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Donavan und die Eurasierin

Donavan und die Eurasierin

Titel: Donavan und die Eurasierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ihr gesagt, sie
solle, falls ihm etwas zustieße, nach Hongkong fliegen und sich mit mir in
Verbindung setzen«, antwortete ich. »Er wußte, daß ich mich um sie kümmern
würde.«
    »Sehr lobenswert, Mr. Donavan«,
sagte er ernsthaft. »Und wie es sich gestern nacht erwiesen hat, haben Sie sich sehr gewissenhaft um sie bemüht.«
    »So gewissenhaft nun auch
wieder nicht«, erwiderte ich. »Sie ist gekidnappt worden.«
    »Nicht von mir, das versichere
ich Ihnen.«
    »Von einem Mann namens Kaiser«,
sagte ich.
    »Das tut mir leid. Kann ich
Ihnen irgendwie helfen, Mr. Donavan?«
    »Ja - wenn Sie wissen, wo ich
Mr. Kaiser finden kann.«
    »Vielleicht kann ich Ihnen da
wirklich helfen. Kaiser ist natürlich der Chef des kalifornischen Syndikats.
Delaney stand dem Syndikat in Singapore vor, aber wie
Sie sagen, ist er nun tot. Welcher Art war Ihre Verbindung zu Delaney, Mr.
Donavan?«
    »Er ist ein alter Freund von
mir - oder war es vielmehr«, antwortete ich. »Er schrieb mir, ich sollte mich
hier in Hongkong mit ihm treffen. Aber er erwähnte nicht, weshalb.«
    »Eine Antwort, die so simpel
ist, daß sie wahr sein kann.« Lee lächelte vage. »Und wenn sie stimmt, bedeutet
Ihnen mein ganzes Gerede von Syndikaten gar nichts. Stimmt das, Mr. Donavan?«
    »Stimmt«, sagte ich und kam zu
dem Schluß, daß ich nichts zu verlieren hatte. »Kaiser hat von Syndikaten
gesprochen. Er hat noch ein weiteres erwähnt, das ein Mann namens Woodbury in
Hongkong leitet.«
    »Das Syndikat in Hongkong, dem
ich vorstehe, hat er nicht erwähnt?«
    »Nein.«
    »Warum hat er das Mädchen
entführt?«
    »Er hat zwei Mädchen gekidnapt «, sagte ich. »Die andere wohnte schon bei mir,
bevor die Eurasierin eintraf.«
    »Warum?«
    »Er behauptet, ich bekäme die
beiden zurück, wenn alles zu Ende sei«, antwortete ich. »Sofern ich nicht nach
Macau fahre oder mich in der Zwischenzeit mit Macau in Verbindung setze.«
    »Also glaubt Kaiser, daß Sie,
nachdem Delaney tot ist, Chef des Syndikats in Singapore seien«, sagte Lee. »Aber das stimmt nicht?«
    »Ich möchte lediglich die
beiden Mädchen zurückhaben«, erwiderte ich.
    Er zögerte kaum merklich. »Ich
glaube Ihnen, Mr. Donavan«, sagte er dann mit Nachdruck. »Ich will Ihnen bei
der Suche nach Ihren Mädchen helfen. Ein kleines Geschenk von mir. Aber ich muß
Sie warnen - wenn ich herausfinde, daß Sie mich belogen haben und doch zu
irgendeinem Syndikat gehören, dann werde ich das Gefühl haben, betrogen worden
zu sein. Die Konsequenzen wären für Sie nicht erfreulich -« er warf einen
flüchtigen Blick auf Hicks, »und ebensowenig für
Ihren Freund.«
    »Ich verstehe«, sagte ich.
    »Kaiser hat ein Haus in den New Territories mit Blick auf die Junk Bucht«, fuhr er fort.
»Es ist ein großes Gebäude und liegt abseits. Es zu finden, ist kein Problem.
Vermutlich werden Ihre Mädchen dort festgehalten. Aber das Haus ist sehr gut
bewacht. Mein Mitarbeiter Horatio Leung kann Sie im Wagen dorthin bringen. Aber
er darf nicht in die Sache hineingezogen werden, Sie verstehen. Er wird auf Sie
warten und Sie, wenn Sie erfolgreich sind, nach Hongkong Island zurückbringen.
Er wird eine vereinbarte Zeit abwarten und falls Sie bis dahin nicht
zurückgekehrt sind, wegfahren.«
    »Sie sind sehr großzügig, Mr.
Lee.«
    Er machte eine Geste der
Bescheidenheit. »Es ist nur ein kleiner Dienst, den ich Ihnen erweise, Mr.
Donavan. Aber nun sollten wir vermutlich meinen Mitarbeiter in unsere
Diskussionen einschalten.«
    Ungefähr zehn Sekunden später
öffnete sich die Tür, und Horatio Leung trat ein.
    »Telepathie, Mr. Lee?«
erkundigte ich mich höflich.
    Er lächelte erneut. »Der Raum
wird abgehört, wie Sie bereits vermutet haben. Bei Gelegenheiten wie diesen
spart das eine Menge Zeit.« Er sah Leung an. »Können Sie sie zu diesem Haus
bringen?«
    »Natürlich«, antwortete Leung.
»Aber es wird sehr gut bewacht sein, wie Sie schon sagten, Mr. Lee.«
    »Haben Sie Waffen, Mr.
Donavan?« fragte Lee.
    »Nein«, antwortete ich.
    »In dieser Beziehung kann Mr.
Leung Ihnen zu Diensten sein«, sagte er ruhig. »Ich wünsche Ihnen jeden
erdenklichen Erfolg, Mr. Donavan.« - »Vielen Dank.«
    »Falls Sie Mr. Harry Kaiser
zufällig erschießen sollten, fände ich das sehr amüsant«, bemerkte er.
»Andererseits - falls er Sie töten sollte, fände ich das bedauernswert, aber
zugleich wäre es eine Lösung des Problems, das im Zusammenhang mit Ihnen noch
immer an mir nagt.«
    »Ich weiß Ihre Denkweise

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