Donavan und die Eurasierin
der beiden überlassen müssen.
Ich meine, fair ist fair, oder nicht?«
»Na klar«, sagte ich. »Welche
wollen Sie haben?«
»Ich kann dieses Frauenzimmer
mit ihrem hochgestochenen Akzent nicht mehr ertragen«, sagte er. »Ich nehme die
Farbige, wenn es Ihnen egal ist.«
»Wenn es ihr auch egal ist -
warum nicht?«
Wir verließen das Zimmer und
gingen die Treppe hinab zum Ausgang. Ich trat unter den Portikus und erlebte
eine Überraschung. Die schwarze Limousine stand noch immer vor dem
geschlossenen schmiedeeisernen Tor.
»Horatio!« schrie ich.
»Ist alles in Ordnung, Mr.
Donavan?« Seine Stimme bebte noch leicht, aber meiner Ansicht nach stand ihm
das auch zu.
»Bestens«, sagte ich. »Wir
kommen gleich.«
»Was machen wir mit den
Leichen?« erkundigte sich Hicks.
Ich zuckte die Schultern. »Die
hinterlassen wir vermutlich am besten Kaiser.«
»Wir könnten das Bums in Brand
setzen, bevor wir wegfahren«, schlug er vor.
»Ich glaube, ich möchte Kaiser
lieber in sein Haus zurückkommen lassen«, sagte ich, »und zu seinen drei
Leichen. Er war so verdammt selbstsicher in der Drachenbar.«
»Er wird hinter uns herjagen,
Kollege«, sagte Hicks.
»Da bin ich nicht so sicher«,
meinte ich. »Meiner Ansicht nach hat er im Augenblick andere Dinge im Kopf, und
der Verlust von drei seiner Männer wird ihn aufhalten und zwingen, Überlegungen
anzustellen.«
Von irgendwo aus dem ersten
Stock herab ertönte Jauchzen, und dann kamen die beiden Mädchen
heruntergerannt, voll angezogen und alle Arme voll mit einer Unzahl von
Paketen.
»Wir haben alles gefunden«, verkündete
Elaine atemlos. »Ist das nicht herrlich?«
Die beiden ignorierten
sorgfältig die Leiche, die ausgestreckt auf der Zufahrt lag, marschierten an
ihr vorbei und plauderten unentwegt. Als wir die Backsteinmauer erreicht
hatten, warf Hicks die Pakete hinüber, und Leung stieg aus, um sie draußen
einzusammeln. Ich nahm einen Anlauf, zog mich hoch und setzte mich rittlings
auf die Mauer. Hicks ließ Elaine auf seine ineinander verschränkten Hände
treten und hob sich zu mir hoch. Sie sprang auf der anderen Seite elastisch
hinab. Dann wiederholte Hicks dasselbe für Daphne. Alles war okay, bis sie oben
auf der Mauer stand.
»Ich kann nicht springen, Paul
- es ist zu tief.«
»Sei nicht albern«, sagte ich.
»Ich kann nicht«, wiederholte
sie eigensinnig und kauerte sich nieder, wobei sich ihr Rock bis über die
Schenkel hoch schob. Ihr Hinterteil stand gefährlich ab.
Ich hob die Hand und zwickte
sie kräftig zwischen die gespreizten Schenkel. Es war die schnellste Methode,
um einen Streit zu vermeiden, fand ich. Sie gab einen schrillen Schrei von sich
und segelte von der Mauer hinab wie eine Art Kamikaze-Segelflieger. Ich sprang
hinterher, und Hicks folgte uns ein paar Sekunden später.
»Du Miststück«, sagte Daphne
leidenschaftlich. »Ich habe mir beide Knöchel gebrochen.«
Ich griff nach ihrem Arm und
zog sie hoch, dann zwickte ich sie noch einmal. Sie vergaß sämtliche
gebrochenen Knöchel und verschwand in Windeseile im Wagen. Wir übrigen folgten
ihr, und Leung ließ den Motor an.
»Es war nett von Ihnen, auf uns
zu warten, Horatio«, sagte ich.
»Nachdem Sie den ersten Mann
getötet und den anderen überwältigt hatten, fand ich, daß ich beruhigt warten
könnte, da die Chancen gut standen«, sagte er. »Wäre ein Fremder an der Haustür
erschienen, so wäre ich sehr schnell weggefahren, das kann ich Ihnen
versichern.«
»Sehr vernünftig«, pflichtete
ich bei.
Er schaltete die Scheinwerfer
an und fuhr den Wagen rückwärts auf die Straße hinaus.
»Eines interessiert mich, Mr.
Donavan«, sagte er vorsichtig, »war Mr. Kaiser zufällig im Haus?«
»Unglücklicherweise nein«,
erwiderte ich.
»Mr. Lee wird sehr enttäuscht
sein, wenn er es hört«, sagte er. »Wie viele Leute haben Sie insgesamt
umgebracht?«
»Drei«, sagte Hicks.
»Darüber wird Mr. Lee sehr
erfreut sein.« Leungs Stimme klang beinahe fröhlich. »Alles, was Mr. Kaiser weh
tut, läßt Mr. Lees Herz jubilieren.«
Leung fuhr uns den ganzen Weg
zurück zur Deep Water Bucht, lehnte einen angebotenen Drink ab und kehrte eilig nach Hause zurück, um
Mr. Lee zu berichten. Wir fuhren im Aufzug zum Penthouse hoch und Hicks goß
einen Drink ein. Daphne warf sich in einen Sessel, zog ihr Kleid bis über die
Schenkel hoch und spreizte die Beine unelegant breit. Wenn man unmittelbar vor
ihr stand, war es möglich, den Hügel zwischen ihnen und die
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