er antwortete ihm mit ruhigem, strengem Anstande: »Ritter vom silbernen Monde, dessen Taten bis jetzt noch nicht zu meiner Kundschaft gelangt sind, ich will Euch schwören machen, daß Ihr niemals die erlauchte Dulcinea gesehen habt, denn wenn Ihr sie gesehen hättet, so weiß ich, daß Ihr hierüber keinen Zwist beginnen würdet, weil Euch ihr Anblick überzeugte, daß es niemals eine Schönheit gegeben habe noch geben könne, die sich mit der ihrigen in eine Vergleichung einlassen dürfe; darum, nicht sagend, daß Ihr lügt, sondern nur, daß Ihr von dem Rechten abirrt, nehme ich unter den genannten Bedingungen die Ausforderung an, und zwar sogleich, damit der Tag nicht verstreiche, welchen Ihr dazu bestimmt habt, und allein nehme ich von den Bedingungen die aus, daß zu mir der Ruhm Eurer Taten übergehe, denn ich weiß nicht, welche noch welcher Art sie seien; ich begnüge mich mit den meinigen, welche und welcher Art sie sind. Nehmt übrigens den Teil des Feldes, welchen Ihr wollt, denn ich werde das nämliche tun, und wem es Gott verleiht, dem mag es Sankt Peter gesegnen.«
    Von der Stadt hatten sie den Ritter vom silbernen Monde gesehen und dem Vizekönige gesagt, daß er mit Don Quixote von la Mancha im Gespräch begriffen sei. Der Vizekönig, welcher glaubte, es sei ein neues Abenteuer, welches von Don Antonio Moreno oder von einem andern Ritter aus der Stadt angestellt worden, begab sich sogleich mit Don Antonio und vielen andern Rittern, welche ihn begleiteten, nach dem Strande, wo er eintraf, als Don Quixote eben den Rozinante umschwenkte, um das nötige Feld zu gewinnen. Als der Vizekönig nun sah, daß sie Anstalten machten, aufeinanderzutreffen, stellte er sich in die Mitte und fragte, welches die Ursache sei, die sie bewegen könne, so plötzlich einen Kampf zu beginnen. Der Ritter vom silbernen Monde antwortete, sie beruhe auf dem Vorzuge der Schönheit, und sagte ihm kürzlich ebendas, was er dem Don Quixote gesagt hatte, nebst den Bedingungen, unter welchen sie die Ausforderung angenommen und welche sie von beiden Seiten festgesetzt hätten. Der Vizekönig ritt zum Don Antonio und fragte ihn leise, ob er

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