Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Donavan und die Eurasierin

Donavan und die Eurasierin

Titel: Donavan und die Eurasierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
plattgedrückten
Löckchen blonden Haars unter dem seidenen Höschen zu sehen.
    »So ist es schon viel besser«,
sagte sie. »Und wir haben euch beiden noch nicht gedankt, daß ihr uns vor einem
schlimmeren Schicksal gerettet habt als befummelt zu werden. Aber ich werde
meine Dankbarkeit später noch auf handfestere Weise demonstrieren, Paul.« Ihre
Augen glitten zu Elaine hinüber. »Das heißt, wenn niemand Einwände erhebt.«
    »Ich gewiß nicht«, sagte ich
und fügte mit unschuldiger Stimme hinzu: »Ich kann natürlich nicht für Hicks
sprechen.«
    »Ich kann’s gar nicht
erwarten«, sagte Hicks.
    »Ich bin ganz vernarrt in sein
Gesicht«, sagte Elaine leise. »Diese Messernarbe da an der Seite - er sieht so
herrlich bösartig aus.«
    »Scheiße«, sagte Hicks galant.
»Die meisten rennen schreiend weg, wenn sie nur einen Blick darauf geworfen
haben.«
    Daphne trank ihr Glas leer und
stand auf. »Laß mir eine Viertelstunde Zeit, um mich zu duschen und schön zu
machen, Paul«, sagte sie und strebte den Schlafzimmern zu.
    Und Elaine lächelte Hicks
strahlend zu und folgte Daphne aus dem Zimmer.
    »Wissen Sie«, sagte Hicks,
nachdem sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, »manchmal kann die Arbeit
bei Ihnen auch ein Vergnügen sein.«
    »Sind die Außentüren
verschlossen?« fragte ich.
    »Und verriegelt«, antwortete er.
»Keiner kann sich heimlich einschleichen, Kollege.«
    »Ich glaube ohnehin nicht, daß
Kaiser sich heute nacht noch genügend schnell faßt,
um es uns heimzuzahlen.«
    »Aber morgen ist auch ein Tag«,
sagte er philosophisch.
    »Ich habe es mir überlegt«,
sagte ich. »Vielleicht sollten wir eine lange Seereise machen?«
    »Auf Franklins Dschunke?«
    »Das kommt darauf an, wie
schnell er sie startbereit machen kann«, sagte ich. »Nur wäre es vielleicht
keine schlechte Idee, im Augenblick aus Hongkong zu verschwinden. Diesem ganzen
Gerede nach erwarten uns alle Interessierten in Macau. Wenn wir Glück haben,
werden sie mit dem Warten aufgehört haben, wenn wir wirklich eintreffen.«
    »Klingt nicht schlecht«, sagte
Hicks und schnaubte dann laut. »Bei meinem verdammten Glück geraten wir
innerhalb der ersten vierundzwanzig Stunden in einen Taifun.«
    »Auf welches Syndikat setzen
Sie?«
    »Syndikat?« Dann erinnerte er
sich plötzlich. »Na, wir sind das einzige, was von dem Syndikat in Singapore übrig ist, nachdem Ihr alter Kumpel ins Gras gebissen
hat - nicht? Aber da alle auf die gleiche Sache scharf sind, setze ich auf uns,
weil wir die einzigen sind, die wissen, wo Chang sein wird und wann -
hoffentlich wenigstens.«
    »Aber da gibt es immer noch so
was wie eine Ersatz-Wette, nicht wahr?« sagte ich. »Für den Fall zum Beispiel,
daß das favorisierte Pferd geklaut wird oder so was.«
    »Sie haben irgendwas ganz
Teuflisches in petto«, sagte Hicks bedächtig. »Das sehe ich Ihnen an.«
    »Ich habe mir gerade überlegt,
wie groß unsere Chancen sind, uns einen Anteil an dem Syndikat in Hongkong zu
sichern«, sagte ich. »Vielleicht werde ich mich am Morgen mal mit Charles Lee
darüber unterhalten.«
    »Mit Sicherheit haben Sie auch
nicht den Schatten einer Hoffnung, Kaiser dazu zu bringen, Sie an seinem
Syndikat zu beteiligen.« Er lachte kurz und stand dann abrupt auf. »Hören Sie,
Donavan, haben Sie eigentlich kapiert, wobei es sich bei dem ganzen überhaupt
dreht?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Je mehr
ich davon höre, desto verwirrter bin ich.«
    »Eines ist sicher«, sagte er,
»ich werde mich wesentlich wohler fühlen als hier, wenn ich auf Franklins
Dschunke bin und wir seine ganze Artillerie bei uns haben.«
    »Ich neige dazu, Ihnen recht zu
geben«, pflichtete ich bei.
    »Ich frage mich, wer von beiden
chinesisch war?«
    »Was?«
    »Ihr Vater oder ihre Mutter?«
    »Sprechen Sie von Elaine?«
    Er schnaubte. »Ich rede gewiß
nicht von dieser elenden Daphne mit ihrem arroganten englischen Akzent.«
    »Spielt es eine Rolle?«
    »Es ist faszinierend«, sagte
er. »Ich meine, wenn ihre Mutter Chinesin wäre, dann wäre das nicht so
ungewöhnlich. Aber wenn ihr Vater Chinese ist, liegt der Fall anders.«
    »Warum fragen Sie sie nicht?«
erkundigte ich mich geduldig.
    »Ich möchte sie nicht gern
fragen«, erwiderte er schnell. »Sie ist ein sensibles Mädchen. So was spüre ich
gleich.«
    »Woran spüren Sie das?«
    »An dem, was sie über mein
Gesicht sagte.« Er lächelte verschämt. »Nur ein wirklich sensibles Mädchen weiß
so was zu schätzen.«
    »Oder ein

Weitere Kostenlose Bücher