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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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musst du doch nicht gleich so schreien!«, zischte ich und sah mich ängstlich um. »Solange Typhus glaubt, dass du es könntest, droht uns keine Gefahr von ihrer Seite. Obendrein können wir uns so ihre Möglichkeiten zunutze machen und …«
    »Wenn wir da mal bloß nicht mit dem Feuer spielen …«
    »Du solltest dir von ihr trotzdem alles beibringen lassen, was sie dir beibringen kann. Jenes Wissen, das sie mit dir zu teilen bereit ist, stellt einen unschätzbaren Wert dar.«
    »Mir gefällt die ganze Sache nicht …«, murmelte er.
    »Ich verlange ja nicht, dass du in helles Entzücken ausbrichst. Aber wenn sie dich in der Kampfmagie der Nekromanten unterweist – wer weiß, vielleicht rettest du uns allen damit noch einmal das Leben. Deshalb bitte ich dich, den Unterricht fortzusetzen. Nicht nur um deinetwillen.«
    »Glaubst du, Lahen hätte das gewollt?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    Er nickte.
    »Weißt du …«, setzte ich an. »Also, wahrscheinlich hätte Lahen nicht gewollt, dass ihr Schüler stirbt, weil er noch nicht genug weiß. Vergiss also Typhus. Denk an andere. Das, was sie dir geben kann, muss nicht zwangsläufig dazu führen, dass du Böses anrichtest. Im Gegenteil, möglicherweise rettest du damit sogar Leben.«
    »Das behaupten die Verdammten auch immer von sich. Ich meine, dass sie ja eigentlich gar nichts Böses anrichten wollen. Aber sieh dir doch mal an, was aus ihnen geworden ist.«
    »Du bist nicht wie sie. Du wirst deinen eigenen Weg finden.«
    »Und wenn nicht?«
    »Ich bin mir sicher, dass du es schaffst«, sagte ich im Brustton der Überzeugung – und verjagte die Erinnerungen an jenen Traum, in dem eine Armbrust klickte und ich sagte:
Verzeih mir, mein Junge.
    Typhus weckte mich mit ihrem Wimmern. Anscheinend peinigten sie Albträume. Auch Ga-nor hob kurz den Kopf, um in ihre Richtung zu spähen, legte sich dann aber wieder hin. Luk, der Wache hielt, wirkte verstört.
    Wir hätten noch anderthalb Stunden schlafen können.
    Trotzdem stand ich auf, gab Holz ins Feuer und bot Luk an, den Rest der Wache für ihn zu übernehmen. Daraufhin ließ er vor Begeisterung mal wieder seine Kröte platzen und haute sich aufs Ohr.
    Zehn Minuten später kam Typhus zum Lagerfeuer. Sie war kreidebleich. Anscheinend bemerkte sie gar nicht, dass ein verhärmter Zug um ihren Mund lag und ihre Finger leicht zitterten.
    »Wenn ich nicht wüsste, wen ich vor mir habe, würde ich sagen, dass dich dein Gewissen plagt«, sprach ich sie an.
    Sie bedachte mich mit einem zornigen Blick, erwiderte jedoch kein Wort. Schweigend saßen wir am Feuer und beobachteten, wie der Morgen heraufzog.
    »Dieser Mann …«, flüsterte sie mir nach einer Weile zu. »Der, mit dem ich dich an den alten Piers in Alsgara gesehen habe … Du hast dich mit ihm unterhalten … Wer ist das?«
    »Du hast mich dort beobachtet?«, fragte ich fassungslos zurück.
    »Ja.«
    »Und nicht versucht, mir den Kopf abzureißen? Immerhin standen wir damals nicht gerade auf bestem Fuße miteinander.«
    »Dein Gesprächspartner hat mich daran gehindert.«
    »Was soll das heißen?«
    »Er hat mir Angst eingejagt«, gestand sie wütend. »Ich hatte den Eindruck, wenn ich auch nur einen Schritt auf dich zu täte, würde er mich in Asche verwandeln.«
    All meine Träume fielen mir ein …
    »Wenn es anders gewesen wäre«, erwiderte ich schließlich, »würden wir heute wohl kaum hier sitzen und uns so friedlich unterhalten.«
    »Stimmt auch wieder«, gab sie zu. »Also … Wer war das?«
    »Ein Dieb.«
    »Ein gemeiner Dieb?«, fragte sie ebenso ungläubig wie enttäuscht zurück.
    »Nein«, entgegnete ich grinsend. »Ein vorzüglicher Dieb.«
    Daraufhin maß sie mich erneut mit einem zweifelnden Blick.
    »Was meinst du?«, wechselte ich das Thema. »Kommen wir über die Treppe des Gehenkten? Ich meine, wenn du den Nabatorern sagst, wer du …«
    »Dieser Trick könnte sicher noch ein-, vielleicht sogar zweimal klappen«, unterbrach sie mich, während sie sich vorsichtig umsah, ob uns jemand hörte. »Aber auf der anderen Seite der Treppe würden wir uns genau damit Schwierigkeiten einhandeln, denn ich bin mir sicher, dass mich Rowan und Mithipha suchen. Deshalb sollten wir davon ausgehen, dass die Auserwählten und die Kommandeure entsprechend instruiert sind. Außerdem will Alenari hinter das Geheimnis der Wegblüten kommen, weshalb sie ein noch größeres Interesse an meiner Person hat als die beiden anderen. Aber Ga-nor kennt die Pfade, so wie ich

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