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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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feuchte Gras in Brand. Als ich mich umdrehte, erblickte ich Typhus, die gerade den dritten Blitz schleuderte. Dankbar fiel ich in Ohnmacht.
    Eine warme, eine vertraute Hand legte sich mir auf die Stirn.
    Lahen!
    Ich erschauderte, schlug die Augen auf – und die Worte, die mir bereits auf der Zunge lagen, blieben ungesagt.
    Nein, ich hatte mich geirrt! Nicht mein Augenstern, sondern Rona beugte sich über mich.
    »Aus, du Hund!«, fiepte Yumi besorgt und reichte mir einen feuchten Lappen.
    »Keine Sorge, mein Freund«, beruhigte ich den Waiya, »das ist nur ein schlechter Traum gewesen.«
    Das Sprechen fiel mir überraschend schwer, fast so, als presse mir jemand mit dem Stiefelabsatz die Kehle zu. Jedes Wort bereitete mir Schmerzen.
    »Schlecht, ja, aber eben kwein Traum«, mischte sich Ghbabakh ein. »Denn du hast nicht gweschlafen, sondern bist ohnmächtigwa gwewesen. Yumi holt jetzt Shen.«
    Prompt sprang der Waiya davon.
    »Aber wenn es kein Traum war«, krächzte ich, »was ist es dann gewesen?«
    »Eine Frau aus dem Dunkwel«, antwortete Ghbabakh, um mir dann in vertraulichem Flüsterton mitzuteilen: »Die hätte dich beinahe umgwebracht. Wie hast du sie überhaupt entdeckwat?«
    »Durch die Pferde«, sagte ich, nachdem ich unter Qualen geschluckt hatte. »Die Tiere haben sie gewittert.«
    »Im Gwegwensatz zu uns. Nicht mal Yumi hat was gwemerkwat.«
    »Aus, du Hund«, bestätigte Yumi verwirrt, der gerade zurückkehrte.
    In seiner Begleitung befanden sich Shen und Typhus. Hatten sie sich in der Zeit, da ich bewusstlos gewesen war, also doch nicht umgebracht. Wirklich bemerkenswert. Shen sah mich fragend an, Typhus grinste.
    »Du bist einer der unverschämtesten Glückspilze, die mir je begegnet sind«, erklärte sie. »Wenn ich nur den Bruchteil einer Sekunde später eingegriffen hätte, würdest du jetzt das Reich der Tiefe durchstreifen.«
    »Was ist das für eine Missgeburt gewesen?«, wollte ich wissen.
    »Sprich besser nicht so viel!«, riet mir Shen. »Diese Missgeburt hat dir ganz schön den Kehlkopf malträtiert. Ich habe das zwar geheilt, aber du solltest deine Stimme trotzdem in den nächsten Tagen schonen.«
    »Was für ein talentierter junger Bursche«, stichelte Typhus. »Seine Fähigkeiten überwältigen mich schier. Stell dir vor, in weniger als einer Minute hat er den Knorpel geflickt. Damit ist alles wieder wie neu! Wahrlich, ein großer Heiler!«
    »Halt den Mund!«, verlangte Shen gelangweilt.
    »Kriege ich eigentlich noch eine Antwort?«, brachte ich mich in Erinnerung. »Wer war das?«
    »Eine Kir-lle«, antwortete Rona leise und schielte dabei zu Typhus hinüber. Von einer Sekunde auf die andere brach sie in Tränen aus.
    »Nicht schon wieder!«, stieß Typhus verärgert aus.
    »Aus, du Hund!«, meinte Yumi, der wie eine Katze um die Beine des Mädchens strich.
    »Er sagwat, dass die Zeit der Trauer vorüber ist. Kwomm, gwehen wir da rüber«, sagte Ghbabakh und führte Rona zu der Bank in der hinteren Ecke des Zimmers.
    »Eine Kir-lle«, wiederholte ich nachdenklich. »Aber die singen doch …«
    »Und? Hat sie ein Lied gesungen?«
    Ich schüttelte den Kopf. Jene Geister, die durch Ruinen streifen und dich verschlingen, nachdem sie dich zuvor mit ihrem Lied einlullen, hatte ich bis auf den heutigen Tag für ein Märchen aus längst vergangenen Zeiten gehalten. Zwar hatte ich Geschichten darüber gehört, dass solche Wesen früher hoch im Norden des Imperiums anzutreffen gewesen wären – aber nie im Leben hätte ich damit gerechnet, einem von ihnen selbst zu begegnen.
    In die Stille, die eingetreten war, mischte sich Ronas Schluchzen.
    »Ich könnte ihr helfen«, bemerkte Typhus und nickte in Richtung des Mädchens. Als sie unsere misstrauischen Blicke auf sich spürte, fügte sie sogleich mit fröhlichem Lachen hinzu: »Ehrlich.«
    »Niemals!«, erklärte Shen kategorisch. »Nur über meine Leiche!«
    »Halt den Mund, Shen«, knurrte ich. »Wovon sprichst du, Verdammte?«
    »Wäre es dir vielleicht möglich, mich nicht so zu nennen?«, herrschte sie mich an. »Das ärgert mich nämlich.«
    »Also, wenn du mich fragst, ärgert Shen schon deine bloße Anwesenheit hier. Mich allmählich übrigens auch. Du hast versprochen, dass wir den Mörder suchen, aber das Einzige, was du tust, ist deine Nase in Dinge zu stecken, die dich nichts angehen.«
    »Du bist ein undankbarer Hundesohn«, hielt Typhus fest. »Erst heute Morgen habe ich dir das Leben gerettet! Und was deine Rache angeht, darfst

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