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Donnerstags im Park - Roman

Donnerstags im Park - Roman

Titel: Donnerstags im Park - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Boyd
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Ich dachte immer, ich würde dir dort begegnen, aber …« Er senkte den Kopf, und Jeanie deutete das als Bestätigung ihrer Befürchtungen. »Du hättest hallo sagen sollen«, fügte er hinzu.
    Ellie kam zu ihnen zurück; Jeanie nahm sie wieder auf den Arm.
    »Na, gefällt’s dir?«
    Ellie wirkte müde, aber entschlossen, sich zu amüsieren. »Ja … Der Mann singt sehr laut, wie Ray«, erklärte sie und deutete auf den Geistlichen. »Noch ein Würstchen, Gin? Mit Ketchup?«
    Jeanie schaute sich um, entdeckte jedoch nur noch leere Teller.
    »Ich hol ihr eins«, erbot sich Ray und ging weg, bevor Jeanie ihn aufhalten konnte. Wenig später kehrte er mit einem kleinen Pappteller zurück, auf dem vier Würstchen in einer Ketchuppfütze lagen.
    Ellie bedankte sich mit leuchtenden Augen.
    Während Jeanie den Teller hielt, beobachtete sie mit wachsender Verzweiflung, wie ihre Enkelin gemächlich das Würstchen in den Ketchup tunkte und kaute.
    »Wir gehen lieber heim«, sagte sie zu Ellie in der Hoffnung, dass diese kein Trara machen würde. Tatsächlich war die Kleine zu müde, um sich zu beklagen, und klammerte sich erschöpft an Jeanie, den Blondschopf an die Schulter der Großmutter gedrückt.
    »Tschüs«, verabschiedete sie sich von Ray.
    »Nat hat mir erzählt, dass du nach Devon gezogen bist«, sagte er hastig.
    »Somerset. Ja, stimmt, aber George und ich haben uns getrennt. Ich wohne jetzt über dem Laden.«
    Ray sah sie mit großen Augen an. »Das muss hart gewesen sein … Tut mir leid.«
    Jeanie schüttelte nervös den Kopf. »Es ist besser so.«
    Ellie begann zu jammern. »Wir müssen los … Schön, dass wir uns getroffen haben.« Jeanie drückte Ellie an sich wie einen Schild.
    Ray nickte. »Mich hat’s auch gefreut.«
    Die Lieder waren verstummt, und die Leute eilten zum Tor, um möglichst schnell wieder nach Hause ins Warme zu kommen. Jeanie holte den Kinderwagen, setzte die müde Ellie hinein und legte ihren Schal um ihre Knie. Ihre eigenen Füße waren fast taub; ein eisiger Wind blies ihr ins Gesicht, als sie zum Haus ihrer Tochter zurückmarschierte. Sie würde später weinen, sagte sie sich, obwohl sie den Tränen nahe war. Zu allem Überfluss fiel ihr da noch ein, dass George am Morgen eintreffen würde.
    George stand in der Mitte des Zimmers, die Hände in den Hüften, und inspizierte den Raum wie ein neugieriger Vermieter. Jeanie musste sich ins Gedächtnis rufen, dass die Wohnung nicht ihm gehörte.
    »Gemütlich. Ein bisschen klein, aber … Nein, seit dem letzten Mal hast du alles wirklich schön hergerichtet.« Er sah Jeanie an. »Das hast du immer schon gut gekonnt: Räume wohnlich gestalten.«
    »Möchtest du einen Tee? Setz dich doch.« Jeanie hatte erwartet, dass das Wiedersehen mit George peinlicher verlaufen würde. Möglicherweise sprach es für die lange Zeit miteinander, dass nicht einmal die Feindseligkeiten der jüngeren Vergangenheit Jahrzehnte der Vertrautheit auslöschen konnten. »Chanty erwartet uns heute Abend auf einen Drink.«
    George rieb sich grinsend die Hände. »Ich kann’s gar nicht erwarten, die Kleine zu sehen. Ich hab eine Spielzeugkiste für sie gebastelt, mit Schablone Muster draufgemalt. Ich würde sie dir ja zeigen, aber sie ist schon eingepackt – war gar nicht so einfach. Sie steht im Wagen.«
    »Die wird ihr gefallen. Sie ist schon ganz aufgeregt. Eigentlich begreift sie noch nicht, worum’s bei Weihnachten geht, aber sie weiß, dass es Spaß macht.«
    »Und das Baby?«
    Jeanie reichte George seinen Tee – ohne Milch und Zucker, sehr stark.
    »Heute ist der Geburtstermin. Arme Chanty; sie hat einen Riesenbauch. Ellie kam damals zu früh. Wer weiß, wie lange das Kleine jetzt sich Zeit lässt.«
    Sie plauderten beim Tee, als hätte es zwischen ihnen nie Probleme gegeben. Jeanie fürchtete schon, dass George die gegenwärtige gute Stimmung als Ermunterung auffassen würde, es noch einmal zu versuchen. Sie war müde, weil sie kaum geschlafen hatte. Chanty und Alex hatten darauf bestanden, dass sie nach dem Weihnachtssingen zum Abendessen blieb, und sie hatte ihren Kummer in Alkohol ertränkt. Zu Hause hatte sie dann nicht mehr weinen können und bis in die frühen Morgenstunden auf dem Sofa gesessen, ohne einen klaren Gedanken zu fassen; erst dann hatte die Kälte sie ins Bett getrieben. Jetzt fühlte sie sich benommen, als wäre der Tag nicht real und George gar nicht anwesend.
    »Soll ich meine Sachen raufbringen?«, fragte er. Er schien nur seine kleine

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