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Donavan und die Eurasierin

Donavan und die Eurasierin

Titel: Donavan und die Eurasierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ihm.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Na
schön, wenn Sie unbedingt auf Pokern versessen sind. Woodbury vertritt ein
östliches Syndikat. Meiner Vermutung nach wird es vorwiegend aus Taiwan
unterstützt, und die Thai sind nur eine Fassade, die dem ganzen einen
gefälligen Anstrich gibt.«
    »Und wen vertreten Sie?«
    »Ein kalifornisches Syndikat«,
erwiderte er. »Wenn ich Ihnen ein paar Namen von Leuten, die damit in
Verbindung stehen, nennen würde, wären vielleicht sogar Sie beeindruckt,
Donavan.«
    »Sie meinen, Woodbury hätte
Delaney umbringen lassen, um einen Teil der Konkurrenz auszuschalten?«
    »Was denn sonst, zum Teufel?
Aber ihm entging die Verbindung zwischen Delaney und der Eurasierin. Unsere
Leute haben besser gearbeitet. Wir verfolgten das Mädchen von Bangkok hierher
und warteten, bis sie mit Ihnen Verbindung aufnahm. Sie stehen in dem Ruf, sich
in Dinge einzumischen, die Sie nichts angehen, Donavan. Wieviel Geld haben Sie denn reingesteckt?«
    »Genügend«, sagte ich und
hoffte, daß diese Antwort auf eine Frage, die ich vorerst nicht verstand,
ausreichend vage war.
    »Es war Woodbury, der anfing
alle Minen springen zu lassen«, sagte er. »Ich kann mich durch Ihre dauernde
Einmischung nicht von ihm ablenken lassen. Also treten Sie leise und amüsieren
Sie sich hier in Hongkong. Wenn alles vorüber ist, können Sie die Mädchen
zurückhaben und dann Schwamm drüber.«
    »In einem Punkt haben Sie
recht«, sagte ich. »Delaney ist tot. Wie wäre es also, wenn Sie mich beteiligen
würden?«
    »Daran ist nicht zu denken«,
sagte er. »Was mich betrifft, so würde ich mir das überlegen. Aber die Jungen,
die hinter dem Syndikat stehen, sind habgierige Burschen. Sie wollen alles für
sich haben.«
    »Sie könnten jederzeit ein
neues Syndikat bilden«, sagte ich bedächtig. »Ein ganz exklusives Syndikat -
nur wir beide. Geld wäre kein Problem.«
    »Sie wissen nicht, wovon Sie
reden, Donavan. Sie würden uns innerhalb von vierundzwanzig Stunden auf die
Schliche kommen, und ich würde dran glauben müssen.« Er trommelte mit den
Fingern der rechten Hand auf die Tischplatte. »War das nun alles, was Sie
wollten? Ich meine, nichts weiter als albernes Geplapper?«
    »Ich möchte ganz einfach
wissen, was hinter all dem steckt«, antwortete ich. »Ich bin nach wie vor
verwirrt.«
    »Lassen Sie’s dabei«, sagte er.
»Das ist für alle Beteiligten sicherer, vor allem für die Mädchen.«
    Er stand auf und ging weg. Ich
beobachtete, wie er stehenblieb und mit einem Burschen an der Bar sprach, der
bis dahin sein Bier getrunken und sich um nichts sonst gekümmert hatte. Der
Kerl, mit dem Kaiser redete, hatte eine weiße Messernarbe an der einen Seite
seines Gesichts und sah aus als ob ihm das, was er hörte, gar nicht gefiele.
Dann verließ Kaiser die Bar, und Hicks kam zu mir herüber. Er setzte sich auf
den Stuhl, den Kaiser soeben verlassen hatte und stellte sein Bierglas auf den
Tisch.
    »Wenn ich blöde genug sei, ihm
aus dem Hotel zu folgen, würde ich ein Messer zwischen die Rippen kriegen,
bevor ich zehn Meter weit sei, hat der Drecksack gesagt.« Er trank einen
Schluck Bier. »Daran hätte ich denken sollen. Wenn er wußte, wo er Sie an der Deep Water Bucht finden kann, und
wenn er über die beiden Mädchen informiert war, dann wußte er auch über mich
Bescheid. Also, was hat er gesagt?«
    Ich erzählte es ihm. Hicks sah
mich, als ich geendet hatte, verdutzt an.
    »Was ist bloß mit diesem Chang
los, daß er so viel Geld wert ist? Hat er vielleicht zwei Pillen erfunden, die
man ins Meer wirft, und innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden krepiert
alles?«
    »Eine gute Frage«, antwortete
ich weise. »Kaiser redet von drei an der Geschichte beteiligten Syndikaten und
behauptet, es stünden zehn Millionen Dollar auf dem Spiel. Es ergibt alles
keinen Sinn.«
    »Wir können immer noch das tun,
was er sagt«, schlug Hicks hoffnungsvoll vor. »Nämlich hier in Hongkong einen
hübschen Urlaub machen, uns zwei Puppen als Ersatz für die verlorengegangenen
suchen und es uns gut sein lassen. Ich wollte sowieso nie nach China.«
    »Wir könnten zum Wan Chai hinuntergehen, wenn Sie Ihr Bier ausgetrunken haben«,
sagte ich.
    »Und uns zwei andere Puppen
anlachen?«
    »Und mit dem Burschen reden,
dem die Bar dort gehört«, sagte ich. »Ich habe mir schon immer gewünscht, einem
chinesischen Geheimbund beizutreten.«
     
     
     

6
     
    In der Bar herrschte flauer
Betrieb, als wir eintraten. Die Mädchen

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