Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Donavan und die Eurasierin

Donavan und die Eurasierin

Titel: Donavan und die Eurasierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
krächzte er.
    »Willst du darauf eine Wette
eingehen?« fragte ihn Hicks. »Überleg dir, was du einsetzen willst.«
    »Los, rufen Sie!« befahl ich.
    Also begann Eddie zu rufen. Er
hatte eine sehr laute Stimme, und wenn er sich von vornherein einer anderen
Branche zugewandt hätte, so hätte er leicht ein paar Lautsprechermeisterschaften
gewinnen können. Als er zu dem Teil kam, in dem er von uns vieren sprach, die
ihn umbringen würden, wenn sein Freund sich nicht ergäbe, wurde seine Stimme
sehr eindringlich. Vielleicht trug der Lauf meines Revolvers, der sich in
seinen Nacken bohrte, dazu bei. Aber vom ersten Stock herab kam nichts weiter
als Schweigen.
    »Das ist nicht
freundschaftlich, Eddie-Boy«, sagte Hicks. »Er schert sich den Teufel drum, ob
du krepierst.«
    »Sie haben wahrscheinlich
recht«, pflichtete ich bei.
    Ich hob die Waffe und feuerte
schnell hintereinander zwei Schüsse in die Decke. Eddie stöhnte voller
Einfühlungsvermögen. Dann ergriff ich den Revolver am Lauf und knallte ihm den
Griff gegen den Hinterkopf. Eddie sackte auf dem Boden zusammen; ich schob die
Waffe in meine Tasche, bückte mich und hievte den Mann über meine Schulter. Er
wog eine ganze Menge, und meine Muskeln ächzten unisono, als ich mich wieder
aufrichtete.
    »Was tun wir jetzt?« erkundigte
sich Hicks mit mildem Interesse. »Heimgehen und ihn als Trophäe mitnehmen?«
    »Wir gehen ins Zimmer hinauf
und wenden das alte >Eins-zwei-drei System< an«, antwortete ich.
    »Und Eddie ist Nummer eins.«
Hicks nickte. »Sehr hübsch.«
    Also stiegen wir nach oben und
blieben vor der zweiten Tür rechts stehen. Ich stellte den bewußtlosen Eddie auf die Füße und hielt ihn an den Schultern aufrecht.
    »Wir kommen rein!« schrie ich.
    Hicks trat beiseite, gab einen
Schuß ins Schloß ab und trat die Tür auf. Ich stürmte voran, den bewegungslosen
Eddie vor mir, und Hicks - immer noch streng nach dem
>Freundschaftssystem< - hielt sich unmittelbar hinter mir. Da ich den
Kopf hinter Eddies Schulter versteckt hielt, konnte ich nicht das geringste
sehen. Fast im selben Augenblick, als ich eindrang, hörte ich in schneller
Folge drei Schüsse knallen und spürte, wie Eddies widerstandsloser Körper
jedesmal zusammenzuckte; dann ertönten zwei Schüsse hinter mir. Etwas Nasses
und Warmes spritzte mir ins Gesicht.
    »Sie können ihn jetzt fallen
lassen, Kollege«, sagte Hicks.
    Also ließ ich Eddies
durchlöcherten Körper los und sah mich interessiert um.
    Es handelte sich um einen
dürftig möblierten Raum mit zwei einzelnen Betten und einer mitgenommen
wirkenden Kommode. Earl - wer immer er gewesen war - lag zusammengesunken auf
dem Boden, und die Bambusmatte unter ihm nahm langsam eine rötlichbraune Farbe
an. Zwei nackte weibliche Wesen standen mit dem Rücken zur gegenüberliegenden
Wand, und die Augen quollen ihnen aus dem Kopf.
    »Wollt ihr uns nicht vielleicht
einen Drink oder sonstwas anbieten?« fragte Hicks in
mildem Ton.
     
     
     

8
     
    »Sie zwangen uns, uns
auszuziehen und nahmen dann alle unsere Kleider weg«, sagte Elaine.
    »Aber vergewaltigt haben sie
uns nicht«, fügte Daphne munter hinzu. »Dieser gräßliche Kaiser hat es ihnen verboten.
Allerdings hat er nicht gesagt, daß sie uns nicht befummeln dürften.« Sie
schauderte anmutig. »Die Kerle hatten solche schrecklich groben Hände. Dann,
als sie damit aufgehört hatten, wollten sie, daß wir ihnen eine kleine
Vorstellung gäben. Genaugenommen zwangen sie uns dazu. Wieso regt der Anblick
von zwei Mädchen Männer eigentlich so auf?«
    »Na, und hat es dir Spaß
gemacht?« fragte ich und fand, daß sich die Situation zunehmend vorteilhafter
entwickelte. »Wenigstens ein bißchen?«
    »Ein ganz kleines bißchen,
Schätzchen«, gab sie zu. »Wahrscheinlich hat das was mit dem scheußlichen Klima
zu tun. Ich habe die ganze Zeit über das Gefühl, in Hitze zu sein.«
    »Wollt ihr nicht mal eure
Kleider suchen?« schlug ich vor. »Dann könnten wir nämlich von hier weggehen.«
    »Und all die schönen neuen
Sachen, die wir für mich gekauft haben«, sagte Elaine. »Vielleicht liegen die
Päckchen noch im Wagen.«
    »Wollen wir nicht mal
nachsehen?« sagte Daphne schlau.
    Ich sah ihren rhythmisch
wippenden Hinterteilen nach, als sie das Zimmer verließen, und seufzte leise.
Es war ein freundlicher Anblick.
    »Ich weiß, was Sie meinen«,
sagte Hicks und seufzte selbst leise. »Ich fürchte, ich kann es nun nicht mehr
länger aushalten, Donavan. Sie werden mir eine

Weitere Kostenlose Bücher