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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Alenari gesprochen. Und erfahren, was auf dem Anwesen von Talki geschehen ist.«
    »Wer war es?«, hauchte ich.
    »Rowan. Genau wie ich vermutet hatte. Er hat Talki und deine Frau ermordet. Und auch die Auserwählten … meine Auserwählten, die ihm Alenari für dieses Vorhaben ausgeliehen hatte. Sie selbst hat Talki von Rowan abgelenkt, den Plan hat Mithipha ausgeheckt.«
    »Dann hatten also alle drei ihre Finger im Spiel.«
    »Ja. Aber getötet hat nur Rowan.«
    »Erzähl mir alles.«
    »Wo wart ihr denn?! Ich hab schon gedacht, ihr hättet die Wegblüte doch noch mal zum Leben erweckt und euch davongemacht«, empfing uns Shen, als wir zum Rastplatz zurückkehrten. »Was ist mit dir, Ness? Du bist ja nicht wiederzuerkennen.«
    »Rowan«, brachte ich bloß heraus. »Der Verdammte Schwindsucht.«
    Er wusste sofort, worum es ging.
    »Weihst du mich in die Einzelheiten ein?«
    »Bei der nächsten Rast. Seid ihr fertig?«
    »Aus, du Hund!«, bestätigte Yumi, der gerade auf Ghbabakhs Schulter kletterte.
    »Wohin wollen wir jetzt gwehen?«, fragte Ghbabakh.
    »Wir müssen eine Straße finden. Und es wäre auch sehr schön, wenn wir in ein Dorf kämen. Aber so, wie es hier aussieht, sind wir fernab von allem. Irgendwo im Osten.«
    »Dann also nach Norden oder nach Süden?«, hakte Ghbabakh nach.
    »Nach Süden. Im Norden müssen wir längst mit Frösten rechnen. Wir sind hier in den Bergen. Und so, wie sie sich von Norden nach Süden ziehen, würde ich annehmen, dass es die Blinden Berge sind.«
    »Oder die Wolkengipfel«, gab Shen zu bedenken.
    »Nein«, mischte sich jetzt auch Rona ein, die einen warmen Schal um ihren Hals wickelte. »Die Wolkengipfel haben ihren Namen wegen ihrer Höhe erhalten. Diese hier erscheinen mir viel zu flach.«
    »Das stimmt. Diese Berge sind nicht hoch genug, dafür aber alt und verwittert, außerdem sind die Gipfel abgeschliffen. Das sind mit Sicherheit die Blinden Berge. Bleibt die Frage, in welchem Teil von ihnen wir uns befinden.«
    »Ich würde nach Norden gehen«, sagte Typhus. »Im Süden kämen wir zum Waldsaum, und den sollten wir besser meiden. Aber Richtung Norden müssten wir irgendwann auf Dörfer stoßen.«
    »Und wie dann weiter?«, brummte Shen. »Über die Treppe des Gehenkten kommen wir nicht.«
    »Wieso das nicht?«, hielt Typhus dagegen. »Wer sollte uns denn bitte schön daran hindern?«
    »Seit wann bist du allmächtig?«
    »Wie stark ich bin, spielt überhaupt keine Rolle. Die Nabatorer sind kluge Leute. Alle Städte, die sich ergeben haben, wurden nicht verheert. Falls Ley die Treppe des Gehenkten schon genommen hat – und davon gehe ich aus –, dürfte er mittlerweile auf der anderen Seite der Katuger Berge sein. Den Pass hat er dann aber mit Sicherheit nicht zerstört.«
    »Nur – was wollen wir im Norden?«, fragte Shen.
    »Und was wollen wir im Süden?«, konterte ich. »Abgesehen davon zwingt dich niemand, mir nachzustapfen. Wie sieht es mit eurer Gabe aus?«
    »Ich kann nicht klagen«, brachte Typhus zögernd heraus und blinzelte in die Sonne.
    »Ich brauche eine Woche, vielleicht zwei«, antwortete Shen, der Typhus ungläubig ansah. »Kleinigkeiten dürften aber auch jetzt schon klappen.«
    »Das heißt, du bist imstande, deine Ausbildung fortzusetzen«, bemerkte Typhus entzückt. »Gleich heute Abend nehmen wir den Unterricht wieder auf.«
    Der Junge setzte eine angesäuerte Miene auf, sagte aber keinen Ton. Den Unterricht wollte offenbar auch er fortsetzen.
    Rona warf einen raschen Blick auf ihn, dann sah sie mich an und erklärte: »Für mich gilt das Gleiche. Ich kann mindestens eine Woche nicht mit meiner Gabe in Verbindung treten. Ihr müsst also auf meine Unterstützung verzichten. Tut mir leid.«
    Yumi hatte es recht bald satt, auf Ghbabakhs Schulter zu sitzen, weshalb er auf den Boden sprang und in den Wald huschte. Als er wieder auftauchte, machte er uns auf einen Tierpfad aufmerksam. Dankbar folgten wir ihm.
    Da es mehr als genug Bäche gab, konnten wir uns endlich satt trinken und unsere einzige Flasche füllen. Unsere Mägen knurrten allerdings noch immer, aber bisher war uns kein Tier über den Weg gelaufen, und eine richtige Jagd hätte zu viel Zeit gekostet.
    »Die Tiere sind schon wegwagwezogwen«, sagte Ghbabakh niedergeschlagen. »Die Kwälte kwommt zu uns. Wir müssen Vorräte anlegwen.«
    Die Kiefern wichen bald Buchen. Auf dem dichten Teppich, der aus heruntergefallenen dunkelbraunen Blättern gewebt war, lagen Unmengen von

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