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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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du sicher sein: Wenn die Stunde gekommen ist, helfe ich dir.«
    »Würd ich ja gern glauben …«
    »Ich verspreche dir, du wirst der Erste sein, der erfährt, wer der Mörder ist. Und jetzt lenk nicht vom Thema ab! Ich versuche nämlich gerade, euch etwas sehr Wichtiges klarzumachen: Nachdem Talki im Kopf von diesem hübschen Ding herumgewühlt hat, stellt die Kleine eine Gefahr dar, die ihr nicht unterschätzen dürft. Ich könnte dem Mädchen jedoch zu seinem ursprünglichen Bewusstsein zurückverhelfen. Falls ihr daran Interesse habt, natürlich nur.«
    »Selbstverständlich haben wir das.«
    »Bitte?!«, stieß Shen entgeistert aus. »Bist du noch bei Verstand? Ich werde niemals zulassen, dass …«
    »Soll sie deiner Ansicht nach etwa in diesem Zustand bleiben?«, fiel ich ihm ins Wort. »Willst du wirklich, dass sie weiter in einem Albtraum lebt und sich wie eine Geisteskranke aufführt?«
    Er schluckte, seine Augen funkelten, dann antwortete er zögerlich: »Nein, aber …«
    »Dann sollten wir uns vielleicht mal anhören, was die Verdammte zu sagen hat, oder? Ihre Worte fügen Rona bestimmt keinen Schaden zu.«
    Daraufhin willigte er ein, Typhus die Sache wenigstens darlegen zu lassen, bedachte sie jedoch nach wie vor mit hasserfüllten Blicken.
    »Das Gehirn des Mädchens ist nicht so stark beschädigt, wie es den Anschein hat«, erklärte Typhus. »Ich habe sie genau beobachtet und lege meine Hand dafür ins Feuer.«
    »Aber Lepra …«, setzte Shen an.
    »Talki ist nicht Rowan«, unterbrach ihn Typhus. »Sosehr sie sich beim Umschmieden auch abmüht, sie kratzt lediglich an der Oberfläche des Bewusstseins, verändert es aber nicht grundlegend. Sie hat einiges verhunzt, doch all das lässt sich wieder gerade rücken. Hätte Rowan sich Rona vorgenommen, sähe die Sache anders aus. Wen dieser Grabwurm in den Klauen gehabt hat, den kann man nicht mehr heilen.«
    »Du meinst also, Rona könne geheilt werden?«, hakte ich nach.
    »Ja, denn sie ist nicht immer so …«, sagte Typhus und tippte sich mit dem Finger gegen die Schläfe. »Es gibt Tage, an denen geht es ihr besser, das wisst ihr selbst. Außerdem kann sie immer noch Magie einsetzen. Wer einen wirklichen Bruch seines Bewusstseins hat verkraften müssen, verliert in der Regel die Fähigkeit, seinen Funken anzurufen. Das trifft für dieses Mädchen jedoch nicht zu. Shen! Lass mich ihr helfen, sonst wird deine Freundin erst in zwei Jahren wieder die Alte sein. Geben wir ihr doch ein normales Leben zurück.«
    »Sie ist nicht meine Freundin«, widersprach er, um sogleich die Frage anzuschließen: »Hast du nicht eben grade gesagt, sie wird von selbst wieder gesund, wenn wir lange genug warten?«
    »Theoretisch stimmt das. Allerdings mit einer Einschränkung: Nach grob geschätzt fünf Jahren verliert sie die Kontrolle über ihren Funken.«
    »Die Verdammten haben ein interessantes Verständnis davon, was ein
normales Leben
ist«, bemerkte ich süffisant. »Wenn ich dich richtig verstanden habe, willst du damit behaupten, dass auch du ein solches führst, oder?«
    Typhus funkelte mich zornig an, brach dann aber überraschend in schallendes Gelächter aus. »Ganz recht. Also, ich wiederhole es, ohne fremde Hilfe wird dieses Mädchen nie wieder ein normales Leben führen.«
    »Wie willst du ihr helfen?«, fragte Shen. »Indem du ihre Seele dem Reich der Tiefe verkaufst?«
    »Durchaus nicht, mein Kleiner. Ich werde dir nur verraten, was du tun musst. Du bist zwar ein großer Skeptiker, aber letzten Endes ein ganz passabler Heiler.«
    »Von einer imperiumsweit bekannten Persönlichkeit ein solches Kompliment zu hören ist selbstverständlich die pure Wonne«, giftete Shen zurück. »Aber falls du es noch nicht weißt, ich vertraue dir und deinesgleichen nicht.«
    »Es ist eure Entscheidung, was aus dem Mädchen wird«, entgegnete Typhus bloß.
    »Hat schon mal jemand versucht, einen Menschen nach einer Umschmiedung zu heilen?«, wollte ich wissen.
    »Ja. Und sogar mit Erfolg.«
    Shen sah mich fragend an.
    »Vielleicht sollten wir es wagen«, brachte ich leise heraus.
    »Und wenn sie ihr Schaden zufügt?!«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Warum nicht?«, hakte Typhus grinsend nach. »Kannst du meine Gedanken lesen?«
    »Ja«, grummelte ich.
    »Gut! Versuchen wir’s!«, willigte Shen schließlich ein. »Aber merk dir eins: Wenn du ihr etwas antust, bring ich dich um.«
    »Ich werd’s mir merken«, erwiderte sie. »Dann fangen wir heute Abend an.«
    »Warum

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