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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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nicht gleich?«
    »Weil es ewig dauern wird, dir beizubringen, was du tun musst.«
    Er verkniff sich jede Erwiderung und stapfte in die Ecke zu Rona hinüber.
    »Wenn das geklärt wäre, sollten wir allmählich aufbrechen«, sagte ich.
    »Das ist keine gute Idee«, widersprach Typhus. »Das Wetter wird immer schlimmer. Gegen Abend zieht ein Sturm herauf. Es wäre besser, den hier abzuwarten.«
    »Was macht dein Kopf?«, wollte ich von Typhus wissen.
    »Die Frage zielt darauf ab, ob ich bereits mit jemandem gesprochen habe, nicht wahr? Nein, habe ich nicht. Alenari schweigt nach wie vor. Und mich mit den anderen in Verbindung zu setzen, das hätte keinen Sinn.«
    »Dann kann ich nur noch einmal festhalten, dass du nicht die geringsten Anstalten machst, mir zu helfen.«
    »Ich habe versprochen, dir zu helfen, sobald die Zeit heran ist. Und daran hat sich nichts geändert. Du wirst dein hübsches kleines Messerchen schon noch in die Eingeweide dieser Kreatur treiben können. Fasse dich also in Geduld, Bogenschütze, wir kommen ganz bestimmt beide zu unserer Rache.«
    Ich schnaubte zwar skeptisch, ließ mich am Ende jedoch von ihrer Zuversicht anstecken: »Gut, aber versuche morgen gleich noch mal, mit der Verdammten Blatter in Verbindung zu treten. Vielleicht klappt es ja doch.«
    »Einverstanden«, erwiderte sie. »Sag mal, was muss eigentlich geschehen, damit du dich nicht ins Regenbogental begibst?«
    »Weshalb sollte ich das Tal meiden?«
    Sie schielte zu den anderen hinüber und fuhr mit gedämpfter Stimme fort, damit sie uns nicht hörten: »Weil ich fürchte, das könnte für unseren jungen Freund übel enden.«
    »Er dürfte kaum Wert darauf legen, von dir als Freund bezeichnet zu werden.«
    »Noch nicht«, parierte sie. »Aber zurück zu deiner Frage: Du bist doch sonst nicht so dumm. Warum begreifst du dann jetzt nicht, welcher Gefahr sich der Junge aussetzt? Er verfügt mittlerweile über den dunklen Funken. Da werden die Schreitenden Kleinholz aus ihm machen, noch ehe er auch nur einmal mit der Wimper zuckt.«
    »Das musst du ihm sagen, nicht mir.«
    »Auf mich hört er aber nicht.«
    »Wenn du glaubst, er hielte mich für eine Respektsperson, irrst du dich gewaltig.«
    »Die Welt darf ihren letzten Heiler einfach nicht verlieren! Bei allen Sternen Haras, wir können ihn doch nicht …«
    »… zu etwas zwingen. Richtig! Warten wir also ab, bis wir das Regenbogental erreicht haben.«
    »Und dann?«, hakte sie nach. »Was hast du dann vor?«
    »Ihm eins über den Schädel zu ziehen und ihn zu fesseln.«
    »Wenig elegant, dafür aber wirkungsvoll«, lobte sie mich. »Du darfst mit meiner Hilfe rechnen.«
    »Zu liebenswürdig«, murmelte ich. Trotzdem würde Shen uns sicher auf Trab halten, stur, wie er war und mit all den Flausen im Kopf. »Ach ja! Ich wollte dich noch was fragen!«
    »Nur zu.«
    »Ist der Besitzer dieses Körpers tot?«
    Die braunen Augen mit den goldfarbenen Einsprengseln wanderten angespannt über mein Gesicht.
    »Wart ihr Freunde?«, fragte Typhus schließlich.
    »Nein. Aber ich kannte ihn, er hat in meinem Dorf gelebt.«
    Daraufhin entspannte sie sich ein wenig. »Er lebt noch, schläft aber. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie anstrengend es ist, in einem Tölpel zu stecken? Du kannst mit denen einfach nicht vernünftig zusammenarbeiten. Außerdem sind sie schwer unter Kontrolle zu halten.«
    »Was hast du mit seinem Körper angestellt? Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, war er ein Dickwanst, der ständig gesabbert hat. Heute erkenne ich ihn kaum wieder.«
    Bei dem Bild, das ich gerade heraufbeschworen hatte, verzog sie das Gesicht.
    »Du musst zugeben, es liegt wenig Vergnügen darin, einem vollgefressenen Schwein zu ähneln«, antwortete sie. »Deshalb habe ich ein wenig an dieser Körperhülle gearbeitet und sie etwas gestählt. Der ehemalige Besitzer dürfte mit dem Ergebnis höchst zufrieden sein.«
    »Ich fürchte, er wird deine Mühe kaum zu schätzen wissen.«
    Sie widersprach mir nicht.
    »Du hast doch diesen verbrannten Kreis erwähnt«, wechselte ich das Thema. »Und behauptet, dass Lahens Mörder durch ihn verschwunden sei.«
    »Lahen? So hieß also deine Frau?« Sie gab sich den Anschein, als habe sie nie ein Gespräch zwischen mir und Shen belauscht. Und ich tat so, als glaube ich ihr. »Dieser Kreis funktioniert ähnlich wie die Wegblüten, ihn zu benutzen ist jedoch äußerst gefährlich und nur denjenigen möglich, die den dunklen Funken besitzen. Der Weg führt

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